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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7441 1817 12 13 Schneegestöber, rauer Wintertag. Im Burgtheater „Sorgen ohne Not“, im Kärntnertor-Theater „Titus“, im Theater an der Wien „Abraham“. Den Vormittag beim Grafen, Vinzenz, ins Neubad. Richart speiste da, sie kam zum Kaffee. Ich schrieb meinem Bruder, zu Hoffmann, dann ins Kärntnertor-Theater. Bei Therese war die Lissl. Kurs 309 fl.. Band 09 (IX.), Seite 4v
7442 1817 12 14 Kalt, viel Schnee. Im Burgtheater „Falsche Vertraulichkeiten“, im Kärntnertor-Theater „Johann von Paris“, im Theater an der Wien „Abraham“. Den Vormittag beim Grafen, zur Peter, welche liegt, brachte ihr eine gelbe Schale. Mittags bei Wohlfarth, neu überspanntes Billard. Nach Mittag spielte ich mit Kästner, dann mit Hansel, dem ich die meisten Partien abgewann. Koch spielte mit Wohlfarth, Weikersheim, Streitfort und verlor. Die Wohlfarth war mit Klopf im Burgtheater, wo ich sie abholte und beim Souper blieb. Band 09 (IX.), Seite 4v
7443 1817 12 15 Trüb, kalt, abends Schneegestöber. Im Burgtheater zum 1.Mal „Oheim vom Lande“, Lustspiel in 4 Akten von Kotzebue, Orig[inal ?] „Vornehme Leute“, „Deutscher Mann“ Im Kärntnertor-Theater „Vestalin“, im Theater an der Wien „Ludlams Höhle“, 5 Akte, von Oehlenschläger. Den Vormittag beim Grafen, mittags zu Hause, Vorbereitung zur Institutssitzung. Nach Tische kamen Richart, Stifft, Jungmann, Hoffmann. Allgemeine Institutssitzung bei Ernst, stürmisch, war Sieger und Diktator; selbe dauerte bis ½ 7 h. Mit Wohlfarth ins Burgtheater in den 3. Stock. Das Stück gefiel nicht, hat außer den Sottisen zu wenig Interesse. Kurs 300 fl., der # 13 fl. 54 x. Band 09 (IX.), Seite 5r
7444 1817 12 16 Tauwetter, auf den Straßen schwimmt es; abends Regen. Im Burgtheater „Oheim vom Lande“, schickte die Loge dem Reimann. Im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, im Theater an der Wien zum 2. Male „Ludlams Höhle“. Den Vormittag beim Grafen, Gontard, Fibuli. Mittags alleine, nach Mittag zu Haus, zu Kridl, Wohlfarth. Mit ihnen ins Theater an der Wien, sehr leer, langweilten uns. Therese schrieb an meine Schwester, schickte ihr 40 fl. und Schuhe. Roller schickte die Prozession. Band 09 (IX.), Seite 5r
7445 1817 12 17 Nebel; auf den Straßen schwimmt es. Im Burgtheater „Schuld“, Mlle. Maass als Elvira; ich höre, sie spiele wegen Unpässlichkeit nicht, sondern Mad. Schröder. Im Kärntnertor-Theater „Schatzgräber“, „Nina“, die Loge für Hoffmann; im Theater an der Wien „Ludlams Höhle“. Den Vormittag beim Grafen, Ullmann, Jungmann, Elsler speisten da. Dem armen Werlen geht es sehr schlecht. Nach Mittag zu Herrmann, Vladár. Dann ins Kärntnertor-Theater, war in der Loge mit Hoffmann, Nesinger; dann beim Souper. Die Rodler quält um Geld. Kurs 301 fl.. Band 09 (IX.), Seite 5r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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