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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7401 1817 11 3 Heiter. Im Burgtheater „Minna von Barnhelm“, die Löwe, „Gott erhalte“ wegen Kaiserin Caroline. Im Kärntnertor-Theater „Milton“, „Sonnenfest“, im Theater an der Wien „Faust.“. Den Vormittag beim Grafen, in No. 391, mittags allein. Nach Tisch ins Invalidenhaus, sahen Kraffts Gemälde, den Augenblick des Sieges bei Leipzig. In den Garten, Antoine lässt die Blumenbeete herrichten. Abends in Gesellschaft, zur Wohlfarth, welche sich gestern im Prater Rheumatik holte. Heute ist ½ 5 h Meisls Begräbnis bei St. Stephan, 50 J. alt. Therese sang im Burgtheater, musste wegen Kopfschmerzen nach Haus. Kurs [… ?, Wert fehlt]. Band 09 (IX.), Seite 1r
7402 1817 11 4 Nebel, so dicht, dass man auf 10 Schritte nicht sehen konnte. Im Burgtheater „Edelknaben“, „Taschenbuch“, im Kärntnertor-Theater „Iphigenie“, [im Theater an der Wien] „Wald bei Hermannnstadt“. Der Graf speist bei DeCaro. Mittags bei Wohlfarth. Therese war wegen Jean bei Steiner und schrieb. Nesinger und Sohn Pepi kamen von Grafenegg. Nach Mittag schrieb ich bei Wohlfarth dem August. Bei Dav[ria?], ins Burgtheater in Loge No. 5, zum Souper, Müller war auch da und machte einige Kartenstücke. Kurs 302 1/3 fl., der # 14 fl. 7 x. Band 09 (IX.), Seite 1r
7403 1817 11 5 Trüb, Nebel. Im Burgtheater „Erinnerung“, im Kärntnertor-Theater „Schatzgräber“, „Hochzeit der Thetis“, im Theater an der Wien „Joseph“. Fasanenjagd in Ebergassing. Früh in No. 391, zu Reimann, Muth. Ins Invalidenhaus, in die Porzellanfabrik. Mittags speisten Nesinger, Sohn, Wohlfarth, Kárner, Kridl, Elsler, Müller, Koch, Glaser da und waren recht lustig. Gestern schickten wir die Rosel nach Eisenstadt. Nach Mittag zu Hause, Kegelspiel. Ins Burgtheater und Kärntnertor-Theater, dann Nachsehen ins Leopoldstädter Theater, zum Souper bei Wohlfarth, Punschgesellschaft bis 12 h. Band 09 (IX.), Seite 1v
7404 1817 11 6 Ein heiterer Tag. Im Burgtheater „Taubstumme“, dann zum 1. Mal „U. A. w. g. – Um Antwort wird gebeten – Die Einladungskarte“, Lustspiel in 1 Akt von Kotzebue; im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, die Lembert als Emmeline, im Theater an der Wien „Schloss Limburg“, „Chevalier Dupé“. Früh zum Grafen; sie ist schon ins Harrach-Haus gezogen. Heute früh wurde ein Ulan gehangen. Zu Wohlfarth, er, Koch, Kridl, Schießl, Elsler speisten bei uns. Nach Mittag zu Vladár, ins Kärntnertor-Theater. Abends sollte Feuerwerk sein, das fünfte, wurde aber aus Mangel an Leuten abgesagt Kurs 292 fl.. Band 09 (IX.), Seite 1v
7405 1817 11 7 Ein heiterer Tag. Im Burgtheater „Vetter in Lissabon“, „Einladungskarte“, im Kärntnertor-Theater „Junggesellenwirtschaft“, „Ländl[iche] Hochzeit“, im Theater an der Wien „Ahnfrau“. Den Vormittag beim Grafen, mittags bei Wohlfarth, nach Mittag mit Therese ins Invalidenhaus, das Tableau anzuschauen. Dann in den Garten; Antoine lässt Bäume setzen. Neefe brachte das Jungfernbründl. Abends mit Wohlfarth zu Antoine, dann ins Burgtheater. Ich schrieb August. Kurs 397 fl.. Band 09 (IX.), Seite 1v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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