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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7431 1817 12 3 Trüb, Nebel. Im Burgtheater „Don Carlos“, Julius als Marquis Posa. Im Kärntnertor-Theater „Schatzgräber“, „Hochzeit der Thetis“, im Theater an der Wien „Abraham“. Den Vormittag beim Grafen, mittags speisten Letsch, Wohlfarth und Schießl da. Nach Mittag in den Garten, mit Hoffmann in die Loge im Kärntnertor-Theater. War beim Souper; Verdruss mit Wohlfarth. Kurs 297 fl.. Band 09 (IX.), Seite 4r
7432 1817 12 4 Barbara. Schnee, Wind. Im Burgtheater „Marie“, Spiegel“, „Lügner und sein Sohn“; im Kärntnertor-Theater „Fanchon“, im Theater an der Wien „Abraham“, Billett der Babi. Den Vormittag beim Grafen, Kridl und Wohlfarth speisten da; sie liegt. Nach Mittag mit ihm wegen Batard zu Brandmayer. Abends bei Wohlfarth, lasen, schäkerten, bemerkten Babers Keckheit. Wohlfarth nahm Tony strafer (?) nach Haus, soupierten zusammen, zuletzt wurde Punsch getrunken. Band 09 (IX.), Seite 4r
7433 1817 12 5 Kalt, trüb. Im Burgtheater „Minna von Barnhelm“, Julius als Tellheim; im Kärntnertor-Theater „Lott[erie] los“, Nina, im Theater an der Wien „Abraham“. Den Vormittag beim Grafen, mittags mit Moser, Jungmann bei Wohlfarth, vorher ins Neubad, Quartier ansehen. Nach Mittag in Gesellschaft in den Garten, ins Kärntnertor-Theater, dann Sturm wegen Babi zwischen Tony und der Mutter; ich war in der peinlichen Lage, Vermittler zu sein. Therese machte Besuche und fiel auf dem Judenplatz. Band 09 (IX.), Seite 4r
7434 1817 12 6 Nikolaus. Kalt, etwas Schnee. Im Burgtheater „Armut und Edelsinn“, im Kärntnertor-Theater „Fidelio“, im Theater an der Wien „Abraham“. Den Vormittag beim Grafen. Mittags mit Jung[mann ?] bei Wohlfarth. August Eckhardt, Distriktsförster in Gröbming im Judenburger Bezirk, nahm Abschied, speiste mit dem Vater da. Therese besuchte die Weissenthurn bei Hauschka. Von Gießer von Wrbna kamen 2 Eimer Bier, sie kosteten [… ?, Preis fehlt]. Ich war mit Wohlfarth im Burgtheater, Julius als Van der Hufen missfiel. Therese war mit Lissl, Steiner, Weber im Kärntnertor-Theater. Band 09 (IX.), Seite 4r
7435 1817 12 7 Kalt, trüb. Im Burgtheater „Leichter Sinn“, im Kärntnertor-Theater „Dichter und Tonsetzer“, im Theater an der Wien „Abraham“. Den Vormittag beim Grafen, mittags bei Wohlfarth, nach Mittag Billard spielen. Bei Hoffmann Abfahrt von Muth, großes Spiel. Die Tony mit Klopf und Anhang gingen in die Loge im Kärntnertor-Theater, die Obermayer nahm Wohlfarth und Assen ins Burgtheater. Dann beim Souper; ich war im Billardzimmer allein. Band 09 (IX.), Seite 4v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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