Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 7406 - 7410 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7406 1817 11 8 Sehr kalt, gefroren, rauer Wind. Im Burgtheater „Beide Klingsberg“, im Kärntnertor-Theater „Waisenhaus“, die Waldmüller tritt auf. Im Theater an der Wien wieder studiert „Tancred“, Borgondio, Armenaide Linhart (?), der Vater Rinaldi; kuriose, dubiose Besetzung. Den Vormittag beim Grafen, mit Vinzenz ins Quartier, bei der Gräfin. Er führte mich bei seiner Gemahlin auf. Wohlfarth, Schießl speisten da, wir probierten Neefes Bild. Girardoni besuchte mich und klagte, dass seine Einnahmen so schlecht sind, und dass er Hoffnung habe, an die Wien zu kommen. Mich dauert er und Roller; einer schadet dem anderen. Die Waldmüller gefiel. Von „Tancred“ hörte ich, dass der Tenor keinen Vortrag habe, ganz Holz; auch die Linhart, aber dennoch eine gute, nur schwache Stimme. Im Ganzen machte die Oper nichts. Kurs 299 fl.. Band 09 (IX.), Seite 1v
7407 1817 11 9 Trüb, dichter Nebel. Im Burgtheater „Toni“, „Einladungskarte“, im Kärntnertor-Theater „Joconde“, im Theater an der Wien „Johanna von Orleans“. Redoute für die Ärzte-Witwen etc. Den Vormittag beim Grafen, in Gesellschaft beim Kridl, mittags bei Wohlfarth. Therese machte bei Hugelmann ihren ersten Besuch. Ich gab ihr 40 fl. auf einen weißen Hut und kaufte ihr gestern in der Porzellanfabrik ein Riechfläschchen. Nach Mittag spielte ich mit Wohlfarth. Abends ins Teezimmer (?), in Hoffmanns Gesellschaft ins Burgtheater. Nachher besuchten wir den kranken Kridl, aßen gute Würstel und kam um 10 h im Regen nach Hause. Band 09 (IX.), Seite 1v
7408 1817 11 10 Heiter. Im Burgtheater „Falsche Vertraulichkeiten“, im Kärntnertor-Theater „2 Worte“, „Hochzeit der Thetis“, im Theater an der Wien „Tancred“, ging etwas besser; das Billett dem jungen Nesinger. Treibjagd in Ebergassing. Früh zum Grafen, mittags allein. Therese ging zur Moser; die Arme ist ganz desperat. Ich arbeitete mit Richart wegen der Optik. Mit Wohlfarth fuhr ich auch in den Garten, ein Tagwerker des Antoine macht Baumgruben. In die Porzellanfabrik, dann in die Loge im Burgtheater. Kurs 299 fl.. Band 09 (IX.), Seite 1v
7409 1817 11 11 Finsterer Nebel. Des guten Rumpelmayer Namenstag; traurige Erinnerung für die Familie. Am 13. Oktober starb der Edle ! Mein Herz trauert innigst um ihn. Die Witwe ist hier und zieht in 14 Tagen nach Preßburg. Im Burgtheater „Reise nach der Stadt“, im Kärntnertor-Theater „Iphigenie auf Tauris“, im Theater an der Wien „Ahnfrau“. Den Vormittag beim Grafen, Dav[ria?]. Mittags speisten Kridl, Wohlfarth, Neefe da, Konzertation wegen Wasserfall am Toten Weib – da waren wir am 23. und 24. Juni – nach der Skizze von Gauermann. Der Moser gaben wir 120 fl., welche ihr Therese brachte. Nach Mittag zu Hause, in Gesellschaft, dann in beide Theater. Band 09 (IX.), Seite 2r
7410 1817 11 12 Nebelreissen. Im Burgtheater „Selbstbeherrschung“, im Kärntnertor-Theater „Waisenhaus“, „Grazien“, im Theater an der Wien „Tancred“. Den Vormittag beim Grafen, bei der Regierung, lud Rosenberg, dann Malfatti zur Optik. Mittags speisten Jungmann, Schießl, Wohlfarth da. Nach Mittag in Gesellschaft zu Högler, ins Burgtheater mit Hoffmann, später ins Kärntnertor-Theater. Soupierte bei Wohlfarth. Kurs 397 fl.(?) Band 09 (IX.), Seite 2r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b