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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7066 1816 12 4 Regen und Sturm. Im Burgtheater „Dir wie mir“, „Ruf“, im Kärntnertor-Theater „Fehlgeschossen“, „Fest in Kisbér“, im Theater an der Wien „Rosamunde“, hat gefallen. Den Vormittag beim Grafen. Mit Therese zum Keglevich wegen Konventionsgeld, auf den Gartengrund. Abreise des Grafen Carl Zichy nach Italien. Begräbnis der Petray. Neefe und der junge Petray speisten da. Nach Mittag zum Mayerhofer, schrieb der Assen, dann in Gesellschaft. Reimann und sie waren da. Später war ich in beiden Theatern; im Burgtheater plauderte ich mit Ortner wegen dem Bau meiner Gärtnerwohnung. Brand in der Ebergassinger Spinnfabrik. Band 08 (VIII.), Seite 137v
7067 1816 12 5 Kalt, gefroren. im Burgtheater „Yngurd“ mit Koberwein, im Kärntnertor-Theater „Joseph“, im Theater an der Wien „Hund des Aubri“. Den Vormittag beim Grafen; wegen Sturm mit ihm über das Begräbnis der Petray, welches 234 fl. kostete, wurde mir übel. Schrieb dem groben Bertoli ein Billett, wie er es verdient, dem Kornhäusel wegen Bau meiner Gärtnerwohnung. Kam mit Wolf (?) zusammen, mit Radl, welcher mir 2 Ganslebern brachte. Der Carl Petray speiste da. Nach Mittag zu Haus, zum Kornhäusel. Therese hatte Besuch von der Rumpelmayer, mit Anhang. Den Elsler schickte ich mit dem Schlosser auf den Gartengrund und schenkte ihm einen grauen wattierten Mantel; für die Csekonicsgab ich ihm 40 fl. Abends der Gesellschaft wegen ins Kärntnertor-Theater, zuletzt im Burgtheater, der Hof war da. Koberwein wurde verdient ausgelacht; der Mensch schreitet weit über die Grenzen seiner Talente. Kurs 336 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 137v
7068 1816 12 6 Ein schöner, kalter Nikolaustag. Im Burgtheater „Stolz und Liebe“ von Karl West, im Kärntnertor-Theater „Ostade“, „Nina“, im Theater an der Wien Carl als „Kaspar Thorringer“. Den Vormittag beim Grafen. Mit Therese in die Alleegasse, zum Katholnig und in die Porzellanfabrik. Da stieg sie aus und speiste bei Mühlhofer, ich mit Gewey beim Traiteur Schweiger, dann in Schmirers Kaffeehaus; dort wartete Richart. Neefe gesellte sich zu uns und persuadierte mich zu spielen, dann in das Krippenspiel in der Rauhensteingasse, großer Jux. Zu Haus fand ich einen Brief von meinem Bruder, worin er wegen Schmalz und Tischzeug schreibt. Abends auf das Kärntnertor-Theater, fand Wohlfarth, Gottlieb, mit ihnen in die Credenz, sprach Wittwer (?). Band 08 (VIII.), Seite 138r
7069 1816 12 7 Sehr kalt, heiter. Im Burgtheater „Maeon“, Lange als Odenat, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien „2 Worte“, „Nacht im Walde“, „Chevalier Dupé“. Elsler geht mit dem Breyer auf den Gartengrund. Weber bricht noch immer sein Gewölbe neben meinem Haus aus. Den Vormittag beim Grafen, mit Stessel zu tun. Kornhäusel fuhr mit Jäger nach Ebergassing, wegen der abgebrannten Spinnfabrik. Das Feuer kam am Mittwoch, den 4. [Dezember] im Inneren der Fabrik aus und zerstörte auch die Stuckbohrerei. Der Verlust beider Werke ist nicht zu berechnen, man spricht von einer Million. Direktor Schmidt war eben hier. Diller bat den Grafen um eine Wohnung für den Artillerieleutnant Heumayr. Elsler speiste da, nach Mittag zu Haus. Um 5 h zu Wohlfarth, mit ihm ins Leopoldstädter Theater, „Parteienwut“, sehr schlecht. Um mich im Theater zu zerstreuen und diesen elenden Raimund als Koke nicht zu sehen, plauderte ich mit Hensler wegen Unterhandlungen mit Pálffy. Mit Wohlfarth in die Credenz und war auch im Bierhaus. Bei Therese waren die Peter und Werlen und plauderten von alten Zeiten. Kurs […?, Wert fehlt]. Band 08 (VIII.), Seite 138r
7070 1816 12 8 Strenge Kälte, ohne Schnee; die Donau ist voll Eis. Im Burgtheater „Quälgeister“, im Kärntnertor-Theater „Dichter und Tonsetzer“, im Theater an der Wien „Agnes Bernauer“. Den Vormittag beim Grafen, mittags bei Wohlfarth, ich brachte Malaga und Marcobrunner. Der Prior Norbert von Linz, Koch und Streitfort speisten da. Wir waren sehr aufgeweckt, schimpften über des Bäuerle Almamach; seine Frau ist des Priors Schwester. Ich besuchte die Liesi Gittig, schrieb ihrer Mutter. War in Mayseders Konzert bei Stockhammer. Abends zum Adler, dann in beide Theater. Therese lag an Kopfschmerzen. Heute vor 8 Tagen gab der gefallene Oberbauer dem Theresienritter und Wucherer Graf Triangi vor Dermers Gewölbe eine Ohrfeige, dass Hut und Perücke wegflogen. Band 08 (VIII.), Seite 138v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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