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Anzeige von 6886 - 6890 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
6886 1816 6 7 Kühl, abwechselnd, abends etwas Regen. Im Burgtheater „Ezzelino“, im Kärntnertor-Theater „Lott[erie]los“, „Ländliche Hochzeit“, im Theater an der Wien „Das Leben ein Traum“. Heute habe ich in meinem Haus die Maurer und Tagwerker los. Den Vormittag beim Grafen, wegen Schmidt zum Hensler, welchem ich wieder trocken die Wahrheit sagte. Er scheint mit Huber panschen zu wollen. Jeanettl besuchte ich auch. Mittags mit Elsler, nach Mittag mit Neefe in die Kunstausstellung nach St. Anna, dann in Gesellschaft. war im Kärntnertor-Theater auf der Bühne. Abends korrigierte ich den Vertrag zwischen Johann Adam und mir, welchen mir Morawa schickte. Kurs 290 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 108v
6887 1816 6 8 Trüb, abends heiter. Im Burgtheater „Stille Wässer“, im Kärntnertor-Theater „Helene“, im Theater an der Wien Einnahme der Kinder „Respektable Gesellschaft“, „Waldmädchen“. Im Leopoldstädter Theater Leop[old] Pfeiffers Einnahme, „Eipeldauers Zeitung“ von Bäuerle, Mus[ik] von Müller. Früh zum Grafen, voller Arbeit, dann suchte zum Morawa wegen Vertrag zu gehen und brachte ihr ein rotes Merino-Halstuch mit schmaler Bordüre um 20 fl. Dem Elsler gab ich 4 Ellen mohrengraues Tuch, ein brauncasimirenes Beinkleid und ein schwarzes Gilet. Diner beim Grafen mit Rittmeister Karst, Rumpelmayer, Kárner, Stessel, Annibal. Es floss Champagner. Nach Mittag zu Hause, dann zum Hönig (?), da war die Schwester und eine Majorin. Abends ins Leopoldstädter Theater; ich kam neben Juden, langweilte mich, denn es ist gar ein miserables Machwerk. Kurs 291 fl., [der Dukaten] 13 fl. 26 x. Band 08 (VIII.), Seite 108v
6888 1816 6 9 Windig, Trüb. Im Burgtheater „Ezzelino“, im Kärntnertor-Theater „Vestalin“, im Theater an der Wien „Leben ein Traum“. Um 7 h mit Gittig und Liesi zum Vehring (?), beim Grafen, mit Schwaiger zu tun. Dann zu Peter, zahlte ihm den Tuchrest, lieh dem Jahny 200 fl. Elsler und Effenrath, welcher mit Steiner nach Paris geht, speisten da. Nach Mittag mit Gittig wieder zum Vehring, später mit Richart und Joseph Hoffmann in die Grundbuchskanzlei, Morawa legte den Vertrag zur Unterschrift vor. Dann mit Sträubl auf meinen Gartengrund; Steiner, Ortner, Morawa waren dabei. Wir deliberierten über den Plan des Gartens, die Planke, die Aussicht und blieben bis 7 h, allen gefiel der Platz, die reizend schöne Aussicht. Dann einen Augenblick zum Hoffmann, in den Garten des Commandeurs, da waren wir allein. Ins Kärntnertor-Theater, begleitete die Arnstein auf die Bastei und um 10 h ins Bett. Band 08 (VIII.), Seite 108v
6889 1816 6 10 Heiter, warm. Im Burgtheater „Lästerschule“, im Kärntnertor-Theater „Junggesellenwirtschaft“, „Fest in Kisbér“, im Theater an der Wien „Faust“. Früh zum Grafen, Konferenz mit Bertoli. Zum Stessel, mit Radl zu Ullmann, Seitz. Elsler speiste mit uns, Jungmann kam mit Ullmann zum Kaffee. Giuliani Vater und Gemahl der zum zweiten Mal verehelichten Rapold (?) kam zu mir, um sich wegen Testament der Esther Hörr Rat zu holen, und seine schlechte Gattin bei der Polizei zu klagen, weil sie ihn nicht kennen, nicht sprechen will Mit Jungmann zur Rosen, nachher beim Mahler (?) im Schottenfeld. Kurs 287 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 108v
6890 1816 6 11 Jahrestag unserer Vermählung und traurige Erinnerung unseres Zwistes, welchen elende Menschen anfachten und meine sonst gute Therese zum niedrigen Undank gegen den Mann bewogen, welcher ihr Glück gründete und sie zur Unabhängigen machte. Dies kränkt tief. Im Burgtheater „Elise Valberg“, im Kärntnertor-Theater „Helene“, im Theater an der Wien „Abgebranntes Haus“, „Waldmädchen“. Früh zum Grafen, den Vormittag bei ihm. Heute zieht die Gräfin O’Ryan im 1. Stock ein; fatale Frau. Ins Diana-Bad, zum Speisen bei Radl mit Kárner, Seitz, Ech, Ullmann. Beim Diner suchten mich Richart und Kridl auf. Mit Kárner in den Prater, fand wenig Bekannte, Richart und Kress (?). Um 8 h zum Paperl, dann langsam ins Theater an der Wien, sehr voll. Plauderte mit Gimnich, Hönig (?) und Schwester. Gegen 11 h ins Bett. Zu Hause fand ich des Breyer Conto mit 1047 fl., unmäßig aufgetrieben. Kurs […?, Wert fehlt]. Band 08 (VIII.), Seite 109r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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