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Anzeige von 6876 - 6880 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
6876 1816 5 28 Heiter. Im Burgtheater „Welcher ist der Bräutigam ?“, im Kärntnertor-Theater „Helene“, die Forti statt Seidler, im Theater an der Wien „Pächter Robert“, „Waldmädchen“, Sitze für Reimann, Hoffmann. Früh zu meinen Arbeitern, zum Grafen, mit ihm zum Brandmayer, zu Bertoli. Mittags mit Elsler, Sobek und Merk besuchten uns. Nach Mittag zu Haus, zur Rosen, dann ins Theater an der Wien. Werlen war mein Begleiter. .Wir sahen wir einen Augenblick in den fürstlichen Garten, Vent (?) zeigte uns die Partien von Eisenstadt vom Dies. Beim Wasen restaurierten wir uns, dann in das volle Theater. Fand Gesellschaft, mit Mellini nach Haus. Die Madame Scheringer (?) im 4. Stock hält Mädchen aus. Ich ließ sie rufen und untersagte es ihr in allem Ernste. Sie versicherte mich, dass sie bis auf den 8. ausziehe. Band 08 (VIII.), Seite 106v
6877 1816 5 29 Heiter, warm. Im Burgtheater „Tony“, „Rosen des Malesherbes“. Im Kärntnertor-Theater Akademie „Die 12 Gemütsbewegungen“ mit der Schröder, dann „Hochzeit auf dem Lande“. Im Theater an der Wien „Raul Blaubart“. Früh zu meinen Leuten, zum Grafen, machte die ganze Gartenrechnung von der Alleegasse No. 56. Zum Hensler vergebens wegen Loge, sprach Jeanettl, war bei Kornhäusel. Nach Mittag zu Hause, verkaufte dem Sobek 828 fl. zu 326 fl. War beim Grafen, zahlte dem DeCarro (?) für seine Schafe. Zur Vladár, in Jungmanns Gesellschaft zum Hallamayer (?), dann zur Schäferin soupieren. Kurs notiert 327 fl., ich verkaufte für 325 fl. für mich 700 fl. Band 08 (VIII.), Seite 106v
6878 1816 5 30 Heiter. Im Burgtheater „Rettung für Rettung“, im Kärntnertor-Theater „Naphtali“, im Theater an der Wien „Ehestandsszenen“. Früh zu meinen Leuten, zum Grafen, wies dem Richart 1 Eimer weiß und 1 Eimer rot an .Kornhäusel kam und ersuchte mich zu arrangieren, dass er mit mir nach Feistritz komme. Ich sagte es dem Jean. Er ist furchtsam genug, es dem Dietrich nicht zu sagen. Dann zum Rohrweck, engagierte ihn also nach Feistritz. Jungmann und Elsler speisten mit uns eine Gans und tranken unser gutes Wildenschwerter Bier. Nach Mittag bei meinen Arbeitern, sprach Stockersheim, dann in den Prater. Im Herausgehen begegnete ich Peter mit Richart, fand Jungmann, die Schenk. Ging zum Paperl soupieren, fand Ech, Laval und Brandstätter (?). Kurs 328 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 106v
6879 1816 5 31 Heiter. Im Burgtheater „Dienstpflicht“, Koch tritt auf. Im Kärntnertor-Theater „Junggesellenwirtschaft“, „Hochzeit der Thetis“; im Theater an der Wien „Faust“. Wie gewöhnlich zu meinen Arbeitern, zum Grafen, große Geschäfte, zahlte dem DeCarro für Schafe, gab ihm Wechsel. Schrieb wieder an den Schmidt, weil er nicht antwortet. Hatte Konferenz mit Riedl. Therese speiste mit Elsler allein, ich beim Grafen, mit Kárner, Rumpelmayer, Seitz, der Gräfin Casimir, welche allein den Ton führte. Nach der Tafel zu meinen Leuten, zu. Vladár. Joseph Hock (?) aus Prag zahlte den Zins vom Gewölb No. 2 vom 1. Juni bis Michaeli mit 200 fl. Ich arbeitete beim Grafen, abends zu Reimann, in den Garten des Commandeurs, da waren die Brucknerischen (?), Arbesser, Fierlinger (?), Huy. Bei Reimann Souper; ich blieb nicht, ging zu Richart. Band 08 (VIII.), Seite 106v
6880 1816 6 1 Heiter, warm, mittags windig. Im Burgtheater „Heinrich von Hohenstaufen“, im Kärntnertor-Theater „Joseph“, im Theater an der Wien „Zum Goldenen Löwen“. Nach 7 h zu meinen Leuten, dann gleich zum Grafen. Um 11 h bei mir ein Déjeuner à la fourchette, Brot, Würstel und Rostbraten, dann holte ich Kornhäusel zur Fahrt nach Feistritz ab. Rohrweck ließ wegen seiner Frau absagen. Um ½ 5 h waren wir in Neustadt, spannten um und fuhren über Schwarzau – Schloss, dem Grafen Wurmbrand gehörig, in großem modernen Stil – weiter. Der Bach war wegen einem Regenguss angeschwollen und sehr reissend. Hinter dem Berg hat der kleine Auersperg eine Besitzung in Linsdorf [sic, recte Linsberg]. Passierten einige Hütten, kamen nach Seebenstein – Markt des Grafen Pergen, Schloss und Garten –, oben liegt die große Ruine, welche seit 18 Jahren Steiger als Hans am Stein der Wilde, Oberritter der blauen Erde, restauriert und vieles verwendet. Bei Gleissenfeld, hinter Seebenstein, haben die Wassergüsse den Weg weggerissen und man muss durch mehrere tiefe Wasser fahren. Ein romantisches Tal im Angesicht der Alpen passierten wir. Der Weg windet sich meistens durch Gewässer und über Felsen und Stein, ist darum sehr ermüdend und schlecht und verbittert diese malerisch schöne Gegend. Wir passierten Warth – mehrere Hüttler – und kamen erst um 9 h nach Feistritz. Es war schon finster und nur hie und da sahen wir Lichteln in den hohen Gebirgen, welche diese romantischen Gegenden noch ernster malen und Irrlichtern gleichen. Dietrich und Klotz (?) empfingen uns sehr freundschaftlich. Wir soupierten, dann wurden uns die Zimmer im 2. Stock in der Nähe des Billardzimmers angewiesen. Kurs 325 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 107r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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