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Anzeige von 6856 - 6860 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
6856 1816 5 8 Heiter, kalt; öfters Regen. Im Burgtheater „Shawl“, „Er mengt sich in alles“; Im Kärntnertor-Theater „Proberollen“, „Hochzeit der Thetis“, im Theater an der Wien „Faust“. Weil mich die Josephine um den 1. Stock bat, trug ich ihn ihr selber an. Sie ließ mir wegen dem Grafen absagen; nun kommt sie nie mehr in mein Haus. Heute fangen die Maurer im 1. Stock an; sie arbeiten gar nichts, es ist mit den Leuten zum Verzweifeln. Mittags mit Kridl bei Nitschners Vater, nach Mittag mit Kridl in die Alleegasse, spielte bei Reimann 3 Partien Billard. Dann zum Bertoli, bekam das rote Tuch für die Kölbel und den weißen Merino für den Grafen. Bei Vladár; Kurs 347 fl., [der Dukaten] 15 fl. 54 x. Band 08 (VIII.), Seite 103r
6857 1816 5 9 Regen. Im Burgtheater „Whistpartie“, Lustspiel in 2 Akten, Töpfer als Bern; dann „Edukationsrat,“, Töpfer als Husarenrittmeister. Im Kärntnertor-Theater „Fidelio“. Im Theater an der Wien Einnahme des Fritz Demmer „Das Haus Barcelona“. Es geht bei meiner Arbeit sehr langsam, man möchte verzweifeln. Schießl, die Kölbel, welcher ich das Umhangtuch gab, und Elsler speisten da. Nach Mittag bei meinen Arbeitern. Abends mit Schießl, Jungmann, Dermer ins Theater an der Wien. Das Stück dauerte bis ¾ auf 11 h, langweilte und entsetzte sehr. Demmers Epilog, von Weidmann gedichtet, ist schön, würdevoll. Band 08 (VIII.), Seite 103r
6858 1816 5 10 Abwechselnd Regengüsse, kalt. Im Burgtheater „Intermezzo“, Töpfer als Hanns von Birken; Im Kärntnertor-Theater „Junggesellenwirtschaft“, „Fest in Kisbér“, im Theater an der Wien „Haus Barcellona“. Beim Erwachen zu meinen Arbeitern, zum Grafen, in die Alleegasse, zum Jahny. Vormittags wegen Mulis aus Mailand nach Schönbrunn. Oberleutnant Heinl (?), Huber, Johann Schießl und Elsler, mein Bauaufseher, speisten da. Klagte bei den Richtern beide Hausmeistersleute. Heute fangen die Tischler im Gewölbe an. Krautauer gab mir seine Note; die Kaffeemaschine wiegt 51 ¾ Lot, kostet 96 fl. 19 x CM in WW 350 fl; 1 Gabel und 3 Löffeln von 2 3/5 und 11 ¾ Lot, zu 21 fl. 46 x CM, in WW 80 fl. Jeanettl, Stifft, Richart kamen zum Kaffee. Bis 6 h bei meinen Arbeitern, dann mit Richart zum Leibenfrost. Abends bei Reimann, Commandeur, Herz, Guilmar (?). um 11 h bei einem schönen Mondabend nach Haus. Band 08 (VIII.), Seite 103v
6859 1816 5 11 Trüb, kühl. Im Burgtheater „Wald bei Hermannstadt“, die Schwarz und Wagner treten auf. Im Kärntnertor-Theater „Joseph“, im Theater an der Wien „Adelheid von Italien“ Früh bei den Arbeitern, dann zum Grafen, mit ihm in die Alleegasse; da erzählte ich ihm, dass ich auf dem Schaumburger Grund 531 Quadratklafter 4 Schuh um 1130 fl. 40 x kaufte und bat ihn, mir 1200 fl. zu leihen. Elsler speiste da, nach Mittag in die Alleegasse, zu Sträubl, Schlosser, dann zu Peter ins Zuchthaus. Abends ins Leopoldstädter Theater, Schmitts (?) Einnahme „Thaddädl auf der Zwergeninsel“, Musik von Müller, 2 Akte; Phantasmagorie von Krabathy; elenderes gibt es nicht. Vorher bei Jeanettl. Neefe war neben mir, sonst würde ich mich noch mehr gelangweilt haben. Nachher ins Christliche (?) Bierhaus. Während des Theaters Hagel, Sturm. Kurs 345 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 103v
6860 1816 5 12 Trüb, kalter Wind. Im Burgtheater „Sorgen ohne Not“, im Kärntnertor-Theater „Augenarzt“, im Theater an der Wien „Raul Blaubart“. Den Vormittag beim Grafen, welchen ich ansprach, mir die 1200 fl. zur Auszahlung der 531 Quadratklafter 4 Schuh am Schaumburger Grund zu leihen. Mit ihm in die Alleegasse, zum Gontard, auf die Bastei. Elsler ist unser Gast, nach Mittag kamen Richart und sie zum Kaffee, Hoffmann und Jungmann, mit ihnen auf die Glacis. In Gesellschaft, dann ins Burgtheater und zur Weintraube. Band 08 (VIII.), Seite 103v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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