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Anzeige von 4751 - 4755 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
4751 1810 8 5 In Baden. Stürmisch . [Im Theater] „Flügelmann“, „Kavallerie zu Fuß“. Therese ging baden. Den ganzen Vormittag hatte ich mit Kornhäusel und den Plänen für Baden und Magendorf zu tun. Nach 12 h in den Park, fand des Franz Zichy Geliebte, Lampi mit Frau, welche mit uns in die Redoute speisen gingen. Nach Mittag arbeitete ich zu Haus, ging auf die Langische und Alexandrowitsch‘ Anlage, in den Park, nach St. Helena. Abends ins Theater. Therese blieb in der Langischen Anlage und rangierte Verschiedenes für meine morgige Abreise. Bei Helena kam ich mit Fink, seiner Schwägerin zusammen. Wir promenierten bis zum angefangenen Bergwerk, dann kehrten Lampi und ich zurück, fanden den ganzen Platz vor dem Casino voll. Die Bauer (?) mit Mayburg (?), Feiglfeld, und mehr andere Bekannte. Im Theater fanden wir uns. Nach dem Theater erquickte ich mich zu Haus mit Limonade, aß Gans. Dann in den Park, fand 2 bekannte Mädchen, die ich in Baden nicht sah, plauderte, dann ins Bett. Band 07 (VII.), Seite 28v
4752 1810 8 6 Reise nach Haus in mein Wien. Früh zum Grafen, zum Fink in mein und Richarts Angelegenheit. Gegen 11 h, nachdem ich vorher mit Kornhäusel alle Zimmer und Kammern des Hauses aufgezeichnet hatte, fuhren wir fort, der Graf nach Pottendorf, wo er mit dem Fürsten speist. Bei Guntramsdorf hielten wir wieder auf. Führte Kornhäusel in sein Quartier, sah im Vorbeifahren im Burgtheater nichts, Im Kärntnertor-Theater „Wald bei Hermannstadt“, im Theater an der Wien „Cäsareo“, die Loge Fölsch. Zu Haus fand ich Peter, Ullmann, Jungmann, mit ihnen in Compagnie zum Möraus auf die Mehlgrube speisen. Nach Mittag zu Haus, suchte Stessel, sah beim Grafen nach, in die Spalierfabrik. Der unmäßige Sturm und Staub bewog mich, ins Diana-Bad, dann zum Peter zu gehen; Stoß (?) samt Gattin und Tochter, Reschey (?), Häusler (?) und unser Quartett. Souper, Illumination des Gartens, Teufelsgeschichten; die Unterhaltung war angenehm und die Forellen mit den heiß abgesottenen Hendeln vortrefflich. Um 11 h kamen wir nach Haus. Band 07 (VII.), Seite 29r
4753 1810 8 7 Stürmischer Tag, unmäßiger Staub. Im Kärntnertor-Theater „Verbotene Waren“, „Kleine Putzmacherin“, im Theater an der Wien „Familie Pumpernickel“. Allgemeines Belustigungsfest im Augarten. Früh zur Josephine, zum Grafen, Theaterkasse, zum Stessel. Schickte Pingerl (?) zum Schröder, schrieb Theresen, suchte Compagnie zum Speisen, ruhte nach Tische. Um 4 h zum Grafen, expedierte, war bei ihm bis zur Abfahrt, dann um 7 h mit dem Würstel in den Augarten. Eilte herum, um alles zu sehen, war bei den Springern, beim Feuerwerk, Wasserfall, auf dem Platz der Triumphbogen, Vesuv, dessen Ausbruch gute Wirkung machte. Stegmayer gesellte sich zu uns, später die Schröderischen. Wir sahen zuletzt das Schattenspiel, waren an den Sälen und schlenderte um 12 h nach Haus. Band 07 (VII.), Seite 29r
4754 1810 8 8 Warm. Im Kärntnertor-Theater „Armut und Edelsinn“, im Theater an der Wien „Benjowsky“, Kuditsch als Hetman, Hoffmann. Den Vormittag lief ich stets herum, zweimal bei Fink, dreimal bei Janin (?), Terzaghi, Janschky, sprach Schröder. Kam in Geisslers Gesellschaft, nachher in Peters Compagnie, wo ich speiste, Nach Mittag ruhte ich, dann schrieb ich meinem Grafen und Therese nach Baden. Zu Haus hörte ich, dass der alte Brandl unseren Boden öffnete und nahm, was ihm darin gefällig war. Ich machte die Sache mit Franz ab. Nach 6 h kam Ullmann und Jungmann, dann machte ich einen Besuch bei UImann. Jungmann kaufte ein Eichkätzchen und ging damit nach Haus. Wir fanden den fatalen Rittmeister, den Tapezier Weisenberg (?), die Verwalterin Jahnerl (?) vom alten Lerchenfeld. Um 9 h zu Maurer. Band 07 (VII.), Seite 29r
4755 1810 8 9 Beinahe den ganzen Tag Regen. Im Kärntnertor-Theater „Verbotene Waren“, „Taube Liebhaber“, im Theater an der Wien „Joh[ann] von Calais“. Früh zum Fink, unterhielt mich mit der Holzmann, zur Terzaghi, Theaterkasse, gab Röckel Loge für Fenikel (?). Mittags mit Ullmann und Jungmann zur Stra (?), nach Tisch zu Kohl ins Kaffeehaus. Den ganzen Nachmittag war ich zu Haus, war einen Augenblick bei Josephine. Czernin ist hier. Fand Lerchenthal (?), welche elend in No. 399 wohnt. Schrieb der Krieghammer, dem Grafen. Abends mit meinen Tischgenossen ins Theater an der Wien, nachher im Haus nachsehen und die Leute zahlen. Kridl kam nach. Vorher restaurierten wir uns im Vogonedischen Bierhaus. Band 07 (VII.), Seite 29r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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