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Anzeige von 4576 - 4580 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
4576 1810 2 11 Kalt, doch seht kotig. Im Burgtheater „Fridolin“, im Kärntnertor-Theater „Heftige junge Frau“, im Theater an der Wien „Adelheid von Wulfingen“. Sechste Redoute. Den Vormittag zum Grafen, Kárner, zur Fischer. Der Graf fährt seit 3 Wochen zum ersten Mal aus. Die Josephine und Brandl waren unsere Gäste. Vom Keglevich brachte mir der Fink ein Billett, mittags sandte sie um ein Redoutebillett. Nach Mittag und abends zu Hause. Die Rodler brachte Therese Verschiedenes und kleidete sie an. Um 10 h mit Therese und Goldmann Josephine in die Redoute. Sie war voll, aber nicht amüsant für mich. Ich fand Franzoni, Mark, Bogner, Fischer Dr., und von Preßburg, Wieland, Heigl (?) mit Reis und Beethoven, König (?) bei Salzmann (?), wo ich mich recht gut unterhielt. Um 4 h nach Haus. Band 07 (VII.), Seite 5r
4577 1810 2 12 Stinkender Nebel. Im Burgtheater „Besuch“, im Kärntnertor-Theater „Iphigenie in Aulis“, im Theater an der Wien „Camilla“ von Paër. Gestern kam die Rivolla von Brünn. Den Vormittag zum Grafen, zu Kárner. Mittags allein. Ich schrieb an König (?), Deabis und Czernin, letzterem, dass ich Josephine 1500 fl vorstreckte. Nachmittag brachte die Deabis 500 fl. Es kamen die Caroline, Rodler, Goldmann, Ich fuhr zu Brandmayer, sprach Botta, Heigl und begab mich früh im Morpheus‘ Arme. Sehr plagte mich in der Nacht der Husten. Band 07 (VII.), Seite 5r
4578 1810 2 13 Feucht, neblig. Im Theater an der Wien auf Hasenhuts Einnahme „Familie Pumpernickel“, musikalisches Quodlibet, worin die Schlagbrücke, Müllers Kunstgalerie und DeBachs Circus vorkamen. Im Burgtheater „Matrimonio segreto“, im Kärntnertor-Theater „Bestürmung von Smolensk“. Den Vormittag beim Grafen, Kárner und Richart. Mittags allein. Therese gab seit Rückkunft der Rivolla aus Brünn bei ihr die erste Lektion, anstatt ihr spielt die Weissenthurn. Therese ging nach Tisch mit Zeitungen zur Hocheder, ich fuhr mit Rodler und Goldmann Therese in die Porzellanfabrik. Brachte der Schöpfer Klavierstücke, Dann zu Peter, blieb in seiner Gesellschaft, Nach 5 h in tiefem Morast über die Bastei ins Theater an der Wien; zum Erdrücken voll. Ich kam neben Csermak und Henikstein wie gepresst zu stehen. Es unterhielt mich besser als der erste Teil. Hasenhut dankte in einem Lied und am Schlusse auch in Reimen. Beim Herausgehen fand ich Botta. Band 07 (VII.), Seite 5r
4579 1810 2 14 Ein trüber, melancholischer Tag. Im Burgtheater „Uthal“, „Nebenbuhlerinnen“, Im Kärntnertor-Theater „Taubstumme“, im Theater an der Wien „Familie Pumpernickel“; der Richart verschaffte ich 3 Sitze im Parterre. Den Vormittag beim Grafen sehr beschäftigt. Therese gab ihre Lektionen. Mittags allein, nach Mittag in die Theaterkasse, zur Rösgen, schrieb König (?) durch Mark. Plauderte mit ihm herum, abends mit Mayer ins Michaeler Bierhaus, dann ins Burgtheater. Therese kleidete indessen die Marie und Lenerl an, welche mit unserer Sepherl die 7. Redoute besuchten. Sie war sehr leer. Band 07 (VII.), Seite 5v
4580 1810 2 15 Neblig, sehr kotig. Im Burgtheater „Armand“, im Kärntnertor-Theater „Zerstreute“, „Findelkind“, im Theater an der Wien „Familie Pumpernikkel“ Den Vormittag zum Grafen, Therese gab ihre Lektionen. Mittags allein, nach Tische kam die Schmirer, Rodler, Rothe. Therese ging zu Walnefer, Kunz (?) wegen Tisch- Pianoforte, ich besuchte Kárner, Rodler, aß etwas in Compagnie und trank bei Rodler Punsch mit Reiswasser. Bei Kárner sprachen wir von der Ankunft des Kuriers von Berthier, um unsere Louise für Napoleon zu begehren, von der Abreise des Franz Pálffy mit Cavriani nach Mailand, wegen Theaterbau und Engagement von Tänzern zum neuen Josephstädter Theater. Um 9 h ins Bett. Band 07 (VII.), Seite 5v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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