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Anzeige von 4556 - 4560 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
4556 1810 1 22 Die Kälte lässt nach. Im Burgtheater “Singspiel“, Weinlese“, im Kärntnertor-Theater „Der Geizige“, Röckel souffliert, in Theater an der Wien „Bertha von Werdenberg“ Den Vormittag beim Grafen, Theaterkasse, Geissler. Mit Franz Brandl Tuch und Hut kaufen zu Rösgen. Mittags allein, nach Tisch kam Hannerl, ich schrieb und ruhte. Zu meinem so heftigen Schnupfen gesellt sich noch eine Entzündung der Augen; Therese machte mir Sackeln mit Holler gefüllt. Abends ins Heniksteinsche Haus, sprach mit Kreutzenfeld (?), mit dem Mädel. Ins Kärntnertor-Theater, zur Karilla und zeitlich ins Bett. Die Weber holte ihr Kaffeeservice ab, dem Franz schickte ich 2 Gilets zum Geschenk. Band 07 (VII.), Seite 3r
4557 1810 1 23 Tauwetter, großer Morast. Im Burgtheater „Armand“, im Kärntnertor-Theater zum Vorteil der Regisseure Lang, Brockmann, Koch und des Roose, Koberwein, Krüger „Die Braut von Messina“, Trauerspiel in 5 Akten von Schiller, mit Chören; im Theater an der Wien „Attila“. Den ganzen Vormittag beim Grafen und Keglevich, dann in Geisslers Gesellschaft. Der Fischer schrieb ich den Tod der Schwarzleitner. Mittags allein, nach Mittag zu Haus, zum Keglevich, schrieb an Ehlers wegen Zeltner. Abends ins Kärntnertor-Theater, nahm Rodler mit. Therese ging nach Haus. Peter, Mark und Röckel waren um uns, Henriette mit dem Plauderbach vor uns. Ich war sehr aufmerksam, das Stück wurde gut gegeben und gefiel. Unübertrefflich spielte die Weissenthurn. Lange, Brockmann und Koch dankten am Schlusse und baten um Wohlwollen für die jungen Brüder. Der Chor, wo er vollkommen zusammenstimmte, war von großer Wirkung. Band 07 (VII.), Seite 3v
4558 1810 1 24 Heiter, Tauwetter. Im Burgtheater „Braut von Messina“, im Kärntnertor-Theater „Ostade“, „Nebenbuhlerinnen“, im Theater an der Wien „Don Juan“, Oper in 2 Akten, zum Ballett die komische Pantomime (?). Den ganzen Vormittag beim Grafen und Keglevich. Mittags allein, nach Tische kam die Rodler, ich ging mit ihr zu Walnefer, dann zum Reimann wegen Rahmen zum Christuskopf und Haydns Porträt. Ich kam in Peters Gesellschaft, dann nach Haus. Abends ins Burgtheater, sprach Botta wegen Obermayer. Heute wurde das Stück nicht so gut gegeben, ich schlief auch manche Szene. Therese war abends zu Haus und machte der schon kranken Hocheder einen Besuch. Band 07 (VII.), Seite 3v
4559 1810 1 25 Trüb, Nebelreissen, ungesundes Wetter. Schnupfen und Augenschmerzen quälen mich. Im Burgtheater „Strich durch die Rechnung“, im Kärntnertor-Theater „Sargino“, im Theater an der Wien „Räuber“. Beim Wirschmid (?) wurde unser 3 Tage verlorenes Buberl gefunden, worüber wir uns sehr freuten. Den ganzen Vormittag beim Grafen, beim Kárner. Ich schrieb dem Laubheimer nach Hornstein wegen dem Langwieder und der Krieghammer wegen der schlechten Kopie des Kopfes. Therese hatte ihre Schülerinnen. Mittags allein, den ganzen Nachmittag beim Grafen. Werlen besuchte uns von Tresdorf. Abends beim Brandl, Rodler, wo Geppert (?) war, gar nicht hineinging. Dann fand ich Compagnie um etwas zu soupieren. Therese legte sich wegen Kopfschmerzen zeitlich ins Bett. Band 07 (VII.), Seite 3v
4560 1810 1 26 Trüb, neblig. Im Burgtheater „Dorfbarbier“, „Hercules und Achelous“, im Kärntnertor-Theater „Braut von Messina“, im Theater an der Wien „Joseph und seine Brüder“. Den Vormittag beim Grafen, Keglevich und Kárner, in Geisslers Gesellschaft, bekam einen Hirschziemer zu schenken. Mittags allein. Ich war bei Rösgen wegen Eau de Cologne. Nachmittags wieder beim Grafen, schrieb an Vinzenz. Abends kam Werlen. Kárner besuchte uns, die Rodler, Röckel und so wurde geplaudert. Ich war um 7 h zu Haus, legte mich. Therese machte mir Punsch, sie ordnete und raumte bis 11 h herum. Ich nahm meine Hollersackerln vor und schlief ein. Band 07 (VII.), Seite 3v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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