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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
4111 1808 11 3 Ein schöner Tag. Heute spielte Koch am 9. Tage des Begräbnisses der Tochter zum ersten Mal im Burgtheater den Abbé L' Epée in „Taubstumme“; im Kärntnertor-Theater „Waisenhaus“. Des Uhrmachers Jakob Degen erster öffentlicher Versuch mit einer von einem Luftballon unterstützten Flugmaschine in freier Luft, im Prater am Feuerwerksplatz mittags ½ 1 h. Früh arbeitete ich, schrieb, dachte, denn ich schlief die ganze Nacht sehr wenig, um meinen einmal entworfenen Plan mit Vorsicht und gutem Erfolg auszuführen, und die sich immer mehr auftürmenden Hindernisse hinwegzuschaffen. Ich bin so begeistert von diesem Plan, dessen Unternehmen und Vollendung wirklich ein schweres Stück ist, dass ich vor dem von unserer Sehnsucht entsprochenen Gelingen nicht ruhen kann. Um ½ 11 h nahm ich ein Frühstück à la fourchette, erwartete Jungmann, holte Peter ab, um zu hören was er vollbrachte, und fuhren zusammen in den Prater zu Degens Versuch. Therese ging zu Stöger, aß mittags allein und fuhr nach Mittag mit ihrer Mutter und Nina spazieren, nach Hetzendorf zu Mayer, der ihnen nicht einmal eine Jause offerierte. Wegen einem kleinen Lüftchen wurde Degens Versuch abgesagt, wir fuhren also umsonst hinaus. Blieben bei Peter, aßen in Compagnie und verabredeten uns, dass mich Jungmann, Peter und Weiß, ein junger Arzt, abends um ½ 9 h im Burgtheater abholen werden. Therese war den Abend mit ihrer Mutter, Nina und Bulla bei Josephine. Ich kam um 5 h nach Hause, fand da Goldmann, die unseren Plan witterte und den ich ihr bei Kopfabschlagen gestand. Zusammen ins Burgtheater. Sie kamen zur bestimmten Stunde und wir gingen erstlich nach Gumpendorf zur Schäferin soupieren, blieben da bis 11 h und fanden da ein sehr possierliches Quintett von einem alten Obristwachtmeister, Hauptmann, dem Seidenfabrikanten Resch (?) und 2 anderen Bürgern. Eben wurde die Roose gelästert, über ihren Leichenzug und die Rede, wo der Pastor – oder Wächter, welch ein Wortspiel ! – der solche Worte sagte, oder drucken ließ, sehr lächerlich räsoniert. In der Geisterstunde, in einer düsteren, sehr umwölkten Mondnacht wandelten wir zur Linie hinaus. Durch Sechshaus gingen wir durch die Wien zur Hundsthurmer Linie vorbei in den Kirchhof, bestiegen die Mauer bei Rooses Grab und fanden den Totengräber am Grabe schlafend. Es war Schlag 12 h, kein lebendes Wesen, nur hie und da das Bellen eines Hundes regte sich. Als er wach wurde, gab ihm Peter eine Flasche Wein. Er stand da, im Mantel, Haube, darüber den Dreispitz-Hut und sah aus wie der Baumann als Hausmeister im „Neusonntagskind“. Er sagte, sein Schwiegersohn, der Halunke sei noch nicht zu Haus, komme vielleicht erst um 2 h, bis der nicht schliefe, sei er nicht sicher und könne nicht aufgraben. Ich machte den Vorschlag zu warten, und sei es auch bis 4 h. Zum Unglück war der Kerl auch noch besoffen und wir mussten nach mehrerem Hin- und Herreden ohne Erreichung unserer Ziele nach so vielen Opfern abziehen. Ich ärgerte mich außerordentlich. Es wurde mit dem Trunkenbold ausgemacht, dass wir morgen am Nachmittag herauskommen und mit ihm nochmals und mit allem Ernste zu reden. Dies alles wurde auf der Kirchhofmauer verhandelt. Voll Verdruss und sehr müde kam ich nach 1 h zu Hause, schlief abermals wenig, dachte immer der Ausführung nach. Band 06 (VI.), Seite 182v
4112 1808 11 4 Ein starker, undurchdringlicher Nebel, etwas Regen, kalt. Im Burgtheater „Alte und neue Welt“, im Kärntnertor-Theater „Rollas Tod“. Therese ist nicht ganz wohl. Ich bin sehr matt, blieb bis 9 h im Bett, arbeitete, dann ging ich ins gräfliche Haus. Suchte Stessel, dann Peter auf, um zu hören, was er und Jungmann, welche ich auf den Kirchhof spedierte, mit dem Saufaus wieder bestimmten. Therese ging zur Schreibers, dann zu Stöger. Rodler war unser Gast. Jungmann und Peter brachten mir die Kunde, dass der Kerl große Schwierigkeiten machte und von uns einen Erlaubniszettel verlangte. Endlich machte er uns die Versicherung, dass wir morgen sehr früh den Kopf erhalten. Ich besuchte Hoffmann, traf Stessel nicht, sprach Burgerth. Nach Mittag zu Haus. Abends holte mich Jungmann zum Peter ab, um die Verabredung wegen Übernahme, Sezierung und feierlicher Begrabung des Hirnes und aller übrigen Fleisch- und Fetteile in Peters Garten zu verabreden und zu bestimmen. Vorläufig wählten wir den Sonntag, weil der ganz frei ist. Abends um 8 h begann das große Werk. Da fing unser Kirchhofherr an das Grab zu öffnen, wurde zwar unterbrochen, doch war nach 10 h schon die Abnahme des Kopfes vorüber. Über alle Beschreibung und Begriffe war der üble Geruch, der gleich einer Wolke bei der Eröffnung des Sarges herausdrang und uns für das Leben des Totengräbers wirklich zittern machte. Sie war schon sehr in Verwesung übergegangen. Er wickelte den Kopf in sein Vortuch, und wir bestimmten der Gefahr bei der Linie wegen, den Kopf morgen abzuholen. Er verbarg ihn sehr sorgfältig unter alten Totentruhen in seiner Hütte. Wir staunten über unsere eigene Kühnheit selbst, noch mehr aber die verwegene Arbeit dieses Mannes. Therese fuhr nach Mittag mit Josephine und den 2 Stögerischen Mädchen in den Prater, den Abend war sie ruhig zu Haus und ahnte nichts von unserer Unternehmung in zwei Nächten. Bei ihr war Josephine. Heute spielte Roose zum ersten Mal seit seiner Frau Tod und heute wurde der von mir und bei mir am 27. Oktober abends entworfene Plan ausgeführt. Band 06 (VI.), Seite 183r
4113 1808 11 5 Ein kalter, düsterer Tag, Nebel, rauer Wind. Im Burgtheater „Ersatz“, im Kärntnertor-Theater „Vorsatz“, Szenen von Franz von Holbein, dann zum 1. Mal „Achilles auf Skyros“, Ballett in 4 Akten von Angiolni, die Vanie (?), Schülerin des Taglioni, tritt im Vertrauen auf Nachsicht auf. Im Theater an der Wien „Don Juan“. Übernahme von R[ooses] Kopf. Vor 8 h holten Peter und Jungmann mich ab und wir fuhren bis zur Hundsthurmer Linie in dem gelben Batard, Fiaker No. 209., ließen innerhalb den Wagen warten, schlichen zum Kirchhof, damit uns unser alter ami bemerkt. Indessen er seinen Mantel nahm und den Kopf holte, sahen wir über die Mauer unser Grab, das noch in der Erde ganz frisch und die Eröffnung sehr kennbar ist. Er sagte seinem Weibe, dass wir die Herren von dem Grabe des Arbeitshaus-Traiteurs sind, auf welchem durch 9 Tage eine Kerze brennt, und dass wir ihm ein Frühstück zahlen werden. Er ging mit unserer in aller Hinsicht teuer erkauften Beute unterm weiten braunen Mantel mit uns zur Linie herein bis zur Durchfahrt durch die Wien beim Leimsiederhaus. Hier übernahmen wir unseren teuren Schatz, ließen den Fiaker hinkommen und fuhren über Gumpendorf durch die Stadt gleich zum Peter. Ich trug selben unterm Mantel in den Garten, legte ihn im Tempel auf den Tisch, trugen ihn dann in die Grotte, sahen und untersuchten ihn nochmal und legten selben in das dazu neu gemachte und mit einem Deckel versehene Schaff. Das Gesicht war kennbar. Die linke Seite und auch ein Teil der rechten schwarzgrün, die Stirne grün und schwarz gestreift, die rechte Seite weissgelb und so wie die Nase am wenigsten entstellt und bestimmt zu kennen. Die Augen zwar geschlossen, doch sehr herausgetrieben, der Mund etwas offen, so dass die Zähne sichtbar sind. Der Kopf ist sehr knapp abgeschnitten und mag nach meiner Schätzung 12 bis 15 Unzen (?) wiegen. Nachdem er gut versorgt und verschlossen war, ging ich in die Stadt, besorgte meine Geschäfte, ging zur Kasse, fand da in der Kanzlei Koch. Wenn der wüsste, was ich trug, woher ich komme. Ging dann zu Kridl, um für morgen Geister, Rauch und Spiritus zu besorgen. Traf später Peter und Jungmann und führte beide ins Kärntnertor-Theater zur Generalprobe von „Achilles“. Jungmann hatte eine Urne um alle Gehirn- und Fleischteile und ein Glas zur Aufbewahrung der Zunge zu kaufen. Mittags allein. Im traulichen Gespräch entdeckte ich erst heute Therese unser Unternehmen und Gelingen, lud sie, Hocheder und Goldmann Jos(epha) auf morgen abends zur feierlichen Beerdigung. Der Goldmann erzählte ich nach Mittag den ganzen Hergang, während die Schreibers Therese eine neue Schülerin aufführte. Reimann und Brandl vollendeten heute den großen Speiseverschlag. Ich schrieb an den Grafen, holte um 5 h Hocheder ab und fuhr mit ihr zum Peter. Ließen aufsperren und zeigte ihr diesen merkwürdigen Kopf 2 Mal und genau, weil auch Jungmann kam und ihn wieder sehen wollte. Auch sie fand unverkennbare Ähnlichkeit, freute sich, diesen so schätzbaren Überrest noch einmal zu sehen, dankte uns für diese Unternehmung und wird morgen auch Zeuge dieser feierlichen Handlung. Von dem Wasser und dem stärkeren Eindringen der Luft war der Kopf bedeutend mehr aufgedunsen. Hocheder, Peter und Jungmann gingen ins Theater an der Wien zum Don Juan, ich nach Haus und dann ins Kärntnertor-Theater. Neben dem Mädel der Krünes (?) fand ich Platz, langweilte mich im Stück und Ballett, der missfiel, so wie Vanie. Angiolini und Taglioni wurden mit aller Anstrengung vorgerufen, sie aber nicht, obwohl der Fürst der letzte in der Loge blieb. Therese beschäftigte sich mit der Einräumung des neuen Speiseverschlages. Heute erhielt ich 2 Eimer roten Simontornaer. Band 06 (VI.), Seite 183r
4114 1808 11 6 Ein heiterer, aber kalter Tag. Erste Redoute zum Vorteil der Arzt-Witwen. Im Burgtheater „Wald bei Hermannstadt“, im Kärntnertor-Theater „Gutherziger Alter“ und „Achilles“. Am heutigen 6. November, am Tage unseres feierlichen actus spielen beide, Roose im Burgtheater den jungen Siebenbürger Bauern und Koch im Kärntnertor-Theater. Früh ruhte ich im richtigen Sinne des Wortes, denn die ganze Woche schlief ich sehr wenig. Bange Sorge, Gefahren mancher Art, Furcht vor Misslingen beunruhigten mich stets und machten mich zu nicht vollkommen tüchtig. Am Vormittag arbeitete ich, schrieb Nitschner ein Promemoria an den Fürsten um Preiserhöhung. Therese trug es ins Gewölb, besuchte Hocheder und Goldmann und erinnerte beide, dass sie bei dieser Trauerhandlung schwarz erscheinen möchten. Therese speiste allein, ich suchte gegen 12 h auf dem Michaelsplatz Peter, Jungmann und den Arzt Weiß auf, und speisten zusammen bei Peter. Therese erzählte, dass sich die Hocheder sehr entsetzte; gestern ließ sich die Heldin nichts merken; dass sie nicht schlafen konnte, Rooses Gesicht ihr immer erschien und ihr ihr Gang ganz deutlich wurde. Sie wünscht, dass den Kopf niemand sieht, weil es ein schrecklicher Anblick ist, einen schon 13 Tage toten, und 11 Tage begrabenen Kopf einer Freundin zu sehen. Ich muss gestehen, dass ich über den herzhaften Hinblick dieser weiblichen Heldin staunte. An der Michaelskirche erfuhr ich, dass Anton Baumann der Ältere heute früh ½ 8 h im 51. Jahre an der Herz- und Brustwassersucht verstorben sei. Für Hensler ist der Verlust so groß, so unersetzlich, wie R[ooses] Verlust für die Hoftheater. Alle Travestien liegen. Mittags machte ich den Vorschlag des Kultus bei dieser Feierlichkeit, und er wurde ganz angenommen. Noch unterm Essen kamen Therese und Goldmann, letztere wollte den Kopf sehen. Die Entstellung war schon zu groß, wir konnten ihn nicht mehr zeigen. Beide gingen in den Prater und wir zur Mazeration. Alle Begriffe übersteigt der Gestank, den wir duldeten und bewundern mussten wir den jungen Mann – Weiß, ein Preusse – wie geschickt, schnell er alles abschnitt und diesen grässlichen Gestank ertrug. Wir räucheren so stark, dass W[eiss] im ganzen Gesichte schwarz wurde. Nur mit geistigen Tüchern den Mund verbunden konnte die Manipulation fortgesetzt und vollendet werden; sie dauerte 5/4 Stunden. Den übelsten Geruch machte das ganz in Fäulung übergegangene Gehirn beim Außtechen. Nach 5 h kamen Hocheder, Geissler, Therese, Goldmann und etwas früher Ullmann. Wir zeigten ihnen die Urne, in welche die edelsten Überreste gelegt und dann der Erde übergeben wurden, gruben selbe des schrecklichen Geruches wegen gleich ein und stellten auf den Platz eine Spritiuslampe und vor selbe eine Rauchpfanne. Vor 6 h waren wir mit dem ganzen Apparat fertig, und der Kopf in frisches Kalkwasser gelegt, von mir in den Garten getragen und von Jungmann angegossen. Peter schraubte sich ganz ab und beschäftigte sich immer nur mit Graben. Im ganzen Garten roch es, wir machten unaufhörlich Rauchen und zündeten eine große Quantität Tabak an. Im Tempel, wo alles geschah, wurden alle Türen aufgemacht und mit Geist bespritzt. Ich holte die Damen, führte sie in den Tempel. Die 4 Damen saßen, wir 4 standen und Peter hielt eine Rede, die er sich ausbat, sagte aber nichts. Dann führte ich Hocheder auf den Platz, wo die teuren Überreste nahe eines Zwetschgenbaumes und der Blumenstelle zur Rechten begraben sind, gab ihr die Spiritusfackel, ersuchte sie, die Lampe anzuzünden, 3 Mal Rauchwerk in die Pfanne zu werfen, um die Stelle herumzugehen, 3 Mal die Totenfackel zu schwingen und so den Manen ihrer verklärten Freundin, ihrer angenehmen Reisegefährtin das letzte Opfer, die letzte Huldigung zu bringen. Ihr folgten alle Übrigen und taten das Nämliche. Es war ein schauerlich feierlicher Actus. Der Abend war heiter, der Mond schien, drang durch die nahen Pappeln und beschattete gerade diese ehrwürdige Stelle, welche mit einem dauernden Monumente geehrt wird. Nach dieser vollendeten Trauerhandlung führte ich die Geissler und Goldmann Jos[epha] in die Grotte und zeigte ihnen den vom Fleisch entblössten Kopf. Hocheder und Therese blieben zurück. Weiß gab gleich wieder den Kopf ins Kalkwasser, damit dieses die noch vorhandenen Fleischteile abbeize. Den übrigen Abend blieben wir beisammen, wünschten uns Werlen, der vom Quartette noch fehlte. Wir bedauerten, dass er in Feldsberg schmachten muss. Mit Peter wollten wir einen Spaß machen und ihn zum Deklamieren bringen, aber weil wir ihn wegen seiner Rede so schimpften, war er nicht dazu zu bewegen. Um 9 h führten wir die Hocheder nach Hause, die Goldmann schlief bei ihr. Wir wiegten uns gleich in Morpheus' Arme. Sehr ruhig bin ich jetzt, dass dies große, in aller Hinsicht gefahrvolle Werk vollbracht ist. Band 06 (VI.), Seite 183v
4115 1808 11 7 Ein kalter, düsterer Tag. Im Burgtheater „Waisenhaus“, im Kärntnertor-Theater „Reise nach der Stadt“. Den Vormittag arbeitete ich zu Haus, schrieb und dachte unseres actus nach. Später zum Grafen ins Haus, in die Theaterkasse und Kanzlei. Sprach Peter, der mir sagte, dass der Kalk sehr beize, dass er heute noch ganz frischen ins Schaff warf. Therese lehrte die Rothe und ging dann zur Stöger. Mittags allein, nach Mittag führte Therese die 3 Stögerischen Mädchen zum Lusthaus in den Prater, da aber der Wind stürmte, so promenierten sie nicht lange. Therese war den Abend zu Haus, ich bis 7 h, dann ins Burgtheater. Es war sehr voll, kam in LaTraits Compagnie, trank etwas Ruster, dann ins Bett. Mich quält heftiger Schnupfen. Band 06 (VI.), Seite 184v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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