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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
2536 1804 7 13 Den ganzen Tag Regen. Früh bei Quarin, welcher mir sein Porträt schenkte, zum Grafen und im Vorbeigehen zu Richart. Mittags war die Dichtler unser Gast. Der junge Weidmann brachte mir seines Vaters gestrige Abdankung. Nach Tische arbeitete ich. Spuler und Richart waren bei uns auf Kaffee. Abends ging ich ins Kärntnertor-Theater „Verwiesene auf Kamtschatka“. Im Parterre war ich in Compagnie, plauderte noch mit Fritz Baumann und mehreren anderen wegen Weidmanns gestrigem Spiel. Das Resultat war, er gefiel nicht. Therese blieb zu Hause und säumte die Batisttücheln. Nach dem Theater soupierten wir zusammen. Band 05 (V.), Seite 34r
2537 1804 7 14 Trübe, nur etwas Regen; am Nachmittag schien es, als ob sich das Wetter aufheitern wollte. Der Vormittag wie sonst, mittags allein. Ich aß wenig, nach Tische arbeitete ich, Neumann besuchte ich und mit diesem plauderte ich. Therese arbeitete den ganzen Tag. Ich war auf der Ingenieur-Akademie und lud den armen Csekonics auf morgen zum Speisen ein; der Bursche freute sich außerordentlich. Abends war ich im Kärntnertor-Theater, die Springer zu sehen. Sie geben heute die Pantomime „Harlekin als Statue“. Klimbke kam mit Lang in den 3. Stock, erzählte mir von den Aufstellungen der Naderer in allen Stöcken, den Intrigen Pfersmanns. Nach dem Theater nach Haus. Vorher war ich mit Therese am Glacis und im Stadtgraben, da sahen wir den Weg für die Fußgeher, welcher für den Burgtor-Brückenbau gemacht wird. Therese aß zu Haus Gefrorenes und säumte mir das Halstuch, welches Richart mir zum Angebinde sticken ließ. Band 05 (V.), Seite 34v
2538 1804 7 15 Ein schöner, warmer Tag. Den Vormittag beim Grafen, mit Compagnie vors Kärntnertor. Da hatte ich Verdruss, nach Haus und mit Franz Csekonics spazieren auf den Graben, Kohlmarkt und Kärntnerstraße. Da traf ich Woller Lisett, die ich bis zur Gasse begleitete. Richart, Eckhart und Csekonics waren unsere Gäste. Um ½ 5 h begaben wir uns in den Prater. Sepherl brachte den Brandlischen den Logenschlüssel zu den Springern, Csekonics sah ihn mit. Von dem vielen Regen stinkt es wirklich, es gibt viele Lacken und unzählige Gelsen. Über die Franzensbrücke durch die Weissgärber gingen wir ins Kärntnertor-Theater, Springer, „Harlekin als Statue.“ Eckhart kam auch in die Loge. Therese ging mit Richart in die Theaterloge, ich war meistens auf dem Theater. Richart soupierte noch etwas, dann nach Haus. Band 05 (V.), Seite 34v
2539 1804 7 16 Warm, heiter, Am Vormittag war ich zu Hause, machte einige Gänge zur Regier[ung ?], Liebisch, Theaterkanzlei, Richart, dann nach Haus. Mittags allein, nach Tisch zu Haus. Um 5 h fuhren Therese, Mayer, Schu[hmann ?] und ich in die Alstergasse, Möbel ansehen, zum Brandmayer und auch in den Prater, zum Professor Peschina. Ich ging ins Kärntnertor-Theater, Springer, Therese zu Richart. Sie holten mich ab, wir gingen noch ins Bürgerspital Gefrorenes essen, dann nach Hause. Band 05 (V.), Seite 34v
2540 1804 7 17 Wie gestern. Früh zu Liebisch, über die Glacis zum Burgtor, Stadtgraben, zum Wasser, Maschinisten, Obers trinken, dann auf’s Laboratorium, in die Stadt und nach Hause. Gestern gaben wir dem Großbauer die Loge zu den Springern, heute zu „Aline“. Richart war unser Gast. Abends gingen wir auf den Leopoldstädter Markt, Zwirn und Bandl bei Liebisch kaufen. Therese und Richart kauften mir ein Trinkglas zum Markt. Um 9 h gingen wir ins Bürgerspital Gefrorenes essen, dann ich nach Hause. Richart soupierte bei uns. Band 05 (V.), Seite 34v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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