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Anzeige von 1391 - 1395 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
1391 1801 5 26 Früh zum Quarin wegen der Loge, dann ins Bureau und wegen Grafen um Stallung zu suchen Therese hatte Probe von „Achille“; mittags speisten wir allein. Nach Mittag blieben wir zu Hause, Therese hatte Besuch von der Großbauer. Abends ging sie zur Schmirer und mit ihr ins Kärntnertor-Theater „Königin der schwarzen Inseln“. Ich war teils im Parterre, im 4. Stock und auf dem Theater. Mit Süssmayer soupierte ich beim Riedl. Wir plauderten über seine Oper und ich forderte ihn auf, für Therese einen ihr würdigen Part zu schreiben, welches er mir ehrlich zusagte. Therese erwartete ich auf dem Theater. Wir begleiteten die Jeanettl und kamen erst um ½ 11 h nach Hause. Im Nachhause gehen begegnete uns der Graf. Band 04 (IV.), Seite 3v
1392 1801 5 27 Früh zum Grafen, zum Herzenskron wegen Stall. Um 11 h ins Bureau, in die Theaterkasse, wo Süssmayer, Saar, Platzer und Pfersmann über des Süssmayer Oper „Phasma“ bestimmten. Von da ging ich in die Probe, welche bis gegen 3 h dauerte, dann zum Essen; wir waren allein. Nach Tische ging Therese zum Tomeoni, zur Mutter und zu Willmann, wo sie den ganzen Abend blieb. Bis 6 h arbeitete ich zu Hause, ging dann zu Riedl, wo ich Süssmayer fand. Dann im größten Sturm und Regen mit Mendl (?) ins Wiedner Theater, zum dritten Male „Erwine von Steinheim“, parodiert von Gewey. Missfiel trotz vieler origineller Sachen; besonders indezent war der 3. Akt, wo die Erwine den Urach zum Sonntags-, den Henneberg aber zum Werktagsmann nimmt. Kerner war mit Baron Hiller draußen, ich kam neben ihnen zu sitzen und unterhielt mich gut. Band 04 (IV.), Seite 3v
1393 1801 5 28 Früh beim Grafen, dann im Bureau; im Redoutensaal bei der Probe der „4 Jahreszeiten", wo ich die Storace sah. Therese war immer zu Hause und hatte Besuche von der Levèfre (?), Umlauf, Agnes und der Pianoforte-Spielerin Mrasek (?). Mittags speisten wir allein; nach Mittag ging Therese zum Braun, um sich wegen der Zulage zu bedanken und zugleich wegen der kleinen Rolle in Paërs Oper zu reden, dann besuchte sie die Chiolich. Ich blieb zu Hause bis 7 h. Abends ging ich in beide Theater. Im Burgtheater war „Opferfest“, Therese sang vortrefflich. Band 04 (IV.), Seite 4r
1394 1801 5 29 Früh und vormittags beim Grafen und im Bureau beschäftigt. Therese hatte Probe von „Achille“. Wegen Kárners Agenten ging ich schon 2 Tage herum. Therese blieb den Abend bei der Willmann und bekam eine Leier (?) zu der Nadel (?) zum Geschenk. Ich ging mit der Schmirer und Jeanette in den Redoutensaal, „Die Jahreszeiten" zum Vorteil des Haydn. Es war nicht sehr voll und kaum über 700 Personen. Nach der Musik war ich noch auf dem Graben und ging erst um 11 h nach Hause Band 04 (IV.), Seite 4r
1395 1801 5 30 Trübe und windig. Den ganzen Vormittag im Bureau, dann in die Theaterkasse. Mittags waren wir allein. Therese hatte Probe von „Achille“. Nach Mittag besuchte uns die Pepi; dieser und dem Hornung machte ich das Ersuchen, für mich zu sorgen, dass ich beim Eröffnen des neuen Theater einen Platz erhalte. Um 5 h gingen wir in den Prater zu den Batthyány-Schiffen. Es trübte sich, dann fing es gewaltig zu regnen an, wir machten Pause. Von da ging’s durch den ganzen Prater zur Rasumofsky-Brücke, da regnete es wieder. Wir fuhren über, gingen zur Ascher, blieben bis 9 h, dann nach Hause. Wir unterhielten uns gut. Therese war sehr müde. Band 04 (IV.), Seite 4r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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