Umsiedlung ins neue Quartier. Früh um 6 h in die Wohnung, die Träger brachten bald die Betten. Ich war im Bureau und stets abwechselnd in der Wohnung beschäftigt. Therese speiste beim Scheiger, ich bei Brandl. Meine Mutter und Kumpfhofer besuchten uns. Abends waren wir allein, bis wir uns ermüdet nach 9 h ins Bett legten. Erste Nacht im neuen Quartier !
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Früh kam Steinrucker, welchen ich bezahlte; er war sehr billig. Im Bureau war ich einige Mal, bekam endlich vom Grafen das Imprimatur auf unsere Nachricht, welche ich gleich dem Zeitungscomptoir zum Einrücken übergab. Mittags speisten wir in der Mehlgrube. Ich ging ins Kärntnertor-Theater „Der Besuch“; Therese blieb abends zu Hause und meine Mutter bei ihr.
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Früh ging ich in das Zeitungscomptoir und fand die Nachricht vom Institut schon in No. 38 gedruckt. Ich kaufte Tischblätter und ein Messerkörbl. Den Tag über beschäftigte ich mich mit Einrichten. Der Tischler brachte den Fensterstaffel und machte die Stellen auf. Mittags speisten meine Mutter und Eckhart mit uns in der Mehlgrube. Abends ging ich ins Kärntnertor-Theater „Schreiner“, „Dorfrichter“; außerordentlich leer, langweiliges Theater.
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Christi Himmelfahrt. Morgen schön, der Nachmittag trübe, windig, auch etwas Regen. Vor 10 h kam Haumann (?) und holte Therese ab zum Amte des neuen Propsten bei St. Michael. Die Messe von Haydn; Therese sang meisterhaft. Nach der Kirche besuchten wir Geyersperg und Fuchs, mittags speisten wir beim Scheiger. Nach Tische wollten wir in den Prater; der Regen hinderte uns. Wir erhielten Besuch von Scheiger, Lefèvre, Hitzinger und meiner Mutter. Das düstere Wetter, meine Sehnsucht nach dem Theater, stimmten mich um und veranlassten mich, zu Hause zu bleiben. Um 8 h machte ich eine Promenade zum Roten Turm hinaus. Therese ging zu Schmirer, ich kam nach. Die Gesellschaft war klein, doch blieben wir bis 10 h.
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Ein heiterer Tag. Am Vormittag in der Kanzlei; ich schrieb dem Grafen. Um 12 h in die Theaterkanzlei, wo ich erfuhr, dass die DeCaro von Triest als erste Tänzerin engagiert sei. Mittags speisten wir zum ersten Mal allein in unserem Quartier, und ganz allein. Unter Mittag machten wir einen Besuch bei Brandl und Hitzinger. Nach Mittag besuchte uns die Schmirer, welche mit Therese ins Burgtheater in „Molinara“ fuhr. Ich führte meine Mutter ins Kärntnertor-Theater, „Nachspiel“ und „Zulima und Azor“. Als Therese mit Jeanette nach Hause kam, führte sie selbe nqch Hause, da ich schon lag.
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Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).