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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10081 1825 3 18 Tauwetter. Im Burgtheater „Loch in der Türe“, im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, im Theater an der Wien „Teufelsmühle“. Den ganzen Tag im Bett, Fechner und Stessel konsultierten. Viele Gratulanten, Lembert, Dehne, Neumann, Knoblich. Hoffinger brachte mir eine Brieftasche, worin 2 Gartenbilder – der Turm und Flora – gestickt, abends die Assen ein silbernes Pfeiferl mit Zahnstocher, Swoboda Blumen, die Fux für Pepi ein Quattro mano. Die Luise Kupfer schrieb aus Breslau, nicht bedeutend. Therese hatte die Moser und Weinmüllerschen. Band 10 (X.), Seite 165r
10082 1825 3 19 Barometer ganz auf trocken, Tauwetter. Im Burgtheater „Ottokar“, im Kärntnertor-Theater „Italiana in Algeri“, im Theater an der Wien „Blaubart“, Schauspiel in 4 Akten von Lewald. Meine gute Therese gab mir 2 recht niedliche Gilets, welche mich ungemein freuten. Bestimmte dem Elsler ein Gilet und dem Pölt Gilet, Gehrock und Beinkleider. Die Hruschka gab mir 8 Porträts von Schauspielern von Wagner, Wohlfarth Bavarois und Punsch, Kridl brachte mir von Fanny einen Glockenzug. Therese schickte der Hoffmann, Weinmüller und Seitz Pepi Gartenkreuze. Kárner, Fiala, Stessel, Dräxler, Andres speisten mit uns, Koch mit seiner Toni Pierron, die Reimannischen alle, etc. kamen. Nach Mittag arbeitete ich etwas. Meisl kam auch, seine „Fortuna vor Gericht“ fiel gänzlich durch. Spielte mit Therese Domino, um 6 h ins Bett. Den Abend allein mit Therese. Band 10 (X.), Seite 165v
10083 1825 3 20 Strenge Kälte, windig; mittags ein paar Stunden Tauwetter. Im Burgtheater „Intermezzo“, im Kärntnertor-Theater Einnahme des armen Hasenhut zum letzten Mal „Freischütz“, „Geheimnis“, im Theater an der Wien „Blaubart“; sehr grässlich. Um 11 h stand ich auf. Stessel kam, arbeitete, las, schrieb. Da fuhr Therese mit der Fux und Dini zu den Kindern, mit ihnen nach Schönbrunn und brachte sie zum Speisen; Pölt aß auch da. Zahlte dem Steinmetz Köck 200 fl.. Toni sagte und schrieb einen Glückwunsch, gab mir ein goldenes Serviettenband; Pepi sagte und schrieb, spielte Pianoforte und gab mir ein niedliches Beutelchen. Mit ihnen und Pölt passierte ich den Nachmittag; um 7 h schickte ich die Kinder nach Haus. Andres brachte mir Rapport, dass das Glashaus zur Hälfte eingedeckt sei. Abends war Holbein bei mir. Band 10 (X.), Seite 165v
10084 1825 3 21 Wie gestern. Im Burgtheater „Ottokar“, im Kärntnertor-Theater zum 1. Mal „I pretendenti delusi“, Oper in 2 Akten von Mosca; im Theater an der Wien „Blaubart“. Den Vormittag im Bett, Fechner kam; Mittwoch soll ich ausfahren. Mittags allein, nachmittags Arbeit. Hruschka besuchte uns, abends Kramer und sie; sahen Kupferstiche. Band 10 (X.), Seite 165v
10085 1825 3 22 Trüb, die Kälte lässt nach. Im Burgtheater „Sühnung“, „No. 777“, im Kärntnertor-Theater die gestrige verunglückte Oper, im Theater an der Wien „Blaubart“. Stessel, Fechner kamen, fanden mich besser, später die Schmirer mit Minna; es ging über Wohlfarth und Seitz. Las, nahm, was billig war. Ihre Partie (?), Dräxler und Agnes speisten mit uns. Nachmittags schrieb ich dem Grafen. Marie kam, Lembert, sprachen vom Theater, der Ludlam. Abends Krieghammer mit Kathi, um 8 h ins Bett.Nachtrag auf p. 166v:Nachts 1 h brannte das Theater in Weimar samt Garderobe und Dekorationen von Beuter (?) ab. Tags vorher gab man den „Juden“. Band 10 (X.), Seite 165v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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