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Anzeige von 10061 - 10065 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10061 1825 2 26 Viel Schnee, sehr gefroren, heiter. Im Burgtheater „Ottokar“ zum 2. Mal, im Kärntnertor-Theater „Agnese“, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag zu Hause, arbeitete, schrieb dem Fuchs um das Buch zum „Feldtrompeter“. Die Schmirer kam nach langer Zeit wieder. Mittags allein, gleich nach Tische in den Garten. Fand die Maurer beim Trunk und auf dem Turm viel Schnee, welches mich sehr verdross und laut rügte. Ging zum Maschinisten Lux, sah seine Werkstätte. Er begleitete mich in den Garten, sprachen und deliberierten wegen kleinem Wasserspass unter der Brücke. In Gesellschaft, plauderte mit Zampis; Barbaja reist am Montag. Im Burgtheater „Ottokar“, bedeutend gestrichen, dauerte bis ½ 11 h; zum Erdrücken; Mayer brachte unseren Dienstboten 3 Billetts, mit Therese und Hoffmann allein. Band 10 (X.), Seite 163v
10062 1825 2 27 Strenge Kälte, heiter. Im Burgtheater „Ottokar“, im Kärntnertor-Theater 1 Akt „Italiana in Algeri“, „Alcine“, im Theater an der Wien „Agnes Bernauer“. Den Vormittag zu Hause, lag, ging herum. Bei Therese aßen Fux mit Dini, ich bei Wohlfarth mit Neumann und Kridl, welcher etwas besser. Dem Honegger und Hoffmann gab ich Karten ins Gesellschaftskonzert, nachmittags zu Haus. Zum Seitz, spielte mit ihm und Hofer. Um ½ 8 h nach Haus, Hoffmann war da; um 8 h ins Bett. Band 10 (X.), Seite 163v
10063 1825 2 28 Der kälteste Tag; nach Mittag trüb, die Kälte lässt nach, es schneit. In den Hoftheatern Norma, im Theater an der Wien „Faust“. Früh kam Radl und erzählte mir, dass Birkmayer seine Frau misshandelt, sich scheiden will; die Ärmste ! In die Theaterkasse zum Haim, zum Holbein, seine Marie lag. Brachte ihm „Sarsena“, Zarkin (?), Tubalkain – Gläser Kanonen, Flaschen Pulverfässer, Brot Stein, Salz Sand, Speisen Materialien –; lud ihn heute zur großen Ludlam. Mittags allein, ging in den Garten. Mit dem Glashaus geht es nicht vorwärts; noch ist vom Turm der Schnee nicht abgekehrt; wurde darüber empfindlich; Honegger kam. Zur Fanny; Jean kam hin, sprachen von seinem gewonnenen Prozess, zu 63.000 fl.. Zur Schwitzer, Ossolinski kam hin, blieb bis 8 h. Sprach Kike, in Ludlam, Jux, Stachelbeeren wurden von Sichrovsky gelesen. Band 10 (X.), Seite 163v
10064 1825 3 1 In der Nacht fiel tiefer Schnee; kalt. Im Burgtheater „Quälgeister“, im Kärntnertor-Theater Einnahme des Ciccimara „Il Turco in Italia“ von Rossini, im Theater an der Wien „Pisanische Brüder“. Den Vormittag zu Hause. Schrieb an den Grafen, dem Pölt wegen Schneekehren, sehr ernsthaft. Empfahl den Leopold dem Spindler, Reich. Therese führte der Wertheim die Therese Hoffmann als Gesellschafterin auf; ist zu jung. Agnes, Dräxler, Holbein speisten mit uns. Nachmittags zur Ball, in Gesellschaft. Ins Kärntnertor-Theater, voll, sehr mittelmäßig, Ciccimara gefiel wenig. Nach dem 1. Akt zu Seitz und Jäger in die Loge. Bei Therese war Moser. Rindfleisch 17 ½ x. Band 10 (X.), Seite 164r
10065 1825 3 2 Gefroren, trüb; nach Mittag regnete es etwas, Glatteis. Im Burgtheater „Unschuldiger muss leiden“, „No. 777“, im Theater an der Wien „Italiana in Algeri“, im Theater an der Wien „Meister Kuffner“. Den Vormittag zu Hause. Die Wohlfarth kam, Kridl speiste mit uns. Nachmittags in den Garten; die Arbeit am Glashaus stockt. In Gesellschaft, dann ins Josephstädter Theater „Dichter und Schauspieler“, Lustspiel in 3 Akten nach Dupaty von Lembert, „Fest in Kostolan“. Brachte Hensler das Buch vom „Feldtrompeter“, plauderte lange mit ihm und Mayer, Verlegenheit, weil der gemeine Lump Hopp (?) erst im 3. Akt kam. Ein Vater holte seinen liederlichen Sohn aus dem Theater; Lärm und Verwirrung; die Polizei nahm ihn in Empfang. Band 10 (X.), Seite 164r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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