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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10066 1825 3 3 Tauwetter, heiter, Nebel. Im Burgtheater „Zwei Figaro“, im Kärntnertor-Theater „„Il Turco in Italia““, im Theater an der Wien „Bürgerl[iche] Brüder“. Den Vormittag beim Fuljod, [sein] Geburtstag; Ball, sprach Birkmayer, Diskussionen zwischen ihnen. Schrieb an den Grafen, mittags bei Wertheimer mit der Familie allein. Pölt kaufte Laden zur Planke am Baugrund. Auf der Schneiderherberge Unruhe wegen Veränderung der Gesellenlöhne. Im Amtsblatt No. 50 Kundmachung des Sequesters, Vinzenz Administrator, sein Bevollmächtigter Emerich von Farkasz. Datiert vom 21. Jänner. Dahin musste es kommen ! Bei Therese waren die Reimann, Fieglmüller. Zum Seitz, nach Haus, wir waren allein. Band 10 (X.), Seite 164r
10067 1825 3 4 Regen,Schnee, Wind, finster. Im Burgtheater „Bürgerglück“, im Kärntnertor-Theater „Elisabetta“ mit Dardanelli, im Theater an der Wien „Pisanische Brüder“. Den Vormittag zu Hause, schrieb an den Grafen. Pölt speiste mit uns, holte vom Hirsch Gartensämereien; hat schöne, seltene Sachen. Nachmittags zu Hause, zur Schwitzer. Ins Kärntnertor-Theater, vor 8 h zu Hause, Weinmüller und sie waren da. Mich quälen Husten und Schnupfen. Band 10 (X.), Seite 164r
10068 1825 3 5 Neuer Schnee, ewiger Winter. Im Burgtheater „Ottokar“, im Kärntnertor-Theater „Cenerentola“, im Theater an der Wien Schwarzböcks Einnahme „Ein Uhr“. Den Vormittag zu Hause, schrieb an den Grafen. Stessel und Fiala, welchem ich meine Dose aus Rosenholz mit schwarzem Spiegel gab, speisten mit uns. Nach Mittag zum Maurer, besorgt mir Dosen. Zur Wohlfarth, Ball, in Gesellschaft. In Ludlam; morgen Castellis Geburtstag, großes Fest. Holbein, Semmler (?) machen Gesänge, Saphir schrieb Ludlams Geschichte. Blieb bis 1 h, war sehr lustig. Band 10 (X.), Seite 164r
10069 1825 3 6 Trüb, nasskalt. Im Burgtheater „Welche ist die Braut ?“, im Kärntnertor-Theater Einnahme des Henry „Lagrime d’ una vedova“, dann „Undine“, Zauberballett in 4 Akten, Musik von Gyrowetz, mit Brugnoli; im Theater an der Wien „Ein Uhr“. Den Vormittag zu Hause, schrieb an Hensler wegen der Christin Lang. Bekam viele Besuche, mittags bei Wohlfarth mit Koch, Kridl. Nachmittags zu Seitz, sprach Kike. Ins Kärntnertor-Theater, saß neben Eckl und Neumann; war ziemlich voll. Band 10 (X.), Seite 164r
10070 1825 3 7 Ein feuchter, düster Tag. Im Burgtheater „Essighändler“, „Eins für zehn“, im Kärntnertor-Theater „Gefangene“, „Undine“ zum 2. Mal, im Theater an der Wien „Ein Uhr“. Den Vormittag zu Hause. Für Schmid arrangierte ich optische Bilder; sie besuchte uns. Neumann war unser Gast. Nachmittags ließ ich des Grafen Quartier heizen. Ging in Gesellschaft ins Kärntnertor-Theater, sprach Honegger. Plauderte zu Hause mit Hoffmann über „Ottokar“. Band 10 (X.), Seite 164v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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