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Anzeige von 9666 - 9670 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9666 1824 1 29 Trüb, Regen. Im Burgtheater „Letztes Mittel“, im Kärntnertor-Theater „Glücklicher Zufall“, „Fee und Ritter“, im Theater an der Wien zum 1 Mal „Löwe von Florenz“, Schauspiel in 3 Akten von Meisl, gefiel. Den Vormittag zu Hause, Andres, Betsély und Csiba speisten mit uns, nach Mittag zu Haus, zu Wohlfarth, sprach Kike, ins Kärntnertor-Theater, leer. Ranftl, Andres, DeVenne und Werner bekamen Karten. Tod des Anton Philebois, Jahr [ ... ?, Sterbealter fehlt]. Band 10 (X.), Seite 116v
9667 1824 1 30 Windig, Regen, schlechtes Wetter. Im Burgtheater „Leuchturm“, „Rosen des Malesherbes“, im Kärntnertor-Theater Conradin Kreutzers Einnahme „Der Taucher“ zum 4. Mal; im Theater an der Wien das Gestrige. Früh zum Grafen, besorgte manches, arbeitete zu Haus, Elsler speiste mit uns, dem Ranftl zeigte ich die Laterna Magica vom Rossi und schenkte ihm den Garten, dem Hensler schrieb ich wegen der Kupfer; ist kein Platz leer. Nach Mittag in die Preis-Außtellung: Aufgabe und Theaterplan, zu Seitz, Axt; speiste da, Kupelwieser will das Prager Theater pachten; welch ein Unsinn ! Zur Marie, dem Schenk brachte ich ins Kaffeehaus die Gartenschilderung, plauderte mit Bayer, Tschepp etc. Dann ins Kärntnertor-Theater, leer, besonders die Logen. Gab Therese und Reimann eine Loge. Band 10 (X.), Seite 116v
9668 1824 1 31 Kalt. Im Burgtheater „Elise Valberg“, im Kärntnertor-Theater „Elster“, im Theater an der Wien „Löwe von Florenz“. Früh zum Grafen, Jungmann, Wohlfarth, brachte der Parisot eine Gartenschilderung, Architekt Koch, Wohlfarth, Jungmann speisten mit uns, samt Axt; Fink kam später. Es wurde viel gelacht. Blieb bis 5 h zu Haus, zu Rohrweck, Kike, ins Theater an der Wien, gefiel; nur Wille wurde ausgelacht; passt nicht für diese Rolle. Fand Seitz mit Fanny, plauderte mit Kupfer, Lembert lud mich zu Gesängen in die Ludlam. War sehr zahlreich, auch Bethmann von Berlin – Entenbrenner von der Spree (?) – war da. Ich blieb bis 12 h Band 10 (X.), Seite 117r
9669 1824 2 1 Heiter, kalt. Im Burgtheater „Wunderschrank“, im Kärntnertor-Theater „Zum Löwen“, „Fee und Ritter“, im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag zu Haus, die Boito kam, später die Reimannischen und Künstler, Zurichtung zur Optik, dann zur Schwitzer. Lernte heute ihren Sohn, den Offizier, kennen. Mittags bei Wohlfarth, mit Koch, Sohn, Architekt Wilhelm und Kridl; Wilhelm wünschte meine Optik zu sehen. Nach Tische besuchte ich den kranken August, die Wohlfarth ging in die Redoute arrangieren, Person 2 ½ fl.. Zu Hause, begleitete Therese zur Hofrätin Martin, wo sie und Krieghammer den Abend blieb. Um ½ 9 h mit Architekt Koch und Sekretär Clauzal zum Ball in den Apollo-Saal, 3 fl.. Der Zuckerbäcker Höfelmayer zeigte uns die Luftheizung und Wechslung der Luft; mussten aber den Garten passieren. Der Saal war schwach mit Lichtern besetzt und dunkel, die Gesellschaft zahlreich, aber nicht gewählt. Wir sahen alles an, um 11 h zu Hause. Rindfleisch 20 x. Band 10 (X.), Seite 117r
9670 1824 2 2 Lichtmess, trüb. Im Burgtheater „Adelheid von Italien“, im Kärntnertor-Thea-ter „Taucher“, im Theater an der Wien „Löwe von Florenz“. Den Vormittag zu Hause. Die Reimannischen kamen, Zurichtung zur Optik, mittags bei Wohlfarth, mit Axt und Neumann. Nach Mittag zu Haus, 2. Optik im 13. Jahrgang. Um 5 h schon kam Schwitzer mit ganzem Anhang samt Toni und Pepi und Sohn Joseph, Niklas holte sie ab; ich bediente sie mit Kaffee, Tee, Anisscharteln und Guglhupf. Um 7 h begann dann Optik, welche alle sehr interessierte: Van der Mark, Architekt Koch, Sekretär Clauzal, Lautsch, Vandermark, Schaller, Schwenninger und Compagnie, Köpp mit Baron Stöger 6, Tschepp, Fabrikant Schmid, Dräxler; beim Souper Castelli mit Mayer, Gurk mit Sohn, Kwiatkowsky mit Frau, Stürmer, Brettermayer, Ritter, Fieglmüller 3, Fux 2, Reimann 3, DeVenne, Werner, Scheiger, Ranftl. Um 11 h ging alles. Band 10 (X.), Seite 117v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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