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Anzeige von 9651 - 9655 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9651 1824 1 14 Wie gestern. Im Burgtheater „Regulus“, im Kärntnertor-Theater „Nachtigall“, „Ritter und Fee“, im Theater an der Wien „Preciosa“. Früh zum Grafen, zu Augustinovics, brachte ihm das Douceur und ließ ihn die Verschreibung lesen, dann saß ich dem Ranftl, nur Kridl war unser Gast, nach Mittag klagte die kranke Kupfer, dann zur allgemeinen Institutssitzung bei Porz. Cziskowsky (?) sprach von Auflösung, wurde gleich überstimmt; Böger wollte Böhm vertreten, wurde nicht gehört. Heuer Defizit von 400 fl; Conrad bekommt 40 fl., ich sprach Kike, dann ins Kärntnertor-Theater voll; im Theater an der Wien, leer; fand wenig Ansprache, bei Therese Rangstein, Krieghammer. Band 10 (X.), Seite 115r
9652 1824 1 15 Trüb, kalter, rauer Wind. Im Burgtheater zum 1. Mal „Wunderquelle“, 1 Akt, von Mad. Chézy, dann „Seltsame Audienz“, im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, mit Preisinger: im Theater an der Wien „Gunst der Kleinen“, „Goldener Schlüssel“ von Lewin, „3 Mädchen“, Pantomime von ihm in 2 Akten. Früh zu Haus, sprach Boito, mit Andres zu Schwitzer. Toni musste zu Haus bleiben, nahm Pepi alleine. Bevilacqua mit Liesi, Schießl mit Marie, Ranftl, Andres; Hruschka brachte Theresen ein Brillantringerl mit 9 Steinen, dann fuhren wir zu Gurk nach Penzing, Therese zur Fußer, ich ins Kärntnertor-Theater, leer; Preisinger gefiel mir nicht, mit Seitz ins Theater an der Wien. Seine Frau mit Fanny da, Tony Dehnes Geburtstag. Band 10 (X.), Seite 115v
9653 1824 1 16 Angenehm, 2 Grad. Im Burgtheater „Wunderquelle“, so-so; „Großpapa“; im Kärntnertor-Theater „Alle fürchten sich“, „Fee und Ritter“, im Theater an der Wien „Gouvernante“, „Goldener Schlüssel“. Den Vormittag zu Hause, saß dem Ranftl, die Richart und Mayr waren unsere Gäste, dem Elsler schenkte ich 2 Gilets, Therese besuchte die kranke Moser, nach Tische fuhr sie mit Richart und Jeanettl in den Prater, ich ging herum, sprach Kike, ins Kärntnertor-Theater, dann ins Josephstädter Theater „Zeitschrift“, Lustspiel in 1 Akt von Saphir dem Jungen; taugt gar nichts; dann „Harlekin in China“. Leer, fand Mayr, plauderte mit Sachs (?) und Sutorius (?), bei Therese Weinmüller und sie. Band 10 (X.), Seite 115v
9654 1824 1 17 Heiter, 4 Grad. Im Burgtheater „Armut und Edelsinn“, im Kärntnertor-Theater „Euryanthe“, zum 12. Mal; im Theater an der Wien „Werther (?), Posse in 1 Akt von Meisl, „Gold[ener] Schlüssel“. Früh beim Grafen, zu Haus, Kridls Namenstag, gab ihm ein blauseidenes Halstuch und 2 aus Musselin, dem Ranftl saß ich 2 Stunden; er speiste mit uns, nach Mittag in die Leopoldstadt zu Peter, Helbling, sprach Kike, Kärntnertor-Theater. Leer, aber viel Beifall. Plauderte mit Eckl, Millauer, Nach der Oper zur Soiree bei Wohlfarth, Augusts Geburtstag. Galant, über 50 Personen, alles ausgeräumt, blieben bis 12 h. Band 10 (X.), Seite 115v
9655 1824 1 18 Trüb, windig. Im Burgtheater „Flucht nach Kenilworth“, im Kärntnertor-TheaKreutzer dirigiert an der Wien. ter „Alle fürchten sich“, „Fee und Ritter“ im Theater an der Wien das Gestrige. Am Vormittag sah ich Boito, Therese und ich holten Pepi zum Eisschleifen im Belvedere ab; sahen Ranftl als Schleifermeister, Therese nahm die Pepi zum Speisen, behielt sie bis 8 h, mittags bei Wohlfarth mit Koch, Neumann, Kridl. Gned holte mich nach Mittag zur Optik bei Schmid in Margarethen ab: 6 Bilder, wirklich nicht schlecht, kann noch vieles verbessert werden. Deliberierten, versprach, mit meiner Erfahrung zu nützen, Ranftl erwartete mich im Margarethener Kaffeehaus, dann zur Hartmann in die Garderobe, Haustheater im Tempel „Porträt von Walders Witwe (?)“; spielten gut, die ältere Tochter etwas klein, krumm. Voll, das Stehen ist beschwerlich. Fand freundliche Aufnahme, fand Birkmayer. Bei Therese Richart, Assen und Weinmüller. Band 10 (X.), Seite 115v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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