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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9591 1823 11 16 Trüb. Im Burgtheater „Bräutigam aus Mexico“, im Kärntnertor-Theater [ ... ?, Programmangabe fehlt, „Hochzeit des Figaro“], im Theater an der Wien „Wolfsbrunnen“. Früh zu Sina; sprach dort Hoffmann, war sehr herzlich. Sina wird Vermittler zwischen ihm und Dietrich sein. Schrieb dem Grafen, ins Gesellschaftskonzert; Therese blieb zu Hause. Ich speiste bei Wohlfarth mit Neumann, Axt, Fenice, Kästner, Sohn. Nach Mittag herum, sprach Kike. Ins Theater an der Wien sprach Lazar. Bei Therese waren Weinmüller und sie. Band 10 (X.), Seite 107v
9592 1823 11 17 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Großpapa“, „Sympathie“, im Kärntnertor-Theater Einnahme des Taglioni „Nachtigall und Rabe“, dann „Neuer Narziss“, Ballett in einem Akt. Im Theater an der Wien das Gestrige. Den Vormittag zu Hause, sprach Davria wegen Mann (?). Der Graf schrieb mir, dass er heute komme, um Vinzenz auszuweichen. Mittags bei Reimann, dann mit ihm zu Morawa, Richterwahl. Anton Burg wurde einstimmig gewählt. Dr Bach nahm die Wahl vor, Reinl, Wibmer verlangten nochmals Sistierung der Wahl, wurden aber nicht gehört. Ich war im Garten, beim Bossi, welcher seinen Bau ganz verdarb, da die untere Abteilung kaum 8 Schuh Höhe erhält. Nach 5 h zur Schwitzer, fand Therese, welche der Lisette ein Merinokleid für 20 fl. brachte; blieben bis 7 h. Zur Fußer; gaben der Schmid ein rosa Tüchl, 7 fl.; Therese blieb bis 9 h. Ich ins Kärntnertor-Theater, viele Tänze, im Ganzen langweilig und leer. Fand und plauderte mit dem Grafen. Band 10 (X.), Seite 108r
9593 1823 11 18 Ein angenehmer Tag. Im Burgtheater „Herbsttag“, der liederliche Unzelmann als Peter Selbert. Im Kärntnertor-Theater 1. Akt „Tancred“, das gestrige Ballett. Im Theater an der Wien „Doktor und Apotheker“, im Josephstädter Theater „Schuster Sebastian“. Den Vormittag beim Grafen, zu Weidmann, zu Hause. Kárner, Mayer, Dräxler, Gurk, Kupelwieser speisten bei uns, Gurk brachte 2 Tableaux des Gartens, Turm und Flora. Nach Mittag mit ihm und Kupelwieser in den Garten, manches nachzuzeichnen. Marie war wegen Gewölb für Wilhelm da. Der Kupfer brachte ich ein Seidentuch, 5 fl.; war nicht zu Hause; Luise ist heiser. Therese ging abends zur Etzelt, mit Antoine, Pfeiffer (?), Latzelsberg (?), Ptacznik etc. In dieser Woche sind 5 Einnahmen: des Taglioni, Weinmüller, Schadetzky, der Gottdank und Blum, ich ging ins Leopoldstädter Theater „Schlimme Liesel“, Lustspiel in einem Akt von Bäuerle, mit Huber, elend; dann „Freund in der Not“ und „Zaubervogel“, Pantomime in einem Akt; langweilte mich sehr, fand Helbling. Band 10 (X.), Seite 108r
9594 1823 11 19 Schöner Tag. Im Burgtheater „Essex“, im Kärntnertor-Theater „Euryanthe“, im Theater an der Wien „Wolfsbrunnen“. Früh kam Kletzinsky, ein paar Bilder zu überziehen. Ich zum Grafen, zum Peter. Therese speiste mit Sieber, Vernier bei Vio, brachte ihr ein Fußchemerl. Ich hatte zu Gästen Kridl, Stessel, Csekonics, welcher Tänze zur morgigen Einnahme des Schadetzky arrangierte mit 16 Mann seiner Kompanie. Nach Mittag kam Marie mit dem Baumeister Wilhelm (?) aus Graz, wegen meinem Gewölb. Später zur Vio, nachher ins Kärntnertor-Theater. Lembert und Schwarz führten mir Bethmann, den Direktor des im Bau begriffenen Berliner Theaters auf; ein artiger Mann, mit welchem ich den Abend angenehm passierte. Therese musste sich legen. Band 10 (X.), Seite 108r
9595 1823 11 20 Trübe. Im Burgtheater „Empfehlungsbrief“, im Kärntnertor-Theater „Cordelia“ mit Bondra, dann „Neuer Narciss“; im Theater an der Wien Einnahme der Josephine Gottdank „Sigune“, Oper in 3 Akten von Schuhmacher. Früh beim Grafen. Vor Mittag zur Schwitzer, ging mit den Kindern spazieren. Zur Tierarzneischule; am Montag, den 17. war durch Ehz. Ferdinand Grundsteinlegung. Mittags bei Eckl, mit Therese, Wohlfarth, ihr, Tony, August; erst um 3 h, aber sehr (? elegant ?) und reich, bis 6 h. Ins Theater an der Wien, Kreutzer dirigiert. Kupfer schickte mir von Gottdank einen Sitz, gab 5 fl. Kam neben Kupfer, neben mir Periboni; die Reimannischen erzählten, dass sie sehr schlecht und in diesen Tagen sterben wird. Das Stück langweilt; trotz erhöhten Preisen ist nichts darauf verwendet. Mühsam wurde die Gottdank gerufen und sprach vom Geschick, das ihr nur selten zu erscheinen vergönnt. Bei Therese Weinmüller und sie. Band 10 (X.), Seite 108r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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