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Anzeige von 9561 - 9565 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9561 1823 10 17 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Essex“, im Kärntnertor-Theater 1. Akt „Tancred“, „Amazonen“, im Theater an der Wien Generalprobe von „Wolfsbrunnen“. Früh zum Grafen, Porzellanfabrik und Spiegelniederlage, mittags bei Wohlfarth mit Koch, Fink, Neumann, Knoll. Therese ordnete ihre Kästen, blieb den ganzen Tag zu Haus. Nach Mittag in den Garten, gab den Reimannischen Bier. Dann ins Theater an der Wien, Probe des Feenmärchens „Der Wolfsbrunnen“ vom Gleich, Musik von Roser. Viel Spektakel, das Buch taugt nichts. Fand Neefe, Mayer; gab der Vogel Bouquet, sprach Marie mit Römer. Dann mit Neefe und Mayer zum Wasen; schöner Mondabend. Band 10 (X.), Seite 104r
9562 1823 10 18 Ein angenehmer Herbsttag, nach Mittag Regen. Im Burgtheater für die Invaliden zum Jahrestag der Schlacht von Leipzig „Tagesbefehl“, „Sekretär und Koch“, Im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, im Theater an der Wien „Wolfsbrunnen“, Zauberspiel in 2 Akten von Gleich, Musik von Roser. Am Vormittag beim Grafen, er reiste mit Lebel ab. Zum Csekonics auf die Hofwache, gab ihm seine Pantomime (?), zu Weidmann wegen Geschichte des Spittelbergs. Architekt Koch, Fiala und Neumann speisten bei uns. Nach Mittag zu Duport; er ist in Baden, zur Marie. Dann ins Theater an der Wien, voll. Die Blondine Eichenhoff tritt auf, ist im strengsten Sinne Anfängerin. Das Ganze gefiel; fand Kupfer und Gottdank, welcher mich dem Dichter Saphir – einem Juden – aufführte. Der Wolff – Wolf genannt – wurde vorgerufen, nach ihm Neefe und Minetti (?). Therese war allein. Band 10 (X.), Seite 104r
9563 1823 10 19 Sehr kotig, trüb. Im Burgtheater „Bräutigam aus Mexico“, im Kärntnertor-Theater „Nachtigall und Rabe“, „Ismaans Grab“, im Theater an der Wien „Wolfsbrunnen“. Den Vormittag zu Haus. In die evangelische Kirche; Wächter weihte 2 Prediger ein. Therese war allein. Vor Tische zu Pálffy und Trauttmannsdorff aufschreiben, ich bei Wohlfarth, mit Architekt Koch und Neumann. Nach Mittag in den Garten; nur Ritter kam. Plauderten von Schenk, von Hoffmanns Austritt bei Dietrich, von der Lotti Brettermayer (?). Dann ins Kärntnertor-Theater, teilte Bouquets aus. Therese hatte Besuch von der Haymerl, Ritter, Bevilacqua, welcher ihr die Beisteiner empfahl. Band 10 (X.), Seite 104v
9564 1823 10 20 Trüb. Im Burgtheater „Ehrenwort“, im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“, im Theater an der Wien „Wolfsbrunnen“. Den Vormittag zu Haus, Kommission wegen Wiesers Bau, der Palm, Stoß, Klee, Behsel waren dabei. Der Situationsplan ist unrichtig; ich wendete nichts ein. Mittags mit Therese, Jungmann und Neumann bei Reimann, Therese schickte der Pepi den reparierten rosa Hut und Kleider; sind gesund. Nach Tische mit Reimann und Goll zur Spohrlin (?) und Rahn, sahen ihre neuen Tapeten und Plafonds; gute Gedanken. Dann zu Fußer, wo Therese war; plauderten bis ½ 8 h. Ins Theater an der Wien, gedrängt voll, nachher für Pálffy Musik, dann Würstelball. Wartete die Serenade für Pálffy ab; die Musik dauerte bis 11 h, schöne Stücke, langweiliges Arrangement, langweilte. Dann aß ich etwas im Weinberg, mit Vermeren nach Haus. Schöner Mondabend. Band 10 (X.), Seite 104v
9565 1823 10 21 Neblig, dann heiter, kalt. Im Burgtheater „Essex“, im Kärntnertor-Theater 1. Akt von „Johann von Paris“, dann „Pilger“; im Theater an der Wien „Wolfsbrunnen“. Den Vormittag zu Haus, schrieb an den Grafen, schickte die Masse von der Garderobe. War bei Wolfmayer, Schönauer, Dräxler, Elsler mit der Beisteiner, Agnes speisten mit uns. Nach Tische sang die Elise mit Therese; Mezzospran, schöne Stimme, scheint ein gutes Mädchen zu sein. Zur Wohlfarth, im Volksgarten, zur Marie, ins Kärntnertor-Theater, leer. Plauderte mit Neefe. Therese blieb den Abend allein. Band 10 (X.), Seite 104v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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