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Anzeige von 9436 - 9440 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9436 1823 6 14 Sehr warm. Im Burgtheater „Schuld“, Löwe von Kassel Hugo; im Kärntnertor-Theater „Cenerentola“, im Theater an der Wien „Unterbrochenes Konzert“. Früh zu Hause; die Maurer arbeiten. Zum Grafen, fing ihm sein Testament zu diktieren an. Schrieb Therese, speiste bei Wertheimer mit Corda, den Caulischen und Ballfuss von Frankfurt. Nach Mittag wird der Luftkanal gelegt, Koch und Reimann waren da. Bei Sonnleithner holte ich den Vergleich und meine Obligationen. Nach Mittag in den Garten, zahlte die Arbeitsleute mit 30 fl. und blieb bis 9 h. Gottdank kam mit ihrem Fritz, die Kupfer und Kein (?). Ich bediente sie mit Rosen. Band 10 (X.), Seite 89v
9437 1823 6 15 Mittags Gewitterregen. Im Burgtheater „Alpenröslein“, im Kärntnertor-Theater „Johann von Paris“ mit Jäger, „Nina“ mit Mlle. Peraval, Schülerin des Gardel und des Albert von Paris; im Theater an der Wien „Cortez“. Mit Reimann, ihr und Evarist Fahrt nach Reichersberg am Fuß des Riederberges zum Pollack. Fuhren über Hietzing, St. Veit und waren um 10 h am Tor des Hofes von Pollack empfangen worden. Wir sahen die Rosenflur, die Gartenanlage, Stallungen auf 36 Kühe, Wirtschaftsgebäude; spielten Kegel, speisten um 2 h. Nach Mittag kamen Beamte von Judenau. Wir gingen mit der lieben kleinen Frau zur Buhu-Hütte, dann in den Wald zum ländlichen Tempel; angenehme Aussicht auf die Straße. Fuhren um 8 h zurück, kamen um 12 h an und fanden, dass es viel regnete. Band 10 (X.), Seite 89v
9438 1823 6 16 Regen, kühl, veränderlich. Im Burgtheater „Gabriele“, „Buchstäbliche Auslegung“, im Kärntnertor-Theater Einnahme des Ambrogi „Zelmira“, im Theater an der Wien „Unterbrochenes Konzert“. Den Vormittag beim Grafen, zu Palm und Troyer wegen Reimann. Dem Grafen Testament diktieren. Heute wurde die Küche abgebrochen; Tischler legen den Fußboden. Mittags mit Kárner, Weidmann im Seitzerhof, 5 fl.. Nach Mittag mit Koch Konferenz, sprach Kike. In den Garten; auf dem neuen Grund wird die Hütte gedeckt. Abends Reimann, Fieglmüller, Dessauer mit Liesi. Ich dann ins Theater an der Wien mit vielen Bouquets; fand Seitz, Gyurkovics, Gewey, Pfarrer in Stotzing, sprach Troyer. Wille ist an der Wien mit 1500 fl. engagiert. Band 10 (X.), Seite 90r
9439 1823 6 17 Trüb, windig. Im Burgtheater „Stille Wässer, im Kärntnertor-Theater „Strickleiter“, „Nina“, im Theater an der Wien „Ahasverus“. Bei mir wird der Maschinherd angefangen. Zu Reschny wegen Reimann, zu Jungmann. Diktierte dem Grafen, schrieb an Therese. Mittags bei Wohlfarth, brachte ihr das braune Crepon-Kleid, 50 fl.. Nach Mittag zur Schwitzer, hörte Klagen über die Toni. Zu Troyer, bat ihn wegen Expedition des Kontrakts. In den Garten; der Regen hindert sehr: sah den Zimmermann tändeln, der Tagwerker war fort. Zum Reimann, erklärte ihm, dass die Gesellschaftskontrakte abgeschlossen werden müssen; ins Kärntnertor-Theater, ins Bierhaus. Band 10 (X.), Seite 90r
9440 1823 6 18 Der Regen hält an. Im Burgtheater „Quälgeister“, im Kärntnertor-Theater „Cenerentola“, im Theater an der Wien „Räuber“, Jermann von Leipzig als Franz. Das Parkett wird gelegt. Des Grafen Testament ist heute geendet; er versprach mir eine Pensionsverschreibung. Wegen Reimann zu Palm (?) und Rosenberger, mittags im Seitzerhof mit Kárner, Kridl, Weidmann, 8 fl.. Nach Mittag mit Koch Konzertation in Neuners Kaffeehaus, zur Reimann. Sprach Kike, ins Theater an der Wien; plauderte mit Zampis, Neefe. Band 10 (X.), Seite 90r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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