Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 9416 - 9420 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
9416 1823 5 25 Kühl, windig. Im Burgtheater das Gestrige, im Kärntnertor-Theater „Cenerentola“, im Theater an der Wien „Abgebranntes Haus“, „Wandelnder Wald“. Früh zum Grafen. Therese fuhr um 9 h mit den Kindern in den Garten, Andres und die Reimanischen speisten mit uns in der Hütte, sehr angenehm. Nach Mittag Konzertation mit Reimann und seinem Hausmeister wegen der Einplankung von Ortners Platz und Reparatur meiner Planken. Knoblich mit Anhang, Kupfer, Wohlfarth, Fieglmüller, Kwiatkowsky etc. kamen, der Abend war sehr angenehm. Zum schönen Duett von Lablache und Ambrogi kam ich ins Kärntnertor-Theater. Band 10 (X.), Seite 87v
9417 1823 5 26 Warm, trüb. Im Burgtheater „Romeo und Julia“, im Kärntnertor-Theater „Barbiere“, im Theater an der Wien die unglückliche Pantomime und „Häuschen in der Au“. Den Vormittag beim Grafen, vor Tische kamen Polizeikommissär Müller und Helen mit Geliebtem Boito, Jungmann. Neumann und Weidmann speisten mit uns, nach Mittag in den Garten, Bier abziehen. Um 6 h zum Richter Seyffert (?), Konferenz mit Steiner (?)wegen Niveau. Heute fing Reimanns Hausmeister auf Ortners Grund zu arbeiten an. Ins Kärntnertor-Theater, voll, begleitete Balassa, Tod des Andreas Pisling, 49 Jahre. Band 10 (X.), Seite 88r
9418 1823 5 27 Veränderlich. Im Burgtheater „Großmama“, „Taubstumme“, Weber; im Kärntnertor-Theater Musikstücke, dann „Ismaans Grab“, im Theater an der Wien „Feuerprobe“, gestrige Pantomime. Den Vormittag beim Grafen, besorgte mehrere Geschäfte, bezahlte Theresens Dampf-Kaffeemaschine mit 38 fl.. Dräxler und Agnes speisten mit uns, nach Mittag in den Garten, allein im Gewitterguss, wovon aber im Garten wenig kam. Blieb bis 7 h, sprach Kike, dann ins Kärntnertor-Theater: Singer erzählte mir dass Pisling in der Stille begraben wurde, sie bei der Zwettling sei, sich aus dem Fenster herabstürzen wollte. Ist mit 2 Kindern, ohne Vermögen. Band 10 (X.), Seite 88r
9419 1823 5 28 Anhaltender Regen, Gott sei gedankt; für Reimann, dessen Dach offen, ist er fatal. Im Burgtheater wie am 24., im Kärntnertor-Theater „Elisabeth“ , im Theater an der Wien „Aschenbrödel“. Den Vormittag beim Grafen, Balassa ist hier, Kárner, Kridl, Neumann speisten mit uns samt dem alten Balassa. Nach Mittag in den Garten, holte Blumen für morgen, wurde tüchtig nass. Ins Komödien-Bierhaus, dann ins Kärntnertor-Theater, voll, kam neben Johann Elsler, sprach Kike. Bei Therese waren Moser und Kölbel. Band 10 (X.), Seite 88r
9420 1823 5 29 Fronleichnam. Kühl, ein düsterer Tag öfters Regen, Pause während der Prozession, der Zug war feierlich. Früh entwarf ich eine Skizze zu des Grafen Testament. Mit Therese zu Wohlfarth, wohin Kridl später die Kinder brachte. Ich ging nachher zum Grafen, deliberierte mit Balassa. Sprach Kike, speiste bei Wohlfarth mit den Reimannischen, spielten nach Tische, Um 8 h begleiteten wir die Kinder zur Schwitzer, hielten eine scharfe Lektion der Toni, dann nach Hause. Band 10 (X.), Seite 88v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b