Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 8336 - 8340 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
8336 1820 5 26 In Gesellschaft des Wohlfarth, ihr und Tony früh nach Baden. Sie suchten Quartier, wir speisten im Hirschen. Man gab den „Fackeljungen von Cremona“, Schauspiel in 5 Akten, nach Kotzebue. Ich sah die neuen Bauten des Doblhoff, das Augustinerkloster, des Grafen Aichelburg, eines Tischlers und Bäckers am Park. War bei der Marklin, welche für ihr Zimmer wieder 2 fl. 20 x verlangt. Nach Mittag bei Scheiner, nach St. Helena, sahen den neuen Tempel, welche Ehz. Anton nahe an der Brücke erbauen lässt, und fuhren nach 6 h zurück. Im Burgtheater „Welche ist Braut ?“, Mad. Ehlers als Marie; im Kärntnertor-Theater „Beide Ehen“, „Aline“; sprach Römer, Ball. Im Theater an der Wien Einnahme der Mad. Weichselbaum „Adeline“, Oper in 2 Akten von Generali; er und sie sangen, und gefielen sehr. Band 09 (IX.), Seite 121r
8337 1820 5 27 Heiss, abends Regen. Im Burgtheater „Stille Wässer“, Hruschka. Neumann von Karlsruhe als Baron Winburg; im Kärntnertor-Theater „Dorfsängerinnen“, Dirzka, im Theater an der Wien „Adeline“, gab das Billet in Lehners (?) Haus. Früh arbeitete ich zu Hause, schrieb dem Grafen nach Magendorf, zum Stuppan, Lehners Haus. Schießl speiste mittags mit uns, nach Mittag zu Wohlfarth, fand Gesellschaft. Abends in den Garten, Krieghammer, Rudolph, Kathi und Spitzka waren da und blieben bis 9 h. Ich schlief im Garten. Band 09 (IX.), Seite 121v
8338 1820 5 28 Den Vormittag heiter, mittags Gewitter mit außerordentlich Sturm, Regen, der Abend war kalt. Im Burgtheater „Der Schneider und sein Sohn“, im Kärntnertor-Theater „Semiramis“, im Theater an der Wien „Brandschatzung“, „Kapellmeister“, Quodlibet. Im Garten; wir frühstückten mit Reinl in der Hütte, wo ich den ganzen Vormittag blieb und das Anrücken des Gewitters beobachtete. Reinl und Schießl speisten bei uns unter dem Zelt. Bei der Suppe vertrieb uns der Sturm und wir flüchteten uns ins Zimmer, waren aber sehr vergnügt. Der Sturm riss der Windmühle einen Flügel weg. Um 5 h in die Stadt, schrieb an den Grafen. Sah die Begräbnis des Staatsrates Schleger (?) bei den Augustinern und des Architekten Wilhelm bei den Michaelern. Dann in des Wohlfarth und des Mellini Gesellschaft ins Burgtheater. Band 09 (IX.), Seite 121v
8339 1820 5 29 In der Nacht wieder Sturm und Regen, fatales Wetter. Im Burgtheater „Schuld“, Mad. Neumann Jerta, im Kärntnertor-Theater „Tausch“, „Alfred“ im Theater an der Wien „Adeline“ vom Generali. Früh arbeitete ich zu Hause, in No. 391, schrieb der Gräfin. Zur Angelique wegen Hüten, bei Stullmüller arbeitet Bschaidner. Mit Kridl in Compagnie speisen; wir aßen im Apollo-Garten, welcher neu und sehr elegant hergerichtet ist, aßen gut Dann nach Hause. Therese fuhr mit der Fux in den Garten, ich ging zur Stullmüller. Besuchte Reimann; er und Theodor sind krank. Dann in Gesellschaft, zur Vladár, blieben, ins Kärntnertor-Theater. Band 09 (IX.), Seite 121v
8340 1820 5 30 Veränderlich, abwechsend Regen. Im Burgtheater „Schneider und sein Sohn“, im Kärntnertor-Theater „Figaro“, im Theater an der Wien „Papageien“, „Oberon“. Früh arbeitete ich zu Hause, erwartete den Grafen, welcher um 11 h ankam; den Vormittag bei ihm. In No. 452, zu Felber, von allen Seiten üble Laune. Dräxler und Elsler speisten da. Nach Mittag zu Stullmüller, fand den übelgelaunten Grafen. Zu Lehner (?), dann in Wohlfarths Gesellschaft, mit Dräxler und Wille ins Kärntnertor-Theater; Forti wurde sehr kalt aufgenommen. Band 09 (IX.), Seite 122r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b