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Anzeige von 7976 - 7980 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7976 1819 6 1 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Vielwisser“, im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“, Nieser von Mannheim als Tamino, 2. Gastrolle. Im Theater an der Wien „Bürger in Wien“. Den Vormittag beim Grafen, zu Peter, mittags allein mit Maler Lichtner. Nach Mittag zu Hause, zur Arenberg. In Gesellschaft ins Kärntnertor-Theater, Credenz. Das Pfund Rindfleisch kostet 18 x statt 17, das Brot blieb, Kurs 248 fl.. Band 09 (IX.), Seite 69r
7977 1819 6 2 Im Burgtheater „Charade“, „Testament des Onkels“. Im Kärntnertor-Theater „Alexis“, „HochzeIt der Thetis“, im Theater an der Wien „Verkleidungen“, „Blöder Ritter“. Im Leopoldstädter Theater „Belohnte Treue“, dann Seiltänzer Ravel, Pantomime mit Mlle. Santner. Den Vormittag beim Grafen, mittags speisten Kridl, Richart, Maler Lichtner bei uns. Nach Mittag zu Wohlfarth, in Gesellschaft über die Bastei ins Leopoldstädter Theater. Langweilte mich. Therese war bei Reich. Heute fuhr die Richart nach Baden. Band 09 (IX.), Seite 69r
7978 1819 6 3 En schöner Tag, nur sehr staubig. Im Burgtheater „Sappho“, Loge dem Reinl. Im Kärntnertor-Theater „Vestalin“, Nieser von Mannheim als Licinius, Loge dem Tschepp. Im Theater an der Wien zum 1. Mal „Vogelschießen“, Lustspiel in 5 Akten von Clausen, Billett dem Reimann. Im Leopolddtädter Theater Einnahme des Schaffer „Der Esel des Timon“, Karikatur in 2 Akten von Meisl, Mus[ik] von Volkert. Um 7 h zum Grafen, welcher um 9 h abreiste. Zum Seitz mit Wohlfarth, zum Hoffmann, zum Wohlfarth, schlichtete den häuslichen Zwist. Mittags speisten Wohlfarth und Richart da. Nach Mittag fuhr Therese mit Wohlfarth und Krieghammer in den Garten. Ich in Wohlfarths Gesellschaft in den Prater, beim Paperl plauderten wir mit Jungmann und einem seiner Paten. Ins Leopoldstädter Theater, lange Weile. Band 09 (IX.), Seite 69r
7979 1819 6 4 Ein schöner, warmer Tag, mittags windig. Im Burgtheater „Marie“, „Standesproben“, Lustspiel in 3 Akten von Babo. Im Kärntnertor-Theater zum 1. Mal „Das frühere Recht“, Oper in 2 Akten, Mus[ik] von Catel, dann „Achilles“ mit Mad. Rozier. Im Theater an der Wien das Gestrige. Therese ging beichten, wir hernach mit Richart auf die Bastei zum Corti fühstücken. Wohlfarth fuhr zur Tony nach Weigelsdorf, ich speiste in Gesellschaft da. Schrieb dem Grafen wegen dem kranken Fuchsen der Adaile. Dann in Gesellschaft, auf die Terrasse zum Antoine und in seine Wohnung, sahen die Vögel und Affen aus Brasilien, Papagei von Helena, dann ins Kärntnertor-Theater, wegen Zank der Millière mit Aumer „Nina“. Band 09 (IX.), Seite 69r
7980 1819 6 5 Im Burgtheater „Dir wie mir“, Lustspiel in 1 Akt, „Buchstab“, zum 1. Mal „Die Kinderschuhe“, Lustspiel in 1 Akt nach einer Idee des Huth. Im Kärntnertor-Theater „Liebe und Ruhm“, Oper in 2 Akten, Babnigg von Pest als Carl von Frankreich. Im Theater an der Wien „Vogelschießen“. Früh arbeitete ich zu Hause, schrieb an den Grafen. Schrieb mich bei Fuljod – Claudius – auf, dann ins Diana-Bad mit Therese und Richart, speisten beim Sperl sehr teuer. Zu Hause; die Tischler werden heute mit dem Politieren fertig, Tschepp machte die Draperie auf. Dem Maler Lichtner zahlte ich 60 fl., dem Bschaidner 100 fl., den Maurern 40 fl.. Die Hruschka kam und bat mich, ihren Sohn zur Firmung zu führen. So sehr es mich überraschte, so konnte ich es doch nicht abschlagen. Mit Therese bestimmte ich, dem Pepi ein Uhrstöckel mit Schlüssel für 60 fl. zu kaufen. Nach Mittag um 4 h war die Funktion, dann kamen sie mit Wohlfarth und Minotti zu uns in den Garten, wo wir zum Schlafen blieben, und blieben den Abend. Der Hruschka Pepi starb am 9. Nov[ember]. Band 09 (IX.), Seite 69r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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