Trüb, es wurde heiter, nach Mittag aber wieder Regen. Im Burgtheater „Strelitzen“, im Kärntnertor-Theater „Semiramis“, Stürmer von Berlin singt. Im Theater an der Wien „Rechter Weg“ und Elisene“, das Billett dem Maler Lichtner. Früh zum Grafen, er fuhr mit der Cavriani nach Baden. Ich zum Wohlfarth, verabredeten in Gesellschaft im Augarten zu speisen. Sahen die Affenschule, den Feldhasen, Pudel. Dann ins Kärntnertor-Theater. Die Maler von Lichtner arbeiten im Schlafzimmer.
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Heiter, nach Mittag trüb, windig. Im Burgtheater zum 1. Mal „Vielwisser“, Töpfer Vater (?), Costenoble. Im Kärntnertor-Theater „Entführung aus dem Serail“, ein weicher (?) Tenorist, Nieser (?) von Mannheim als Belmonte. Im Theater an der Wien „Schreckensnacht auf Schloss Paluzzi“, die Weber bettelte mir das Billett ab. Früh zum Grafen, dann zu Peter wegen Besichtigung des Strafhauses durch Nikolaus Batthyány. Mittags bei Wohlfarth, nach Mittag eine Stunde in seiner Gesellschaft im Garten, auf die Bastei, Kaffee trinken. Ins Burgtheater, Töpfer war sehr deutlich und gefiel allgemein. Kurs 249 fl..
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Kalt, stürmisch, Regen, nach Mittag heiter. Im Burgtheater „Vielwisser“, im Kärntnertor-Theater „Othello“, im Theater an der Wien „Narrheit und Narretei“, in 1 Akt, von Kotzebue; Waffentanz aus „Undine“, „Verkleidungen“, Lustspiel in 1 Akt von Kotzebue, so schlecht das Erstere, so gut unterhielt das Letztere. Früh zum Keglevich, zum Grafen; die Hruschka kam, der Graf erwähnt ihrer nicht mehr. Therese ist bei Reich, ich bei Wohlfarth, in seiner Gesellschaft ins Diana-Bad, in den Prater, dann ins Theater an der Wien, leer. Heute wurde die Außpielung des Theaters zum 1. Mal angeschlagen, rot gedruckt; seltsame Empfindung !
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Pfingstsonntag, Früh trüb, es blieb immer trüb, doch angenehm. Im Leopoldstädter Theater für die Wohltätigkeits-Anstalten „Parteienwut“. Den Vormittag beim Grafen, mittags mit Koch, Dräxler bei Reimann, sein Geburtstag. Wir brachten ihm 12 eiserne Messerkasteln, 6 fl.. Nach Mittag in den Garten, die Windmühle wurde aufgestellt. Ich brachte Koch, Seitz, den Hauptmann Eschermann (?). Koch ist noch auf Wohlfarth sehr erzürnt.
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In der Nacht Regen und Sturm, trüb, den ganzen Tag rauer Wind. Im Burgtheater „Nathan“, im Kärntnertor-Theater „Gutsherr“, „Ossian“, im Theater an der Wien „Narrheit und Narretei“, von Castelli, miserabel, dann „Berggeist“, das Billett der Krieghammer. Den Vormittag beim Grafen. Vormittags fuhr Therese mit der Krieghammer Kathi in den Garten, kehrten aber gleich zurück. Mittags in Gesellschaft bei Wohlfarth, nach Mittag in den Prater. Ins Kärntnertor-Theater „Gutsherrn“, dann nach Hause, fand Richart, Ritz.
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Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.
Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:
Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.
Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).