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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7966 1819 5 22 Heiter, kühl. Im Burgtheater „Rehbock“, Liebe und List“, im Kärntnertor-Theater „Semiramis“, Stürmre als Arsazim Theater an der Wien „Haus in Walde“ Schauspiel in 1 Akt nach Fouqué (?), zum 2. Mal „Verkleidungen“, zwischen den Stücken der Waffentanz aus „Undine“. Im Leopoldstädter Theater Einnahme des Cachée, „Eiserner Mann“, Schauspiel in 3 Akten, Hasenhuts 1. Gastrolle. Wohllfarth und Koch führten die Tony nach Weigelsdorf. Den Vormittag beim Grafen, er fährt zum ersten Mal aus, in die Leopoldstadt. Mittags bei Wohlfarth, mit der Angelis, Axt und Fink. Therese speiste bei der Reich; ich kaufte ihr einen neuen Strohhut. Nach Mittag zu Reimann; er gewann den zweiten Entschädigungsprozess mit Liebmann und bekommt 3500 fl., weswegen ich hinaus eilte. In Gesellschaft, dann über die Glacis ins Leopoldstädter Theater. Nicht voll, Langeweile und große Hitze. Hasenhut spielte, wurde brillant empfangen und vorgerufen. Band 09 (IX.), Seite 67v
7967 1819 5 23 Trüb, es heiterte sich aus und wurde der schönste Tag. Im Burgtheater „Seltsame Heirat“, im Kärntnertor-Theater „Fidelio“, im Theater an der Wien „Verkleidungen“ von Kotzebue und „Elisene“. Den Vormittag beim Grafen. Heute wollen wir zuerst im Garten speisen und eine orangefarbene Deckelschale mit J. R. für 6 fl. ausschießen. Wir speisten zum ersten Mal im Zelt: Kridl, Koch, die Reimann mit Carl, Wohlfarth, sie, August, Nesinger, Streitfort, dann Axt, waren sehr vergnügt. Nach Mittag kam Seitz mit ihr, Schenk mit Familie, die Massauer, Eberl, Hartinger, Hoffmann, der junge Reich und blieben bis 9 h. Therese badete und schlief mit der Dini im Garten. Band 09 (IX.), Seite 67v
7968 1819 5 24 Ein warmer Tag. Im Burgtheater „Die Corsen“, Schauspiel in 5 Akten, die Schwarz als Natalie. Im Kärntnertor-Theater „Schatzgräber“, „Ossian“, im Theater an der Wien „Die Temperamente“. Den Vormittag beim Grafen, mittags bei Wohlfarth. Therese blieb im Garten. Nach Mittag in die Porzellanfabrik, in Wohlfarths Gesellschaft ins Neulerchenfeld, Alexander Prico (?) zu sehen, warteten aber eine Stunde vergebens. Dann auf die Bastei, die Wohlfarth ins Burgtheater, ich in den Garten, wo der Wohlfarth war. Band 09 (IX.), Seite 67v
7969 1819 5 25 Wie gestern. Im Burgtheater statt „Sappho“ wegen Korn „Wildfang“; im Kärntnertor-Theater „Johann von Paris“, der Babnigg von Pest als Johann. Im Theater an der Wien „Diebische Elster“. Den Vormittag beim Grafen, mittags mit Kárner, Wohlfarth bei Radl. Nach Mittag mit Wohlfarth über die Glacis in Gesellschaft, mit Therese und Wohlfarth ins Josephstädter Theater, Einnahme der Jeanettl „Die elegante Bräumeisterswitwe“, Lustspiel in 3 Akten von Grünsteiner. Ich schickte ihr eine neue Brieftasche, 50 fl. und brachte ihr 19 Sitze an. Die Hruschka gab einen Dukaten und kam zu uns in die Loge, da war die Wohlfarth sehr unartig. Koch war auf Wohlfarth wegen Spiel böse, ging ins Parterre, um nicht mit ihnen in Gesellschaft zu sein. Die meisten Sitze waren genommen und nur 1 Loge leer. Über die halbe Einnahme musste sie 30 fl. aufzahlen. Einstimmig wurde sie vorgerufen und dankte sehr bescheiden. Nachher soupierten Richart, Krieghammer und Kathi im Theater. Band 09 (IX.), Seite 67v
7970 1819 5 26 Früh Regen, dann heiter, nach Mittag etwas Regen. Im Burgtheater „Quälgeister“, im Kärntnertor-Theater „Wechselbrief“, „Hochzeit der Thetis“, neu in Szene gesetzt. Im Theater an der Wien „Pumpernickel“ mit Neubruch. Den Vormittag beim Grafen, mit Mericzay beschäftigt. Mittags speiste die Moser da, dann zu Wohlfarth, in Gesellschaft. Jeanettl erzählte, dass ihre Einnahme auf 600 fl. steigen wird und dass sie sehr zufrieden ist. Nach Mittag in Wohlfarths Gesellschaft auf die Bastei, sahen zufällig den Mörder des Dienstmädels auf der Landstraße im Stockhause. Tranken beim Roten Turm Kaffee, dann ins Burgtheater. Band 09 (IX.), Seite 68r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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