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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7931 1819 4 17 Ein schöner Tag, nur heftiger Staub. Im Burgtheater „Correggio“, im Kärntnertor-Theater „Camilla“, im Theater an der Wien „Waise und Mörder“. Früh zu Hause, zum Annibal, in No. 391. Sprach Reimann, Graf Franz Harrach. Mittags zum ersten Mal auf dem Balkon mit Wohlfarth, Michel, Pepi. Der Graf schickte mir den Husaren und gab mir viel zu tun. War bei dem Maler (?) Erhart, nach Mittag zum Reimann. Therese fuhr mit der Sieber zur Moser nach Währing. Nach Mittag bei der Gräfin wegen Bauholz, Eisen, Kelheimer Platten, bei Franz Harrach. In Wohlfarths und Dermers Gesellschaft ins Burgtheater, soupierte da. Jeanettl erzählte mir die Fata von gestern: dass niemand nebst der großen Verschiedenheit der Rollen und Auflagen seine Rolle wusste, dass Walser (?) abends vor die Kurtine trat und sagte: „Wegen vorgefallenen Hindernissen der Mlle. Schmirer können die „Jäger“ nicht gegeben werden.“ Band 09 (IX.), Seite 62v
7932 1819 4 18 Warm, großer Staub. Im Burgtheater „Pagenstreiche“, im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien „Die Bürger von Wien“ mit Neubruch als Staberl. Den Vormittag im Garten mit den Reimannischen. Dann zu Hause, schrieb an den Grafen. Mittags bei Wohlfarth; sie fuhren mit dem August und der Tony auf die Brautschau nach Schwechat zum Grassberger. Expedierte den Husaren zum Grafen, wegen Geldgeschäften des Harrach. Abends an die Wien, sah den ersten Akt, Neubruch als Staberl gefiel, dudelte auch Dann ins Burgtheater. Beim Souper bei Wohlfarth, hatte Verdruss. Sie fanden den Grassberger nicht zu Hause, aber gute Aufnahme, das Mädchen gefiel. Alles ist zu Hause still und ordentlich. Band 09 (IX.), Seite 62v
7933 1819 4 19 Heiter. Im Burgtheater zum 1. Male „Turturell“, Trauerspiel in 5 Akten von Baron Zedlitz. Im Kärntnertor-Theater zum 1. Male „Wechselbrief“, Oper in 1 Akt nach Planard, Mus[ik] v Bochsa. Im Theater an der Wien zum 1. Mal „Der General“, Schauspiel in 1 Akt von Vogel, dann „Elisene“. Früh zu Vinzenz, zur Gräfin wegen Bauholz und Eisen. In die Brigittenau, sprach Reimann, er speiste mit uns. Nach Mittag schrieb ich an den Grafen, expedierte die Möbel in das Wassermagazin, ging selbst dahin. Dann in Gesellschaft ins Burgtheater, Fink, Dermer kamen nach. Sehr langweilten wir uns, zuletzt wurde gezischt und geklatscht. Therese fuhr mit der Wohlfarth und Tony in den Garten, servierte Kaffee. Kurs 249 fl.. Band 09 (IX.), Seite 63r
7934 1819 4 20 Sehr warm, gegen Mittags Gewitter und sehr heiß. Im Burgtheater „Turturell“, im Kärntnertor-Theater „Figaro“, im Theater an der Wien Einnahme des Carl Rüger „Das Kampfgericht in Cordoba“, Schauspiel in 4 Akten aus dem Englischen von Gläsert (?). Früh zu Hause, fuhr mit Therese in den Garten, zum Benner (?), schrieb an den Grafen. Kridl schickte mir eine große Partie Rosen, August Georginen von Antoine; Reinl besorgte das Versetzen. Therese besuchte die Sieber und Wohlfart. Ich fuhr mit Wohlfarth nach Mittag nach Schönbrunn, sahen den Tulpenflor, fanden Werner (?). Therese mit der Sieber zum Burgtor, dann zu ihr. Weil uns der Graf überraschte, ganz unvermutet ankam, von 6 h bei ihm, hatte wegen Geld für Vinzenz Verdruss. Um 7 h zur Donau, über die Bastei, zu Wohlfarth, um 8 h wegen heftigem Schnupfen ins Bett. Band 09 (IX.), Seite 63r
7935 1819 4 21 Warm. In den Hof Theater Norma, im Theater an der Wien „Räuber am Culmer Berge“, Mlle. Wela macht einen Versuch als Bibiana. Früh zum Grafen, DelChiaro, Biedermann. Sprach Eberl, Annibal. Mittags speisten Kárner, Kridl, Wohlfarth, Schießl, Axt, Glaser, Pepi da. Nach Mittag alle in den Garten, großes Versetzen von Rosen und Georginen, vorher zum Grafen. Abends in Gesellschaft, dann nach Hause. Dem Kleiner gaben wir 10 Ellen braunes Kammertuch, 30 fl.. Band 09 (IX.), Seite 63r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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