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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7906 1819 3 23 Es scheint sich auszuheitern. Im Burgtheater „Fremde“, die Loge dem Tschepp. im Kärntnertor-Theater „Margarethe von Anjou“ von Weigl, das 3. Mal, sehr leer. Im Theater an der Wien „Minengräber in Schweden“, Billett dem Reimann. Den Vormittag beim Grafen, bei Kárner, sprach Eberl. Brachte dem Evarist ein gesticktes Halstuch, dem Karl gab ich einen Zwanziger. Weidmann und Pepi speisten mit mir. Nach Mittag mit Wohlfarth und Fink in den Garten, es war heiter. Wir tranken in Gesellschaft Kaffee, dann ich ins Kärntnertor-Theater, sehr leer, langweilte mich, soupierte mit Wohlfarth. Tod des Aug[ust] v[on] Kotzebue in Mannheim. Band 09 (IX.), Seite 58v
7907 1819 3 24 Heiter. Im Burgtheater „Mohrin“, im Kärntnertor-Theater „Diener aller Welt“, „Aline“, im Theater an der Wien „Die Waise und der Mörder“, Pepi Demmer als Waise. Den Vormittag beim Grafen. Mittags speisten Michel und Kridl mit Moser da. Therese durfte heute zum ersten Mal aufstehen. Nach Mittag zu Wohlfarth wegen Seitz. In Gesellschaft mit Fink ins Josephstädter Theater „Findling“, Walser als Adolph; „Todesstrafe“, Jeanettl als Spundel (?), dann „Heirat durch Güterlotterie“, von Meisl, Jeanettl als Wirtschafterin. Fand Hoffmann, unterhielt mich. Heurteur besuchte Therese, unterhielt sich mit der Moser. Band 09 (IX.), Seite 58v
7908 1819 3 25 M[aria] Verk[ündigung]. Neblig, am Tage Regen. Akademien im Kärntnertor-Theater und im Theater an der Wien. Therese befindet sich viel besser, stand wieder auf. Am Vormittag beim Grafen. Mittags mit Ullmann bei Wohlfarth, auch Jungmann war da, welcher mit dem Schuft Weber wegen Quartier nichts richten kann; das bringt Weib und Kinder um alles. Mit dem Grafen um ½ 2 h zum Trebitsch in Mayseders Konzert. Nach Mittag spielte ich Billard mit Axt und Kästner. Dann in Gesellschaft ins Leopoldstädter Theater, Akademie zum Teilungsfonde, war leer und um ½ 9 h schon geendigt. Band 09 (IX.), Seite 58v
7909 1819 3 26 Nebel, nass, nach Mittag Regen. Im Burgtheater „Kabale und Liebe“, Schwarz als Luise, dann „Schreibpult“ Im Kärntnertor-Theater „Camilla“, im Theater an der Wien, „Othello“ von Rossini; der junge Forti als Othello. Den Vormittag beim Grafen. Machte dem Weber Berechnung und einen Kontraktentwurf für seinen 2. Stock, Jungmann war der Mittelsmann. Die Verabredung geschah auf 8 Jahre und jährlich 200 fl.. Der Kontrakt wurde am Nachmittag abgeschlossen, ich zahlte den Zins auf 2 Jahre im Vorhinein mit 400 fl. Jungmann schrieb den Kontrakt, der Weber gab ich als Douceur 100 fl. Nach Mittag zu Reimann in Gesellschaft, dann ins Theater an der Wien, Jahrestag des Ballfestes. Wer hätte damals gedacht, dass Braun fallen würde ! Forti gefiel wenig, seine Stimme ist nicht ausgebildet. Er wurde mit Mühe vorgerufen; die Vio gefiel sehr. Band 09 (IX.), Seite 58v
7910 1819 3 27 Heiter, aber windig. Im Burgtheater „Spieler“, im Kärntnertor-Theater „Rotkäppchen“, Zauberoper in 3 Akten aus dem Französischen von Treitschke, Musik von Boieldieu. Fortis Einnahme; im Theater an der Wien „Vier Temperamente“. Den Vormittag beim Grafen, Keglevich. Mittags allein. Begräbnis des FML Fürst Moritz Liechtenstein, starb im 44. Jahre an Nervenfieber und Gicht, nach Mittag mit 4 Kanonen, Aufstellung im Prater. Spielte in Gesellschaft, dann ins Kärntnertor-Theater, sehr voll. Den 1. Akt stand ich auf der Galerie, dann winkte mich Hainz in seine Loge, wo ich die beiden anderen Akte sehr bequem saß. Der 1. Akt ist der beste, der Traum von Aumer im 2. Akt missfiel ganz, der 3. Akt ist matt. Im Ganzen gefiel die Oper, wird aber keine großen Kassen machen. Bei Therese war die Heurteur, sangen zusammen. Kurs 249 fl.. Band 09 (IX.), Seite 59r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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