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Anzeige von 7741 - 7745 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7741 1818 10 9 Früh Nebel, dann heiter. Im Burgtheater „Spieler“, von Lembert; im Kärntnertor-Theater „2 Worte“, „Pagen des Vendome“, im Theater an der Wien „Rochus Pumpernickel“, Neubruck von Linz. Früh zu Hause, Weinberechnung mit Redlich. Mit Mayer in die Wohnung des Vinzenz, zum Bankier Müller. Mittags mit Jungmann bei Wohlfarth, Bayer von Neuaigen und Streitfort speisten da. Nach Mittag in Gesellschaft in den Prater, zum Paperl, dann mit Wohlfarth ins Burgtheater. Band 09 (IX.), Seite 39r
7742 1818 10 10 Heiter. Im Burgtheater „Geteiltes Herz“, „Testament des Onkels“, im Kärntnertor-Theater „Cortez“, im Theater an der Wien „Opferfest“. Früh zu Hause, in No. 39, zum Bankier Müller, sprach Eberl. Zu Hruschka, die dann mit uns Rebhähnel speiste. Nach Mittagzu Wohlfarth, in ihrer Gesellschaft der Wohlfarth zum Stuwer um Feuerwerk, dann zum Hörr nach Grinzing, der junge Giuliani half zur Aufrichtung. Therese fuhr mit Jeanettl in den Garten, ich um 8 h ins Kärntnertor-Theater. Band 09 (IX.), Seite 39r
7743 1818 10 11 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Amerikaner“, im Kärntnertor-Theater „Beide Füchse“. Heurteur als „Wilhelm Tell“. Stuwers letztes Feuerwerk. Früh um 9 h zu Hörr nach Grinzing, sahen den Garten, Badezimmer. Schrieb dann an den Grafen. Therese speiste bei der Hruschka, fuhr dann mit ihr in den Garten, blieb dann den Abend bei ihr. Ich aß bei Wohlfarth; gegen 11 h kam Gottlieb von München, Bestürzung von allen Seiten. Es wurde beschlossen, dass er abends zu mir geführt wird und da bleibt. Nach Mittag mit August in den Garten, Hoffmann kam mit Schenk, Franzi und Toni, Wohlfarth kam mit Gottlieb nach. Von allen Seiten empfing er Lehren und gelobte Besserung. Abends führte ihn Wohlfarth zu uns. Ich ging zu Stegmayer, dort Komödie „Der Schrekkenstag“, Drama in einem Akt, gedichtet von Carl; langweilte mich. Der Gesellschaft wegen ins Burgtheater, dann nach Hause. Band 09 (IX.), Seite 39v
7744 1818 10 12 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Fiesco“, neu studiert und kostümiert. Im Kärntnertor-Theater „Milton“, „Triumph des Bacchus“, im Theater an der Wien „Gustav Wasa“, Drum (?) Mutter, Mad. Vogel. Früh zu Wohlfarth, zum Harrach. In Gesellschaft nach Lanzendorf, sahen die Klosterkirche. Mittags speisten Wohlfarth und Gottlieb bei mir; nach Mittag schrieb er an Jobst und Klein, bat um Vergebung; der Vater blieb bei ihm. Ich fuhr mit Therese nach Weidlingau. Ging dann in Wohlfarths Gesellschaft ins Burgtheater, sehr voll, die Löwe und Schröder, Lange als Verrina wetteiferten, Korn mangelte es an Kraft; das Ganze war eine große, gelungene Darstellung. Zu Hause hörte ich, dass die Mutter und Tony gegen die Verabredung bei Gottlieb waren und ihm noch ein Uhrband, mit Gold geziert, gaben; sehr unklug ! Kurs 239 fl.. Band 09 (IX.), Seite 39v
7745 1818 10 13 Schön, heiter. Im Burgtheater „Marie“, „Er mengt sich in alles“, im Kärntnertor-Theater „Liebe und Ruhm“, im Theater an der Wien „Ser Marcantonio“, plumper Costenoble. Abreise des Gottlieb mit der Diligence, der Vater begleitete ihn. Möge er sich bessern ! Früh mit Therese in den Garten, zur Reimann, welcher wir ein weißes Merinokleid mit Palmen und Bordüren für 80 fl. brachten. Ich sprach Eberl, erwartete den Grafen, der von Preßburg kam, und speiste erst nachher. Er war mit allem zufrieden, wir plauderten bis nach 3 h, dann wieder bis 5 h bei ihm. Zu Pfersmann wegen Errichtung einer Loge No. 4 rechts im Burgtheater, zu Neefe, dann in beide Theater; im Burgtheater in Wohlfarths Gesellschaft. Costenoble gefiel wenig. Therese war gratulieren. Band 09 (IX.), Seite 39v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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