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Anzeige von 7711 - 7715 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7711 1818 9 9 Trüb, kalt. Im Burgtheater „Petrus Apianus“, „Whistpartie“, im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, im Theater an der Wien „Elisabeth“. Früh in No. 391, zum Agent Demscher, dann in den Garten, sprach Eberl. Mittags allein zu Hause, schrieb dem Grafen. Nach Mittag mit Therese in den Garten, dann fuhr Therese zum Mühlhofer wegen Holz, ich in Wohlfarths Gesellschaft zum DeBach „Raub der Proserpina“ von LePicque. Die DeCaro schickte mir einen Ring mit Amethyst von 18 kleinen Brillanten umgeben, beweglich gefasst, im Werte von 35 fl., von Scheiger geschätzt. Abends ins Kärntnertor-Theater. Kurs 229 fl.. Band 09 (IX.), Seite 36r
7712 1818 9 10 Kalt, Regen. Im Burgtheater „Correggio“, im Kärntnertor-Theater „Johann von Paris“, im Theater an der Wien „Ehescheuer“ und „Berggeist“, der Krieghammer gaben wir das Billett. Früh arbeitete ich mit Redlich am Kellerstand, zur DeCaro bedanken, in den Garten, wo wegen Rosenplatz umgegraben wird. Mittags speisten Kridl und Krieghammer da, Wohlfarth kam später. Nach Mittag mit Therese und Goldmann in den Garten, zur Moser, dann ich in Gesellschaft ins Burgtheater. Abends kam Mericzay mit den Söhnen. Die ganze Nacht Regen. Band 09 (IX.), Seite 36r
7713 1818 9 11 Regen. Im Burgtheater „Unvermählter“, die Weissenthurn spielt nach ihrer Krankheit zum ersten Mal, auch Lange spielt. Im Kärntnertor-Theater „König Theodor“, im Theater an der Wien „Turnier zu Kronstein“. Den Vormittag arbeitete ich an mehreren Sachen für Kridl. Kühnel, welchen der Fürst mit 1200 fl. pensionierte, besuchte mich. Nach Tische kam endlich einmal Markus, der mich am 21. August 1817 mit Perkal statt Leinwand für 85 fl betrogen; ich verlangte die 85 fl. zurück oder ich nahm ein Stück Handtücher mit 30 Ellen und jagte ihn fort. Den ganzen Nachmittag arbeitete ich zu Hause. Dann ins Burgtheater, blieb im Parterre, fand Gesellschaft, Kühnel, Dermer, Hoffmann. Kurs 232 fl.. Band 09 (IX.), Seite 36r
7714 1818 9 12 Es heitert sich aus. Im Burgtheater „Testament des Onkels“, „Vorsatz“, im Kärntnertor-Theater „Liebe und Ruhm“. Im Theater an der Wien „Schreckensnacht im Schlosse Paluzzi“, Drama aus dem Französischen, die Mordgeschichte des Fualdès (?) in Rodez. Mericzay sah ich noch nicht, er panscht für sich. Vormittags im Garten, mittags bei Wohlfarth. Der Graf schickte Rebhühner, und mir 24 Stück zur Disposition, davon gab ich der Wohlfarth und den Reimannischen samt der Loge im Kärntnertor-Theater. Fuhr mit Therese in den Garten, ging ins Theater an der Wien, sehr grässlich, gefiel nur halb. Therese ging mit den Dräxlerischen ins Burgtheater. Band 09 (IX.), Seite 36r
7715 1818 9 13 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Nebenbuhler“, verändert. Im Kärntnertor-Theater „Camilla“, im Theater an der Wien das Gestrige. Früh zu Hause, zu Mericzay, dann fuhr ich mit Therese über die Brücke nach Maria Taferl. Das Gnadenbild Maria Taferl ist bei den Karmelitern, der von den Franzosen ganz ruinierte Ort heiiißt Jedlersdorf. Schrieb an den Grafen, speiste bei der Wohlfarth, Nach Mittag in den Garten, obwohl es sich trübte und regnete. Die Wohlfarth ist geschwollen, da waren nur Therese, Hoffmann, Schenk Toni und Rospini, dann beide Hitzinger; wir schossen Böller. Dann ins Burgtheater und nach Hause. Band 09 (IX.), Seite 36r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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