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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7536 1818 3 18 Stürmisch, Regen. Jean, die Muhme Tischler, Jakob frühstückten bei uns. Zum Grafen, Fibuly. Mittags bei Peter, dann mit Jean bei Wohlfarth. Nach Mittag mit Wohlfarth, Tony zu Schenk, blieben bis 6 ½ h, dann mit August, Fanny zu Wohlfarth. Ich spielte mit ihm Billard, soupierte; dann um ½ 11 h ins Bett. Band 09 (IX.), Seite 15v
7537 1818 3 19 Regen, schlechtes Wetter. Ich schlief wenig, musste viel husten. Von Therese bekam ich 2 Gilets, eines samt Knöpfeln gab ich dem Jean. Von Reimann einen Schrein (?), von Assen französische Barbierseife, von Wohlfarth 12 Blätter, schön gedruckt, unter Gläser und Bout[eillen] zu stellen, von F[anny] einen Hosenträger, von Tony einen Geldbeutel von Goldstoff. Mittags mit Therese bei Wohlfarth, mit Jean, Streitfort, Axt, Hoffmann, Hofer, Obermayer. Große Tafel, bin da gar sehr geniert. Abends nahm ich Abschied von Hoffmann, blieb bei Wohlfarth bis zum Souper. Brachte Therese Spielwerk, dann ins Bett. Band 09 (IX.), Seite 15v
7538 1818 3 20 Karfreitag. Es scheint sich auszuheitern. Den Vormittag beim Grafen, mit Jean mittags bei Wohlfarth. Reinl versetzt in Garten Rosen. Jean machte mehrere Gänge, Therese ging mit ihm zu Steiner, war bei Moser und im Garten. Wir besuchten heilige Gräber. Nach Mittag fuhren wir nach Hernals, zu Peter, in die Jägerzeile. Dann abends bei den Mechitaristen das „Miserere“ von Leo di Napoli, 100 Jahre alt. Gegen 9 h ging Wohlfarth zum Hofer, ich nach Haus. Abreise des Hoffmann nach Brünn mit Fanny, Joseph. Band 09 (IX.), Seite 15v
7539 1818 3 21 Karsamstag Trüb, warm, Regen und Wind, abends kalt. Den Vormittag beim Grafen, dann ging ich herum. Mittags speisten Wohlfarth, Weidmann, Elsler und Jean bei uns. Nach Mittag sahen wir die Rüstungen im Theater an der Wien, dann zeigten wir Jean den Garten. Ich spielte mit Wohlfarth Billard, blieb zum Souper. Kurs 267 ¾ fl.. Band 09 (IX.), Seite 15v
7540 1818 3 22 Ostersonntag. Ein schöner Tag. Dem Jean gab ich den neuen melierten, wattierten Mantel, ein Beinkleid aus Casimir, ein gestreiftes Gilet mit vergoldeten Knöpfen, den alten Toilette. Den Vormittag beim Grafen, auf die Bastei. Mittags bei Wohlfarth, Jean speiste beim Kaufmann Peschke, schoss dort mit der Bolzenbüchse. Nach Mittag in den Prater, sahen den Bau der Franzensbrücke, tranken beim Benkó Kaffee. Ins Kärntnertor-Theater, Akademie für die Wohltätigkeits-Anstalten, dann nach Haus. Therese hatte bei Reich Musik. Band 09 (IX.), Seite 15v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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