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Anzeige von 7521 - 7525 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7521 1818 3 3 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Don Gutierre“, im Kärntnertor-Theater „Neuer Gutsherr“ und „2 Geizige“, im Theater an der Wien „Gefängnis in Gripsholm“, gefiel nicht sehr. Ich schickte W[ohlfarth] Sitze an die Wien, schrieb aber, dass ich nicht mit ginge. Der Graf liegt an Kolik, große Bestürzung von allen Seiten; ich sah den Jammer den ganzen Tag. Mittags allein, Nach Mittag zu Vladár, zum Grafen, welcher sich besserte, abends wieder schlimmer wurde, heftige Schmerzen und Erbrechen bekam. Er badete, bekam Klistiere, man setzte ihm Egel. In der Nacht war er wenig besser. Ich konnte gar nicht schlafen. Kurs 287 fl.. Band 09 (IX.), Seite 13v
7522 1818 3 4 Wie gestern. Im Burgtheater „Falsche Vertraulichkeiten“, im Kärntnertor-Theater „Feodora“, „Zauberschlaf“, im Theater an der Wien „Gefängnis in Gripsholm“. Um 6 h sagte mir Martin, die heftigen Schmerzen ließen nach. Ich ging mit bangem Herzen zu ihm. Er badete früh, er sprach, sah munterer aus, bekam Öffnung und scheint sich anhaltend zu bessern. Mittags alleine; ich aß wenig. Nach Mittag ging Therese zur Moser, ich fuhr in den Garten und holte Therese bei Moser ab, Richart begleitete mich. Die Koberwein fuhr mit Therese nach Hause. Ich blieb noch, traf die Agnes, dann Maly. Nach 7 h zum Grafen, welcher sich bessert, aber von der Familie bestürmt ist. Nach Hause, fand Nigris mit Frau, die Petrowitz. Assen Schinken, tranken Wein und plauderten bis ½ 10 h, dann ins Bett. Band 09 (IX.), Seite 13v
7523 1818 3 5 Nebel, nach Mittag heiter, angenehm. Im Burgtheater „Athenais“, im Kärntnertor-Theater „Liebe und Ruhm“, im Theater an der Wien „Diana von Poitiers“, „Redoute“. Der Graf bessert sich, doch sind die Schmerzen nicht ganz weg. Den ganzen Vormittag bei ihm. Zur Joseph[ine], um wegen Koch mit ihr zu reden, welcher die Toni lesen lehren will. Zum Wohlfarth, mit ihm zu Brandmayer wegen Kalesch. Die Eberl suchte mich beim Grafen. Kridl speiste mit uns, ich lieh ihm 2000 fl.. Nach Mittag wieder zum Grafen, zur Eberl wegen Wechsel. Wohlfarth spielte bei Hofer. Ins Kärntnertor-Theater, soupierte da. Therese fuhr mit Richart und Ritz in den Garten, zum Reimann, dann zur Peter. Band 09 (IX.), Seite 14r
7524 1818 3 6 Friedrich; dem Müller schickten wir Billetts. Im Burgtheater „Lorenz Stark“, im Kärntnertor-Theater „Feodora“, „ 2 Savoyarden“, im Theater an der Wien „Gefängnis in Gripsholm“. Früh zum Grafen, welcher sich bessert, zu Kárner. Therese speiste bei Moser, ich mit Kridl, Schießl, Wohlfarth, Pfandler (?), Lassnig 2, Jäger 2, Collett, Strach, Jelinek das erste Mal bei den Kapuzinern. Collett rangierte das Diner, wir zahlten jeder 10 fl., wurden mit Fischen gut bedient und waren fidel. Baron Braun besuchte ich und lud ihn zur Optik. Er war sehr artig und erzählte mir von dem Ballfeste an der Wien, welches er am Donnerstag nach Ostern geben will; ich empfahl ihm Wohlfarth, wir sprachen lange. Bei Hoffmann liegt jetzt die arme Bettl. Mit W[ohlfarth] ins Burgtheater, vorher beim Grafen. Band 09 (IX.), Seite 14r
7525 1818 3 7 Ein trüber, stürmischer Tag. Im Burgtheater „Selbstbeherrschung“, im Kärntnertor-Theater Liebe und Ruhm“, im Theater an der Wien „Abgebranntes Haus“, „Aschenbrödel“. Den Vormittag beim Grafen, welcher sich bessert, zu Kárner, welchem ich ein Uhrband mit Perlen gab. Zur Rodler, zu Wohlfarth speisen, nach Mittag mit Wohlfarth in den Garten, welcher mir Tannenbäume zum Geschenk gab. Zur Moser, dann ins Kärntnertor-Theater. Bei Therese war die Koberwein. Kurs 286 fl., 13 fl. 6 x der #. Band 09 (IX.), Seite 14r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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