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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7516 1818 2 26 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Don Gutierre“, im Kärntnertor-Theater „Fidelio“, im Theater an der Wien „Diana von Poitiers“, „Redoute“. Den Vormittag beim Grafen. Für Jean zahlten wir dem Föhr (?) 178 fl., dem Pawlik 100 fl.. Mittags allein. Nach Mittag Zurichtung zur Optik, in Gesellschaft. Schickte der Moser Zuckerln, ins Kärntnertor-Theater, in die Credenz, dann zum Souper. Bei Therese war die Heurteur. Band 09 (IX.), Seite 13r
7517 1818 2 27 In der Nacht Sturm, rauer Wind. Norma wegen Leopold, im Theater an der Wien „Diana von Poitiers“, „Aschenbrödel“, Billetts der Kuni (?) und Köchin. Den Vormittag beim Grafen. mittags mit Kárner, Axt bei Wohlfarth, nach Mittag Billard. Dann in den Prater, ins Leopoldstädter Theater, zum 1. Mal „Haube und Hut“, Lustspiel in 3 Akten von Meisl, sehr langweilig, dann „Zänkische Frau“, Pantomime. Band 09 (IX.), Seite 13r
7518 1818 2 28 Regen, Schnee, Sturm. Im Burgtheater „Unvermählte“, im Kärntnertor-Theater „Camilla“, im Theater an der Wien „Zemire und Azur“. Den Vormittag beim Grafen. Zur Rodler, brachte ihr eine blaue Deckelschale. Hitzinger speiste da. Nach Mittag Zurichtung zur großen Optik am Sonntag. Zur kranken Julie und zur Hruschka. Dann in Gesellschaft ins Burgtheater, Wohlfarth blieb nur einen Akt, ich bis zum Ende; dann zum Souper. Kurs [… ?, Wert fehlt]. Band 09 (IX.), Seite 13r
7519 1818 3 1 Trüb, kalt, nach Mittag Regen, Schnee und Sturm. 2. Gesellschaftskonzert im Großen Redoutensaal; ich gab 3 Billetts dem W[ohlfarth]. Im Burgtheater „Fremde“; Roose ist übel. Im Kärntnertor-Theater „Liebe und Ruhm“, im Theater an der Wien „Abraham“. Den Vormittag beim Grafen, mittags bei Wohlfarth. Nach Mittag viel Arbeit für die 5. Optik, Probe vom Hafen am Franzenskanal, Phantasmagorie und Brand von Moskau. Trotz Schnee und Sturm war die Gesellschaft sehr zahlreich: Zimmerl und Frau. Hassaureck mit Geymüller, Frau, Preis (?), Meissl, Neth mit Frau und 2 Töchtern, Reinlein mit Familie 5, Greipel mit Frau, 2 Kindern, Haim mit Tochter und Freundin, Weiß mit Frau und 2 Kindern, Rosenberg, Benkó, Frau, 3 Kinder, Joseph Reich, Treitschke, Assen mit Schwägerin, Etzelt Lisette, junge Peck, Wohlfarth 4, Gießer 2, Kridl, Müller, Koch mit Gustav, Neefe, Horschelt, Ruthner, Dermer, Nesinger, Axt, Schmidtbauer, Hitzinger, Richart, Hoffmann, Petray, Schießl. Wir gaben Würstel, Kalbsschlögel, Schinken und Guglhupf. Band 09 (IX.), Seite 13v
7520 1818 3 2 Ein schöner Tag, aber kotig. Im Burgtheater „Brief aus Cadix“, „Zerstreute“, im Kärntnertor-Theater „Feodora“, „Zauberschlaf“, im Theater an der Wien Küstners Einnahme „Das Gefängnis in Gripsholm“, romant[isches] Drama in 5 Akten nach Zschokke. Den Vormittag beim Grafen. Schießl speiste [da], nach Mittag mit Richart in Gesellschaft über die Glacis. Ins Kärntnertor-Theater zur W[ohlfarth], welche nicht ins Burgtheater kam, sondern Tony allein mit Hoffmann und Richart. Kurs 386 (!?) fl.. Band 09 (IX.), Seite 13v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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