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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7286 1817 7 12 Schwül und trüb, nach Mittag Gewitter mit anhaltendem Regen; der Regen dauerte bis 6 h. Im Kärntnertor-Theater „Haus zu verkaufen“, „Erigone“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Der Mantel und die Pelzmütze“, milit[ärisches] Schauspiel in 5 Akten nach Kotzebues Erzählung. Den Vormittag beim Grafen, viel Arbeit. Beantwortete Theresens Brief nach Baden, die Wohlfarth schrieb auch. Speiste mit DelChiaro beim Grafen, nach Mittag arbeitete ich. Heute kam von Türnitz meine Glaslieferung, welche ich gleich in den Garten schickte. Zu Wohlfarth in meinen Garten, sah selbst im Garten nach. Der Zimmermann deckt die Wände der Galerie. Dann in Gesellschaft Promenade durch das Belvedere, um 8 h ins Kärntnertor-Theater, große Hitze. Soupierte bei der Wohlfarth. Kurs 328 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 169v
7287 1817 7 13 Im Garten. In der Nacht Regen, trüb, abends kühl und windig. Im Kärntnertor-Theater „König Theodor“, im Theater an der Wien „Mantel und Pelzmütze“. Mittags bei Wohlfarth mit Hoffmann und Neefe, welchen ich eingeladen. Die Wohlfarth schrieb Therese und diese antwortete gleich und schrieb auch mir. Nach Mittag führte ich die Wohlfarth und August in die Brigittenau, in der Meinung, es wäre Kirchtag, ins Lusthaus, dann über die Glacis in den Garten. Neefe, Hoffmann, Eckardt kamen zu Fuß. Wir probierten den Tubus von Neuhaus, es wurde geschaukelt, ich bediente sie mit Salami, Käse und Butter, die Frau mit Backhähnel. Alles sehr lustig, um 9 h nach Haus. Band 08 (VIII.), Seite 170r
7288 1817 7 14 Heiter. Im Kärntnertor-Theater „Fanchon“, im Theater an der Wien „Mantel und Pelzmütze“. Neefe endet heute im Kabinette die Gartenpartie und bringt Schilcher, um die Figuren zu machen. Sehr früh zum Grafen, suchte Fiala wegen Laternen nach Magendorf. Verkaufte bei Stifft Wechsel zu 15.000 fl. Mittags bei Wohlfarth, er wird von Schwarzenbach erwartet. Nach Mittag zu Reimann, sahen in Gesellschaft den Garten und von meiner Hütte das Gewitter nahen, machten uns auf den Weg, wurden aber vom Regen überrascht und mussten unterstehen. Ins Kärntnertor-Theater in den 3. Stock, wohin später auch Wohlfarth kam und von seiner Reise erzählte, dass er in Kobersdorf, auf der Rosalia und in Forchtenstein war, aber nicht alles sah. Ich war auch beim Souper und machte Gottlieb einen kleinen Besuch. Band 08 (VIII.), Seite 170r
7289 1817 7 15 Regen, nach Mittag heiterte es sich aus. Im Kärntnertor-Theater „Wie machen sie es in der Komödie“, „Hochzeit auf dem Lande“, im Theater an der Wien „Leben ein Traum“, August und Hoffmann hatten das Billett zusammen. Um 6 h kam Hoffmann, meine Reise nach Mariazell abzuschreiben; er und Meissner frühstückten bei mir Dann zum Grafen, viel Arbeit. Mit Walberg wegen Heiratskontrakt, Reven[uen ?] und Partezettel zu tun, plauderte lange mit seiner Frau. Nach Mittag mit Meissner in meinen Garten und in die Porzellanfabrik. Mit dem Grafen bei Reimann. Abends mit Wohlfarth allein im Garten, probierten wieder den Tubus von Neuhaus, fanden ihn nicht klar, also nur mittelmäßig. Therese schrieb ich nach Baden einen langen Brief. War im Kärntnertor-Theater, besuchte den kranken Gottlieb und blieb beim Essen. Band 08 (VIII.), Seite 170r
7290 1817 7 16 Früh Regen. Im Kärntnertor-Theater „Waisenhaus“, die engagierte Altenburger als Gustav; im Theater an der Wien „Treuer Rappe“, „Waldmädchen“. Meissner und Hoffmann frühstückten bei mir. Zum Grafen, zum Fiala wegen Laternen, zu Walberg. Mittag bei Wohlfarth, nach Mittag fuhr ich im Regen in den Garten, fand die Hütte nachlässig vermacht. Zu Hoffmann, schrieb Kridl 2 Konzepte. Dann ins Kärntnertor-Theater in den 3. Stock. Therese schrieb ich einen langen Brief, Hoffmann schrieb bis 11 h an der Mariazeller Reise. Band 08 (VIII.), Seite 170r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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