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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7301 1817 7 27 Ein schöner Tag. Im Kärntnertor-Theater „Beide Füchse“, im Theater an der Wien „Wald bei Hermannstadt“, das Billett der Weber. Feuerwerk im Prater. Den Vormittag beim Grafen, zu Hoffmann, Reimann, mittags bei Wohlfarth. Sie, Eberl, Gottlieb und Hartinger (?) fuhren nach Baden. Schickte dem Weber das Magistratsdekret, dass Breyer seinen Amboss binnen 3 Tagen wegschaffen muss. Endlich nach einem Jahr muss diese wahre Plage verschwinden. Nach Mittag alles in den Garten; Wohlfarth. Koch, Streitfort und Weikersheim spielten im Salettl Tarock, Eckardt, Hoffmann, August, Fratini (?) unterhielten sich mit Hutschen und sahen von der Galerie das Feuerwerk. Um ½ 1 h zu Wohlfarth, sie war schon zurück. Band 08 (VIII.), Seite 172r
7302 1817 7 28 Kleiner Regen, nach Tische heiterte es sich aus. Im Kärntnertor-Theater „Alte Liebschaften“, die Lefèvre und Laucher spielen im Stück; dann „Fest in Kisbér“. Den Vormittag beim Grafen, Dav[ria?], zu Vladár. Ich schrieb Therese, meiner Schwester und schickte ihr 20 fl. zum Angebinde. Mittags bei Wohlfarth, gleich nach Tisch in den Garten, ließ 1 Eimer weißen Wein durch Martin abziehen. Wohlfarth, Glaser, Streitfort und Weikersheim spielten im Salettl Tarock. Ich ging ins Kärntnertor-Theater, fand Wohlfarth. Kurs 328 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 172r
7303 1817 7 29 Heiter, warm. Im Kärntnertor-Theater „Camilla“, [im Theater an der Wien] „Reise nach Ägypten“, Lustspiel in 3 Akten, „Amors Fest“. Kridl frühstückte bei mir, machte für ihn 2 Konzepte, dann zum Grafen, Vladár. Mittags bei Wohlfarth mit Glaser. Nach Tisch zu Rumpelmayer, plauderte lange. Zu Hoffmann, da war die Schenk. Dann in den Garten, wohin ich Morawa bestellte. Tarockpartie, später kam die Wohlfarth, mit Weikersheim, Jungmann, Hoffmann; bis 10 h blieben wir. Einfügung nach p. 31: Am 29. Juli zwischen 12 und 1 h mittags brannte das Berliner Nationaltheater ab, mit dem schönen Konzertsaale, allen Dekorationen, Garderobe etc. Eben war Probe von den „Räubern“. Das Feuer kam von oben herab, die Funken fielen auf die Probehaltenden herab. Ein junger Schauspieler – Karlsberg – verbrannte. Das Schauspielhaus war 1801 erbaut; den Schaden berechnet man auf 1½ Mio. Taler. Band 08 (VIII.), Seite 172r
7304 1817 7 30 Heiter, warm; abends stürmisch. Im Kärntnertor-Theater „Zum Gold[enen] Löwen“, „Feier der Grazien“, im Theater an der Wien „Wald bei Hermannstadt“. Früh kam die Rosel von Eisenstadt unter Lamento. Sie hat wegen ihrer Reinigung so viele Beschwerden; ich schickte sie zu Kleiner. Ging zum Grafen, zur DeCaro, in die Gestättengasse, zu Vladár. Mittags bei Wohlfarth. Im Garten Tarockspiel, Seitz, Rumpelmayer mit Familie kamen, Mellina (?), Rohrweck, Corda mit Geissler, Streitfort, Weikersheim, Hoffmann, Baumeister Rabl, welchen wir vorher in seinem ererbten Hause auf dem Rennweg besuchten. Allen gefiel die Anlage ausnehmend und blieben bis ½ 10 h. Ich gab Salami, Butter, Käse. Band 08 (VIII.), Seite 172r
7305 1817 7 31 Heiter, abends brach ein fürchterliches Gewitter mit Regengüssen aus und dauerte lange. Im Kärntnertor-Theater „Beide Füchse“, im Theater an der Wien „Das Haus im Walde“, „Amors Fest“. Früh zum Grafen, zum Müller, 20.000 fl. einkassieren. Kollationierte mit dem jungen Feigelfeld die Heiratskontrakte; zu Dav[ria?], Vladár. Heute ist bei Streitfort auf der Wieden zum Flusse Jordan Bettelvereinsdiner, wir zahlten, dorthin kamen später auch Kontrollor Neugebauer und Richart. Wir blieben bis 6 h, dann unter anziehendem Gewitter in den Garten, die Seitz mit ihren 2 Buben kam auf dem Weg zu mir. Mit der Wohlfahrt kamen die Eberl, Jette mit Gustav, Gottlieb, später Hoffmann. Wir sahen den Sturm und das Wetter, um 9 h kutschierte ich in die Stadt. Therese war mit der Goldmann und Reimann vor einer halben Stunde angekommen. Die Rosel fand ihre Schwester nicht. Therese und ich plauderten bis 11 h. Ullmann, Jungmann, Brandmayer und Hofstätter waren in Sievering. Kurs 327 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 172v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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