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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7311 1817 8 6 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Prüfung der Treue“, im Theater an der Wien „Bürgerl[iche] Brüder“, im Leopoldstädter Theater „Scherz und Ernst“, „Es ist nicht der Rechte“, „Wunschhütel“, Pantomime in 2 Akten. Früh zu Koháry und Batthyány unterschreiben, dann ins Diana-Bad und zu Radl speisen. Jungmann engagierte ich nach Weidling am Bach zu fahren. Wohlfarth fand ich im Leopoldstädter Theater, langweilte mich, dann nach Hause. Band 08 (VIII.), Seite 173v
7312 1817 8 7 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Neugierige“, im Theater an der Wien „Totenansager seiner selbst“, „Chevalier Dupé“. Der Graf schrieb mir, ihm 20.000 fl zu senden, dagegen ich einen Wechsel an Arnstein um 30.000 fl weggab. Mittags bei Wohlfarth, dann in den Garten, probierten einen Tubus von Rospini, welchen er uns selbst richtete. Später kam Ortner, Hoffmann. Wohlfarth mit Gottlieb ging, als Maffacioli kam. Wir setzten uns zur Linde, plauderten bis 9 h. Heute wurden die 2 Eimer Bier abgezogen. Kurs 326 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 173v
7313 1817 8 8 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Emilia Galotti“, Klingmanns Versuch als Odoardo; im Theater an der Wien „Moses“. Früh arbeitete ich zu Hause, fuhr mit Therese zur Mirus nach Penzing. Sie ging zur Moser speisen, dann das Rasumofskische Palais ansehen. Ich speiste bei Wohlfarth, nach Mittag fuhren wir mit dem marodem Gottlieb in den Prater zum Stuwer, bestellten etwas Feuerwerk nach Grafenegg, sahen die schönen Partien des Praters und tranken außer dem Tabor beim Strasshofer guten Kaffee. Zu Haus erwarteten wir die Rückkunft der Frau mit August und Tony. Sie kamen mit uns zugleich an, unterhielten sich schlecht. Dann ging kaum Knoll (?) und das Lamento wegen Gottlieb begann. Ich besorge, dass seine Lunge angegriffen sei. Ich blieb den Abend bei ihnen und plauderten von Schwarzenbach, wo sie nichts sahen. Band 08 (VIII.), Seite 174r
7314 1817 8 9 Ein schöner Tag, windig, abends Regen. Im Burgtheater „Vetter in Lissabon“, aufgewärmt, „Großmama“; im Theater an der Wien zum 1. Mal „Machtspruch“. Ich gab das Billett den Reimannischen. Früh zu Dav[ria ?], erwartete des Tyrannen Rückkunft, speiste bei Wohlfarth. Therese speiste allein, dann zur Moser, nach Mittag führte sie selbe in den Garten, mit Schulz, Lion (?), den Portenschlagerischen Mädchen, der Cilly; alle unterhielten sich trotz dem Regen. Im Garten besorgte ich Weichselwein, Kipfeln, Salami, Käse. Der Graf kam erst um 5 h. Wohlfarth fuhr noch nach Grafenegg, ich setzte mich zu Gottlieb, weil es abends regnete. Dann ins Burgtheater, Therese schlief im Garten. Kurs 325 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 174r
7315 1817 8 10 Trüb, kühl, nach Mittag eine Stunde Regen. Im Burgtheater „Rehbock“, im Theater an der Wien „Machtspruch“. Den Vormittag beim Grafen, speiste bei Wohlfarth; Therese ist im Garten. Nach Tische gingen die Wohlfarth, Tony, August, Müller, Hoffmann, Neefe, Reimann mit Fritz und Karl [in den Garten]. Wie wir in den Garten kamen, fing es zu regnen an, dauerte eine Stunde. Wir blieben im Salettl, machten uns dann in die Hütte und unterhielten und mit dem Tubus. Um 8 h in die Stadt. Band 08 (VIII.), Seite 174r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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