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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7256 1817 6 12 Warm. Im Burgtheater „Advokaten“, im Kärntnertor-Theater „Joseph“, im Theater an der Wien „Heftige junge Frau“, „Chevalier Dupé“. Feuerwerk aus Indien. Heute zahlte ich an Franzl und Holzhammer (?) 6000 fl. 20er für das Haus No. 7, schloss den Kontrakt ab und unterschrieb als Zeuge, dann zur DeCaro, ließ sie unterschreiben. Zu Hoffmann, Kridl, Richart, Stabl speisten da. Mit Ortner in No. 7, dann in Gesellschaft nach Pötzleinsdorf, abends zu Wohlfarth, die Constantin Domenica sang, auch Therese sang eine Arie aus „Griselda“, dann ein Duett mit der Fux. Kridl kam, Gießer (?) mit Frau. Band 08 (VIII.), Seite 162v
7257 1817 6 13 Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Freemann“, im Kärntnertor-Theater „Lott[erie]los“, „Sonnenfest“ mit Mlle. Millière, im Theater an der Wien „Käthchen von Heilbronn“. Bei Wohlfarth frühstückte ich und brachte eine Tasse mit gold[enem] Rosenlaub. Dann zum Grafen, Dav[ria?], Arenberg, Dermer. Mittags zum 1. Mal im Garten, Familie Wohlfarth mit Fink, 8 Personen. [Von ?] Wohlfarth brachte Lenerl (?) Gefrorenes, Kridl nach Mittag 2 Torten. Mit Ortner, Reimann und Schlosser Deliberation wegen Galerie auf der Hütte, es wurde beschlossen, selbe machen zu lassen. Später kamen Eberl, Massauer, Weber, der Commandeur mit der Reimanischen. Hoffman Joseph kam mit Theodor und Evarist später. Alles war vergnügt und froh, alles blieb bis spät abends. Therese schlief im Garten. Band 08 (VIII.), Seite 162v
7258 1817 6 14 Im Burgtheater „Kabale und Liebe“, im Kärntnertor-Theater „Joconde“, im Theater an der Wien 1 Akt von „Gerusalemme“, „Kleine Diebin“. Therese ist im Garten, ich früh zum Grafen, zu Arenberg wegen 600 fl.. Martin zog Bier ab. Mittag bei Wohlfarth, nach Mittag mit Mericzay zu tun, dann in den Garten, kaufte Glocke für 36 fl.. Wohlfarth kam nach, sie holte uns dann beide ab, und wir zusammen den August. Schlosser und Tapezierer machten den Vorhang im Salettl auf. Therese blieb wieder im Garten. In der Nacht war ein fürchterlicher Sturm. Kurs 332 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 163r
7259 1817 6 15 Warm. Im Burgtheater „Beide Figaro“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien „Faust“. Therese ist im Garten, ich zum Grafen, mit Mericzay zu tun. Zu Wohlfarth, Koch gibt ein Mittagsmahl, wozu Wohlfarth, Kridl, Streifort geladen sind. Nach Mittag im Garten, die Gießer (?), Wohlfarth, Eberl, Massauer und sie, Weber, 2 Mädchen, Pepermann und sie, Kridl, Fink, Streitfort etc., kurz über 40 Personen, alles aß und trank nach Herzenslust. Um 9 h in die Stadt. Band 08 (VIII.), Seite 163r
7260 1817 6 16 Windig, heftiger Staub. Im Burgtheater „Hausfriede“, im Kärntnertor-Theater „Dichter und Tonsetzer“, im Theater an der Wien wegen Borgondio statt Tacchinardis Einnahme „Schloss Lichtenwalden“. Den Vormittag beim Grafen, mit Mericzay, zu Dav[ria?], Dermer. Richart speiste da, nach Mittag zu Hoffmann, Stifft zeigte uns aus Papier geschnitten einen Schatten des Schweißtuches Christi, schöner Gedanke ! Im Garten mit Reimann, Ortner, Schlosser und Zimmermann Angabe der Galerie und des Turmes auf der Hütte; dann zu Wohlfarth und ins Kärntnertor-Theater.. Band 08 (VIII.), Seite 163r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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