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Anzeige von 7281 - 7285 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
7281 1817 7 7 Heiter. Im Kärntnertor-Theater „Tochter Pharaonis“, „Sonnenfest“ mit Millière, im Theater an der Wien „Tancred“, gab mein Billett dem Hoffmann und Gottlieb. Den Vormittag beim Grafen, mittags bei Wohlfarth, große Zurichtungen zum morgigen Ball. In Gesellschaft in den Garten, fand Neefe, als er den Garten abzeichnete, um denselben im Kabinett der Frau zu malen, eine angenehme Überraschung. Dann in die Porzellanfabrik, zu Rohrweck, wo ich Seitz fand. Nach Mittag sprach ich Arenberg, später mit Gewey und Neefe das Modell der Glacis zu sehen, von Remy entworfen. In meinen Garten mit allen, auch Geppert (?), Roller waren dabei. Reimann brachte mir das Tischerl und Stockerl auf die Galerie. Dietrich und Hoffmann sah ich durch die Laxenburger Allee kommen, als wir alle auf der Galerie waren. Ich habe ihn eingeläutet; er ritt über die Gestätte, ich empfing ihn mit Vergnügen. Alle blieben bis ½ 10 h, allen gefiel es sehr gut, alle waren vergnügt. Band 08 (VIII.), Seite 169r
7282 1817 7 8 Früh starker Nebel, trüb, windig, nach Mittag heiterte es sich aus. Im Kärntnertor-Theater „Fanchon“, im Theater an der Wien „Rosen des Malesherbes“, mit Mlle. Hechtitzky (?), „Aschenbrödel“. Neefe frühstückte mit mir und fing den Garten im Kabinette zu malen an. Den Vormittag beim Grafen, mittags bei Wohlfarth, um 5 h mit Wohlfarth in den Augarten, Ball für den Verein nebst Beleuchtung der Hauptallee, die Person 5 fl.. Sah alles an, fand viele Bekannte, ging in die beleuchtete Allee, den Platz, die Galerie. Es waren bei 5000 Menschen. Alle Unkosten teilte der Verein; Ritter allein gab die Beleuchtung, der Ölerer Weissenberg mit anderen allen Unschlitt, andere gaben die Musik. Außer dem großen Orchester war beim Eingangsportal, im Kaiserzelt und Musiksaal Harmonie, am Ende der Allee türkische Musik. Die Wohlfarth gestand, 4000 fl. Losung gemacht zu haben. Ich blieb bis 1 h und mit Weikersheim nach Haus. Kurs 328 fl.. Band 08 (VIII.), Seite 169v
7283 1817 7 9 Heiss. Im Kärntnertor-Theater „Schatzgräber“, zum 1. Mal „Triumph des Bacchus über Erigone“, Ballett von Aumer in 1 Akt. Im Theater an der Wien „Tancred“. Den Vormittag beim Grafen, mittags mit Kridl bei Wohlfarth. Nach Mittag mit ihnen in die Porzellanfabrik, in den Prater und in den Garten. Er kam mit dem Optikus Neuhaus (?), wir probierten einen Tubus, der Staub war aber zu groß. Soupierten und gingen dann nach Haus. Band 08 (VIII.), Seite 169v
7284 1817 7 10 Warm, großer Staub. Im Kärntnertor-Theater „Haus zu verkaufen“, „Zwei Worte“; im Theater an der Wien zum letzten Mal „Tancred“. Den Vormittag beim Grafen. Abreise des Wohlfarth mit der Tony und Welzer nach Schwarzenbach. Mittags bei der Wohlfarth, in Gesellschaft in die Porzellanfabrik, in den Prater, nahmen bei Benkó Gefrorenes. Promenade über die Glacis, ins Kärntnertor-Theater, mit Wohlfarth und Anhang auf die Rotenturm-Bastei. Band 08 (VIII.), Seite 169v
7285 1817 7 11 Sehr heiß. Im Kärntnertor-Theater „Zwei Worte“, „Erigone“, im Theater an der Wien „Wilh[elm] Tell“. Nach 6 h zum Grafen, zum Bankier Müller, bei Peter, brachte von Mariazell eine Gruppe und von Gusswerk Medaillen. Mittags bei Wohlfarth. Heute schrieb ich des Vinzenz Heiratskontrakt, mit 2000 fl. Spennadelgeld, 10.000 fl. Witwen-Unterhalt, 2000 fl. Quartiergeld, alles in CM. Nach Mittag wieder zum Grafen. Nach 6 h mit der Wohlfarth und August in den Garten, die Eberl, Massauer und Weber waren schon da, Huber Ferd[inand] und Tuscher (?) kamen nach. Ich bediente sie mit Krebsen, Salami, Käse, Butter, blieben bis 9 h. In der Nacht Gewitter. Band 08 (VIII.), Seite 169v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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