Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 5246 - 5250 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
5246 1811 12 13 Dichter Nebel. Im Burgtheater „Johann von Finnland“, im Kärntnertor-Theater „Vestalin“, im Theater an der Wien „Jungfrau von Orleans“. Fahrt nach Baden, Riedl und Schön ließen mir absagen. Ich fand den Salon viel zu dunkel, leider lässt sich nichts mehr ändern. Auf dem Theater wurde der Dachstuhl aufgesetzt. War bei Zinnicq, mittags aß ich allein. Dann bis 8 h im Haus beschäftigt, bis 10 h bei Zinnicq. Band 07 (VII.), Seite 82r
5247 1811 12 14 In Baden, dichter, stinkender Nebel. Am Vormittag kaufte ich vom Beinder (?) 3 schwarze Bestecke in englischer Form. War immer zu Haus, mit Janitz mittags bei Zinnicq, um ½ 4 h fuhren wir von Baden weg, um 5 h waren wir in Wien. Janitz hat in der Burg ein Fest für die Kaiserin, Stück und Ballett. Nach 7 h ging ich zu Quarin, fand ihn besser und sehr vergnügt, mich zu sehen. Die Phillebois waren da, ich trank Tee und Kaffee. Im Burgtheater „Hass allen Weibern“, „Rätsel“, „Alte Liebschaften“, im Kärntnertor-Theater „Samtrock“, „Aeneas in Carthago“, im Theater an der Wien „Rochus Pumpernickel“. Band 07 (VII.), Seite 82r
5248 1811 12 15 Düster, Regen, stürmisch. Im Burgtheater Polawsky in „Hamlet“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „Fassbinder“, Vestris tanzt in selbem; im Theater an der Wien „Agnes Bernauer“. Am Vormittag viel Verdruss beim Grafen. Mir ist gar nicht wohl, Verdruss verschlimmert mein Befinden. Institutssitzung, Schneid (?) nahmen wir als Mitglied. Mit Josephine zu der von Moritz Dietrichstein im Universitätssaal veranstalteten Feier für Collin; wegen Errichtung eines Monuments. War nicht sehr voll, Collins Büste sehr unähnlich. Josephine und Toni waren unsere Gäste. Nach Mittag zu Haus, ließ Quarin absagen. Ein trockener Husten, Kopfschmerzen und Schnupfen quälen mich. Neefe, Marie, der ich Dursts (?) Aufnahme ankündigte, Heyssan, Nigris mit Frau, Hitzinger waren bei uns. Später brachte Josephine Punsch. Band 07 (VII.), Seite 82r
5249 1811 12 16 Kalt. Im Burgtheater „Spieler“, im Kärntnertor-Theater „Ginevra“, im Theater an der Wien „Schwätzer“, als selber Polawsky. Mühsam schleppte ich mich zum Grafen, ich bin sehr übel. Fuhr auf die Hauptmaut, zu Schießl, Quarin, der sich bessert. Mittags allein. Nach Tisch fuhr ich zu Wallner wegen der Pallas für die Josephine, zum Uiberreiter wegen Kalender, zum Jahny wegen Geld Ich blieb zu Hause und schrieb für Therese eine Bittschrift an den Kaiser, um am Neujahrstag zu singen. Dann kamen Richart, Krieghammer, Josephine, Peter, dem ich wegen Heirat der Weber derb den Text las, aber tauben Ohren. Josephine blieb bis nach 11 h. Band 07 (VII.), Seite 82r
5250 1811 12 17 Heute fiel starker Schnee. im Burgtheater „Standesproben“, „Zerstreute“, im Kärntnertor-Theater „Feuerprobe“, „Nebenbuhlerinnen“, Vestris tanzt; im Theater an der Wien Einnahme des Klingmann „Die Cisterne“, Drama in 4 Akten, Musik von Seyfried. Den Vormittag beim Grafen sehr beschäftigt, Kleiner verschrieb mir. Nach Mittag schrieb ich zum Donnerstag Einladungsbilletts an Kárner, Cleynmann, Kridl, Gewey, Schießl. Alle kommen bis auf Gewey, welcher an Schmerzen der Leber liegt. Abends schrieb ich für Therese die Bittschrift an den Kaiser. Richart, Nina waren mit Hitzinger da. Um 8 h waren Therese und ich allein und begaben uns bald zur Ruhe. Band 07 (VII.), Seite 82r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b