Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 5056 - 5060 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
5056 1811 6 6 Im Burgtheater „Emilia Galotti“, im Kärntnertor-Theater „Agnes Sorel“, im Theater an der Wien „Kaspar derThorringer.“. Vor 7 h zum Grafen, der heute abreist; nun sind doch einige Tage ruhiger. Auf der Bastei sprach ich Schmidt, war im kaiserlichen Kabinett, Arenberg, arbeitete dann zu Haus. Mittags bei Josephine mit Nichten, Bruder und Schwager. Nach Mittag zu Haus, fuhr mit Josephine und den kleinen Mädchen in den Prater, um 5 h führte ich sie in den Augarten zu Franz Jahns allgemeinem Belustigungsfest, Eintritt 2 fl. 30 x. Portes Gesellschaft machte den Anfang, dann war ein altdeutscher Einzug mit 8 Laufern, Soldaten fochten; elend, das Ganze langweilte. Die Illumination war sehr mittelmäßig, das Feuerwerk gut. Die Porte ging unterm Feuer am Seil auf und ab. Um 11 h kamen wir nach Haus. Band 07 (VII.), Seite 62r
5057 1811 6 7 Warm. Im Burgtheater „Rückerinnerung“, Sehring von Königsberg als Kammerrat Sager (?); im Kärntnertor-Theater Einnahme der Sessi „Vestalin“, im Theater an der Wien „Margarethe von Anjou“. Früh besuchte mich Fajt von Eisenstadt. Hatte mit mehreren zu tun, fuhr zu Moser, Weber, Kornhäusel, war wegen Batthyány auf der Hauptmaut, Mittags aß ich allein, nach Mittag schrieb ich dem Grafen Gegen Abend mit Schmidt in die Brigittenau, mit Apotheker Lang auf die Bastei, sprach Fekete mit Anhang, nach 9 h nach Haus zur Josephine. Band 07 (VII.), Seite 62r
5058 1811 6 8 Früh, heftiger Wind. Im Burgtheater „Johanna von Montfaucon“, im Kärntnertor-Theater „Entführung aus dem Serail“, im Theater an der Wien „Agnes Bernauer“. Noch im Bette erhielt ich einen fatalen Brief vom Grafen wegen Badener Haus. Fuhr zum Smitmer wegen Interessen, zur Moser wegen Louis, zu Reimann, Weber. Mittags bei Ullmann, wo die Marie war, nach Tische kam Brandstätter. Nach 4 h zu Hause, schrieb dem Tyrann einen derben Brief, schickte Prinster (?) Spaliermuster. Nach 7 h ins Burgtheater, der Rivolla Mimi erstes Debüt. Sie gefiel, hat mehr Routine erhalten, sich wirklich gebessert und wurde am Schlusse vorgerufen. Ich befand mich in der Nähe ihrer Familie, begleitete Goldmann nach Haus, dann gleich ins Bett. Band 07 (VII.), Seite 62r
5059 1811 6 9 Unerträgliche Hitze. Im Burgtheater „Weiberehre“ mit Lange, im Kärntnertor-Theater „Samtrock“ und Titus mit „Fischer“; im Theater an der Wien „ Pumpernickels Hochzeit“. Nach 5 h kam Brandstätter, ich raffte mich, wir fuhren zur Linie, dann nach Heiligenstadt ins Bad, fanden Kurz (?), Kressler (?), Rautenstrauch, Brandesky (?), ging in die Kirche, badete, frühstückte bei Botta. Um 11 h zum Arnsteiner nach Döbling, Wellfuss (?), später Ullmann mit Marie kamen. Wir speisten, nach Tisch kam Krüger (?). Abends wandelten Arnsteiner, Rautenstrauch und ich nach Heiligenstadt, viel Menschen, dann nach 8 h an der Donau der Stadt zu. Sehr ermüdet kam ich nach Haus und fand einen angenehmen Brief von meinem guten Weib von Brünn. Band 07 (VII.), Seite 62r
5060 1811 6 10 Staub und Hitze in hohem Grad. Im Burgtheater „Hagestolze“, Kar[oline] Teimer als Margarethe; im Kärntnertor-Theater „Quinto Fabio“, im Theater an der Wien „Mädchen von Marienburg“, Lange als Zar, Slutschka (?) als Friedrich Gluck. Fahrt nach Baden mit Schmidt und Jahny. Um 5 h fuhren wir weg. Ich fand in Baden wenig geschehen, stürmte unter den Kerls herum und ließ ihnen meinen ganzen Unwillen empfinden. Nach 12 h in den Park, fand die Mirus, mehr andere, nach Mittag einen Augenblick zum Schenk, zu den Handwerkern. Mittags mit Fanger (?) und Anhang in den Garten der Weintraube. Um 5 h mit Henriette und Desmith (?) nach Schönau, schlenderte im Garten herum, um 8 h zurück, im Theater „Schweizer Familie“, einen Augenblick im Park, um 10 h im Bett. Die Sepherl legte mir 2 Hemden und den Chapeau vom Eckhart auf das Nachtkastl mit einem Zettel von Therese, welches mich herzlich überraschte. Band 07 (VII.), Seite 62v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b