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Anzeige von 4866 - 4870 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
4866 1810 11 28 Im Burgtheater „Rätsel“, „Beschämte Eifersucht“, im Kärntnertor-Theater „Vestalin“, im Theater an der Wien „Richard Löwenherz“, mit neuer Umarbeitung vom Grétry, und Ballet in 4 Akten vom Giulio Viganò, mit Gottdank, die Campi als Geliebte Margarethe von Flandern. Den Vormittag beim Grafen sehr beschäftigt, nach 12 h zu Keglevich, Quarin, in Geisslers Gesellschaft. Kridl speiste mit uns den Fasan. Nach Mittag in Peters Gesellschaft. Abends großes Rendezvous beim Hofrat Maurer, Therese, ich, Jungmann, Ullmann, Hoffmann, Frau, Brandstätter, Arnsteiner, Hochleitner, Schmierger (?), Thann (?) waren in der Gesellschaft. Wir saßen bis 11 h beisammen. Band 07 (VII.), Seite 42r
4867 1810 11 29 Trüb. Im Burgtheater „Bianca della Porta“, die Weissenthurn statt der Roose., im Kärntnertor-Theater „Betrogener Betrüger“, „Dorfbarbier“, im Theater an der Wien „Richard Löwenherz“, Gottdanks Einnahme. Den Vorrmittag beim Grafen, zahlte dem Offenheimer 50.000 fl., bekam 200 fl. Douceur. Brandl war unser Gast. Nach Mittag fuhr ich mit Wisenfeld in die Eisenniederlage beim Roten Turm, in die Porzellanfabrik, zum Jahny. Stieg bei der Geissler aus, erwartete Therese, mit den 2 Goldmann und Jungmann zusammen in die Reitschule, Ullmann und Peter kamen nach, den Brandl nahmen wir mit; drinnen fanden wir Filath, Reich, Fischer mit Bogner (?) und Schauff (?), Portes Einnahme; Gang auf dem Seil mit Fahnen bis zum Adler auf der letzten Galerie; sein Gang mit weiß und roten Fahnen gab unter dem hellsten Sonnenfeuer ein prächtiges Schauspiel. Nachher ging ich ins Burgtheater, blieb 2 Akte, kam in Compagnie. Dann nach Haus, fand Hocheder, und ins Bett. Band 07 (VII.), Seite 42r
4868 1810 11 30 Stinkender, brennender Nebel. Im Burgtheater „Wer sucht“, „Wiedervergeltung“, im Kärntnertor-Theater „Emerike“, „Weinlese“, im Theater an der Wien „Margarethe von Anjou“. Fasanenjagd in Stinkenbrunn. Den Vormittag beim Grafen sehr beschäftigt, später bei Richart und Schießl, der mich wegen der Optik sehr lange warten lässt. Lang, welcher wieder in der Hofapotheke ist, ist heute unser Gast. Nach Mittag mit Ullmann zum Polizeikommissär Müller um die Forma, und den Wirt, welche den Platz ganz verunreinigen, zu verklagen. Später begab ich mich in die Reitschule, sah zum letzten Mal die Seiltänzer- Gesellschaft der Blondine; zuletzt hörte ich, dass sie noch 2 Vorstellungen geben dürfen. Jungmann sprach ich in der Kasse. Therese ging abends zur Hocheder, wo Goldmann und Tschebulz waren. Ich kam in Compagnie und blieb beim Maurer bis 10 h. Band 07 (VII.), Seite 42r
4869 1810 12 1 Trüb, Nebel, fatales Wetter. Im Burgtheater „Mündel“, im Kärntnertor-Theater „Vestalin“, im Theater an der Wien „Johann von Calais“. Früh zum Grafen, dann zur Hauptmaut, um den Pass für den Rheinwein zu haben; der ganze Vormittag verschwand. Therese gab ihre Lektionen. Mittags allein. Die Krieghammer Kathi ist hier und erwartet ihre Mutter. Nach Tische besuchte uns Moreau. Nach Mittag zu Haus, arbeitete und las. Mit Goldmann und Jungmann zum Kumpfhofer, einen Augenblick zur Richart, zur Josephine, trank viel Tee, blieb bis 11 h. Therese legte sich mit Kopfschmerzen, ich las bis 1 h und schlief wenig. Band 07 (VII.), Seite 42v
4870 1810 12 2 Vormittags heiter, abends Regen. Im Burgtheater „Bürgermeister Vasmer von Bremen“, im Kärntnertor-Theater „Armand“, im Theater an der Wien „Rich[ard] Löwenherz.“Am Vormittag beim Grafen, sprach mit Giáy von der Reise des Fürsten nach Dresden wegen der Heirat des Fürsten Paul mit einer Prinzessin Thurn-Taxis; schrieb an Kárner. Mittags bei Nitschner mit Reich, Werlett (?), (?) Ullmann, Jungmann und Peter. Ich fuhr mit Ullmann und Jungmann hinaus. Wir hatten unseren Jux mit Peter, er verarbeitete so manches. Kridl, Werlett und ich eilten bei Regen in die Stadt ich zum Schluss der Seiltänzer Blondin; am Ende zog man den Sancelet (?), auf dem Kopf einen Luftballon, unter Feuer auf dem gespannten Seil zur Galerie. Nachher nach Haus, Peter, Ullmann, Jungmann kamen nach. Um 9 h ins Bett. Band 07 (VII.), Seite 42v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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