Sprung zur TabelleSprung zum MenüSprung zur SucheHotkey Referenz
Anzeige von 4846 - 4850 aus 11858
Sortiere nach 
Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
4846 1810 11 8 Im Burgtheater „Fiesko“, im Kärntnertor-Theater „Uthal“, „Zwei Nebenbuhlerinen“, mit der Viganò und Neumann. Im Theater an der Wien „Margarethe von Anjou“. Früh schrieb meiner Mutter, schickte ihr Surrogatkaffee, Zucker, Schokolade, dem Ullmann, dass aus unserer Breitenfurter Fahrt nichts wird. Beim Grafen sehr beschäftigt, suchte Kárner, Stessel auf. Mittags mit Jungmann und Ullmann beim Möraus in der Mehlgrube, schlechtes Essen. Nach Mittag ins Kaffeehaus zu Kohl, zu Heigl, zu Stessel, mit ihm und Kindern zur Gesellschaft der Seiltänzer. Die Blondine – sonst Darnberg – mit Familie 2 Töchtern, 2 Söhnen, die sehr brav sind, Portes, erster Tänzer, ist vortrefflich. Wir fanden Jahny, Poller, Giáy mit Familie, Kreischek (?), gingen ins Kärntnertor-Theater, wohin Blondine mit einem Mädchen, welches am Seil tanzt, und den munteren Knaben kam. Wir unterhielten uns mit ihnen, bewirteten sie mit Gefrornem, fanden sie gebildet. Nach dem Theater gleich nach Haus. Band 07 (VII.), Seite 40r
4847 1810 11 9 Trüb, Feucht. Im Burgtheater „Stille Wässer sind betrüglich“, im Kärntnertor-Theater „Armand“, im Theater an der Wien „Pächter Fettlümmel“. Den ganzen Vormittag beim Grafen, ich fror sehr in der kalten Garderobe, dann machte ich Zahlungen Therese kam nach Mittag von Breitenfurt, wo sie sich sehr gut unterhielt. Wir aßen allein. Nach Mittag ging ich herum, machte mehrere Zahlungen, besuchte Richart, welche sehr an Kopfschmerzen leidet. Mit Stessel und Mädchen ins Theater an der Wien, dann zur Österr[eichischen] Kaiserin soupieren. Bei Therese waren Peter und Jungmann. Band 07 (VII.), Seite 40r
4848 1810 11 10 Trüb, neblig. Im Burgtheater „Die Zerstreuten“, „ Es spukt“; im Kärntnertor-Theater „Ostade“, „Eigens[inniges] Land[mädchen]“, im Theater an der Wien „Cäsario“, „Die bekehrte Spröde“. Mich quält heftiger Schnupfen und Husten Früh zum Grafen, zum Offenheimer, es gab vollauf zu tun Hofer brachte eine Gans, dazu luden wir Josephine, Rosalie und Ullmann. Bei Richart fand ich Peter und bestimmten, morgen wegen Degens Aufflug bei ihm zu speisen. Nach Tisch kamen die Goldmann, Jungmann, gegen Abend Nigris (?) mit Gatten, die mir erzählte, dass die Viotti (?) mit ihrem Mann hier sei und gleich nach Eisenstadt weiterreise, wo er an Stelle des Konzertmeisters Müller tritt; später die Hocheder, welche den Abend blieb. Ich war bei Kridl, Martini und Zanini, schickte eine Gans und Trüffel-Pastete. Sprach Arenberg, suchte Compagnie, um 9 h nach Haus. Band 07 (VII.), Seite 40r
4849 1810 11 11 Martin. Heftiger, anhaltender Regen, Degens Aufstieg abermals vereitelt. Im Burgtheater „Don Carlos“, im Kärntnertor-Theater „Leonore“, im Theater an der Wien „Margarethe d‘ Anjou“. Früh zum Grafen, war da den Vormittag. Kam in Ullmanns Compagnie, mit ihm zu Peter. Dort großes Diner, Ullmann, Jungmann, Kridl, Therese, Nina, 2 Goldmann, Nitschner. Nach Mittag kam der Scheiger. Um 6 h in die Stadt, fand Beneke, in Ullmanns Compagnie zum Maurer, um 9 h nach Haus. Vorher waren bei Therese Peter, Jungmann, Mafficioli und Nina. Band 07 (VII.), Seite 40v
4850 1810 11 12 Beim Grafen, mit dem ich viel Verdruss hatte, Keglevich, Offenheimer. Mit Reimann viel zu tun. Therese ging Lektionen geben, nach Mittag zu Eckhart gratulieren, dann ins Kärntnertor-Theater, auf der Bühne holte ich sie ab. Die Oper machte kein Glück.Siboni gefiel sehr, der Einzug beim ersten Finale is prachtvoll und groß, das Ende der Oper fad, das Ballett von Viganò schlecht. Die Musik – ein Duett im 1. Akt, dann Terzett und einige Chöre ausgenommen – ist nicht ausgezeichnet. Weinmüller, Neumann, Demmer, Dirzka, Römer sangen im Chor. Als ich kam, war die Oper schon angefangen. Ich stand und sah doch wenig. Die Fischer, Siboni und Vogl wurden vorgerufen. Rösgen, Habor und Forster (?) von Grundemann fand ich, mit diesen plauderte ich eine Weile. Band 07 (VII.), Seite 40v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b