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Anzeige von 1281 - 1285 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
1281 1801 2 7 Trübe. Früh zum Grafen, dann zu Brandmayer, in die Theaterkanzlei. Klimbke und ich plauderten von den Kleinlichkeiten des Pfersmann. Mittags speisten wir allein, nach Tische gaben uns Körner (?) und Frau Besuch. Therese fuhr mit der Braunmüller zu Quarin, wohin auch ich später kam. Im Theater plauderte ich mit Lichtenstein, welcher mich Montag zu sich zum Speisen engagieren wollte, den ich aber zu uns einlud; gerne nahm er es an. Heute spielte die Ascher. Bei Quarin erschien ich mit Nina. Es waren 19 Personen, meistens Pfallerische Familie. Es wurde soupiert und erst um 12 h kamen wir nach Hause. Band 03 (III.), Seite 32v
1282 1801 2 8 Früh ging ich zum Grafen und beschäftigte mich den ganzen Vormittag mit dem Auszahlen der Conti. Mittags speiste mit uns die Nany der Tischler. Nach Mittag besuchte uns der Vetter Uhrmacher, später die Frau, Chatrin und Petri; sie gingen mit ins Kärntnertor-Theater „Findelkind“ und Pas de deux. Therese war nicht ganz wohl und blieb zu Hause. Band 03 (III.), Seite 32v
1283 1801 2 9 Kalt und Schnee. Früh ins Bureau, zum Grafen, nach 12 h in die Probe, um Lichtenstein zum Speisen abzuholen. Wir drei speisten ganz allein und unterhielten uns gut. Nach Tisch kam Fräule Chiolich und die Tante, die mir auf eine alberne Art Rosalien empfahl. Lichtenstein und ich fuhren zu Brandmayer und kauften einen Batard und ein Phaeton. Nachher suchte ich für ihn einen Stall, fand einen bei der Laager, welchen ich gleich bestellte und ihn davon avisierte; die Laager besuchte ich. Zu Hause hatten wir Besuch von dem Rösner und Frau, die den Abend bei uns blieben. Band 03 (III.), Seite 32v
1284 1801 2 10 Strenge Kälte. Früh ging ich ins Bureau, zum Grafen. Mittags speisten wir allein. Nachher ging ich zum Ochsen und logierte des Lichtenstein Pferde in den neuen Stall; dann wartete ich in der Probe auf Lichtenstein; wir sahen in Gesellschaft des Süssmayer den Stall an und machten noch vor Tische eine Promenade. Nach Mittag arbeitete ich zu Hause, Therese ging zur Traun. Abends kamen wir im Burgtheater zusammen „Graf von Burgund“, die Reil als Elisabeth, Frankstein als Gertraud. Im 3. Akt erkrankte Brockmann und Frankstein übernahm dessen Rolle. Stocklass und Fröhlich Therese besuchten uns, Therese war aber nicht zu Hause Band 03 (III.), Seite 32v
1285 1801 2 11 Früh zum Stessel, ins Bureau, zum Grafen, wieder ins Bureau. Therese machte Besuche bei der Pfaller, Braunmüller, Schüller und Scheiger. Mittags speisten wir allein. Therese hatte nach Mittag Besuche von der Fröhlich Nanett, Schüller, welche Therese begleitete, dann den Abend bei ihrer Arbeit zu Hause blieb. Ich war bei der Laager, wo ich den Schuft Bärenbalg (?) kennen lernte; ein Schuft, dessen Physiognomie schon alles ausdrückt. Band 03 (III.), Seite 32v
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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