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Anzeige von 11681 - 11685 aus 11858
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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11681 1829 7 1 Windig, kühl, veränderlich. Im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, Wilds 8. Gastrolle; im Theater an der Wien „Othellerl“. Theodor beim Frühstück, Holbein schrieb wegen seinem Honorar für „Aloyse“; schickte einen Wechsel um 250 fl. zahlbar an Hermann von Wertheimstein und Söhne. Ich badete, dann kam Weidmann, bat mich um 125 fl. und nahm Abschied; reist mittags mit der Bandini nach Mariazell und Brandhof. Mittags Theodor, abends Förster, Sprenger, Theodor, schossen mit dem Bogen. Rindfleisch 20 x. Band 11 (XI.), Seite 122v
11682 1829 7 2 Ein schöner Tag. Im Kärntnertor-Theater „Angriffsplan“, „Ottavio Pinelli“, im Theater an der Wien „Schloss Wiburg“, der Lembert Bruder Mayer zum letztenmal als Amtsrat Herbert. Theodor beim Frühstück. Dann Fanny, brachte mir braunes Zeug auf Beinkleid, mehreres für die Kinder, speiste samt Fieglmüller und Marie im Zelte. Führte sie dann zur Schwitzer. Die Stegmayer reist Dienstag mit Karl nach Berlin, nahm mit Wurzinger Abschied. Abends die Heidinger, Weingarten, Werner, Fieglmüller, sie, Reimann, sie; brachte 200 fl.; ich hörte, dass mein Uhrkasten nicht fertig wird. Therese sprach viel mit Marie vom Sprenger. Dem Theodor großes Messer mit Perlmutter, 10 fl.. Band 11 (XI.), Seite 122v
11683 1829 7 3 Stürmisch, trüb, früh und Abends Regen. Im Kärntnertor-Theater Wild in „Otello“, im Theater an der Wien „Schwarzes Kind“. Nach der Klavierstunde mit den Kindern zur Fanny, zur Sepherl. Gingen in der Stadt herum, sahen die Bauten, den Volksgarten, speisten bei der Fanny von der Kugel. Fuhren in die Affenkomödie, Loge 6 fl., unterhielten uns ziemlich, waren um 8 h zu Haus. Therese hatte Besuch von der Hruschka, welche mir 2 Gilets brachte, sich gegen Therese kalt, ja unartig betrug; von Cserny und Pann (?), Schuster (?) und Töchtern, der weiblichen Bartenstein`schen Familie, welche der Garten und die Kapelle entzückte, sehr aber über den Gestank vom Lampe und die Büberei der Stummerschen am Lindenbaum klagte; dann vom Schmidt aus Brünn.Therese und ich saßen lange beisammen, erzählte eines dem Anderen. Band 11 (XI.), Seite 122v
11684 1829 7 4 Windig, finster, öfters Regen. Im Kärntnertor-Theater Wild in „Joseph“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Jungfrauenburg“, Schauspiel in 4 Akten Am Vormittag kam der unglückliche Lux mit seinem Wärter vom Irrenhaus begleitet; er spricht noch sehr irre. Mittags allein, Therese lässt manches arrangieren. Rösner schickte mir sein Bild von der Kathedrale von Exeter, recht brav. Kárner, Schmirer, Spuler, Werner, Aigner (?), Fechner besuchten uns abends; zeigte die Drüsen der Toni und Pepi. Reich, Wohlfarth mit Szabó kamen gratulieren. Den Abend allein; der Abend still. Band 11 (XI.), Seite 122v
11685 1829 7 5 Veränderlich. Im Kärntnertor-Theater „2 Worte“, „Joko“, im Theater an der Wien das Gestrige. Mit innigsten Wünschen begrüsste mich meine gute Therese. Das Angebinde bestellte Therese bei Dehne, Tüchl oder Gilet. Die Kinder brachten kleine Zeichnungen. Therese rief mich zum Frühstück, und ich wurde im Korridor mit der Aufstellung der Hygieia nach Canova – vom Modellmeister Reichhold (?), mit Blumen bekränzt und umstellt von einer gemütlichen Inschrift von Theodor und Sprenger – sehr angenehm überrascht. Sie frühstückten mit uns, zweite Heilige Messe, um 10 h gelesen, vom Pater Anton Dias. Ich gab ihm 5 fl., dem Gerentl (?) 1 fl. Bei der Messe waren die Reimann, Theodor, Kugler, Stegmayer mit Wurzinger, Schneider Mayer, die Sepherl, Saly, Hausleute, Tischler Bauer und Jung, welche den Kasten im Billardzimmer aufstellten. Therese schenkte der Saly ein grünseidenes Tüchl, und zwei blau gestreifte Vortücher, der Jaudl gelbseidene Tüchl, ihm casimirenes Beinkleid, Nachtleibl. schwarzseidenes Tüchl, Gartenmesser, 2 ½ fl.. Aufstellung der alten Uhr von Conrad Hundehegi (?), repariert von Focke, Kasten vom Nachbar, 16 fl.. Die ganze Uhr kostet 60 fl. CM; der weiche Kasten im Billardzimmer 10 fl.. Später die Markischen, Werner, Herzenskron, Ranftl, Fieglmüller, Schmirer; Fanny schickte ein sehr lustiges Bauern-Tableau. Mittags Schmidt von Brünn, Marie, Theodor, nachmittags große Gesellschaft, Mark alt und jung, Schmirer mit großem Anhang, Schenk mit Neffen, Rösner mit Dr. Kähi (?), Jonak, Ritter. Band 11 (XI.), Seite 123r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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