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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11676 1829 6 26 Ein heisser Tag. Im Burgtheater „Straßenräuber“, im Kärntnertor-Theater „Geheimes Fenster“, „Maskenball“, im Theater an der Wien „Schwarze Frau“. Theodor mit uns beim Frühstück. Gleich nach 8 h die Fanny; war überrascht, die Kinder zu finden, schneiderte den Vormittag. Mittags bei der Grotte, nach Tisch mit den Kindern in die Kapelle; beide beteten. Eine Weile die Dermerischen, dann abends allein. Band 11 (XI.), Seite 122r
11677 1829 6 27 Im Burgtheater „Seltsame Audienz“, „Erste Liebschaft“, im Kärntnertor-Theater Wild in „Joseph“, im Theater an der Wien „Der Alte überall“. Theodor beim Frühstück, dann badeten die Kinder. Später kam Fanny und speiste mit uns bei der Grotte. Therese schnitt beiden schwarze Vortücher zu, 9 Ellen. Ich schrieb dem Farkasz. Dann kam Weidmann, reist mit der Bandini nach Mariazell und Brandhof. Bat um die zweite Monatspension, brachte 8 Hefte Lavaters (?). Später die Schwitzer mit ganzem Anhang. Korntheuers Tod, nachts im 50. Jahre. Dehne kam von Paris. Band 11 (XI.), Seite 122r
11678 1829 6 28 Windig, warm. Im Burgtheater „Waffenbrüder“, im Kärntnertor-Theater zum 1. Mal „Angriffsplan“, Musik von Aigner, dann „Joko“; im Theater an der Wien das Gestrige. Die Hruschka schickte 2 Schinken, 11 fl., das Pfund 44 x. Mittags Familie Reimann und Marie. Mit dem Buben Fritz hatte ich nach Tische Verdruss; die Mutter verteidigte das Besuchen der Kaffeehäuser. Nachmittags Familie Mark – er wurde Rechnungsrat, von 800 auf 1200 fl. –, Lieben, Frühauf, Familie Schenk, Fieglmüller, Rösner mit Betty. Toni und Pepi schrieben dem Fux zum Namenstag. Der Saly Vater kam ins Spital. Band 11 (XI.), Seite 122r
11679 1829 6 29 Stürmisch, wie gestern; nachmittags trübte es sich. Im Burgtheater Im Burgtheater „Hans Sachs“, im Kärntnertor-Theater Wild in der „Weißen Frau“, im Theater an der Wien „Scharfrichter von Amsterdam“. Schneider Mayer nahm die Kinder in die Messe. Mayer, Werner speisten mit uns im Zelte. Begräbnis Korntheuers bei St. Johann, nachmittags 3 h. Mit Demmel bestimmte ich morgen die erste Klavierstunde. Nachmittags großer Tanz, Schmirer mit Spuler, Walcha, Klein (?) mit 7 Gehilfen, Braun, Kugler, Collens mit Freundin. Band 11 (XI.), Seite 122r
11680 1829 6 30 Finster, starker, rauer Wind; abends etwas Regen Im Burgtheater „Flitterwochen“, „Edukationsrat“, im Kärntnertor-Theater „Angriffsplan“, „Cäsar in Ägypten“ ; im Theater an der Wien „30 Jahre aus dem Leben eines Spielers“, Lucas und sie, [geborene] Neumann. Theodor beim Frühstück. Dann kam Demmel, erste Klavierstunde, am Vormittag Fanny. Mittags allein, nach Tisch schrieb ich dem Andres und der Hruschka, dem Steiner wegen Quartier für Schenk. Dehne, welcher Samstag von Paris kam, besuchte uns und brachte Theresen ein Penses (?) mit Stecknadeln, mir das Interesse; plauderten lange. Band 11 (XI.), Seite 122r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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