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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11671 1829 6 21 Veränderlich, kalt, nachmittags heiterte es sich aus. Im Burgtheater „Bräutigam aus Mexico“, im Kärntnertor-Theater „Ottavio Pinelli“, „2 Worte“, im Theater an der Wien „Bayard“ mit Mayer. Umgänge in den Vorstädten. Frühstück mit Theodor, auch mittags samt Hruschka und Reich Nettl. Früh kam der junge Mayer mit Billett seines Vaters, dass er gestern von Dietmayer (?) das reiche Messkleid vom Fürsten Rosenberg, mit Taffet gefüttert, um 45 fl. kaufte und zahlte, um welches die Kugler ein Jahr handelte. Ich schenkte ihm eine Kreuznadel, welche ihn kindisch freute. Nachmittags Radinger (?), sie, Werner, Eggendorfer, Ruskefer (?), Familie Reimann, Aigner (?), Sprenger, Fieglmüller, Frühwirth (?), Ritter, Marie, die Traubenberg mit Dagschitz und einem Burschen. Band 11 (XI.), Seite 121v
11672 1829 6 22 Ein angenehmer Tag. Im Burgtheater „Eduard in Schottland“, „Zerstreuter“, im Kärntnertor-Theater Wild als Montbarry in den „Kreuzrittern“, gedrängt voll, stürmischer Beifall; im Theater an der Wien „Schwarzes Kind“. Theodor beim Frühstück, Fanny mittags mit uns in der Hütte. Bat sie für Salys Vater wegen Schiffner (?) im Spital und Hoffinger (?) für die Kinder. Burg empfahl ihn der Saly Vater. Vor Tische die Lembert, er reist nach Gastein, und junger Haymerle, welcher heiratete; abends Mutter Diemann (?) mit 2 Töchtern, Spuler, Schmirer, Braun, Aigner (?), Theodor, Evarist. Band 11 (XI.), Seite 121v
11673 1829 6 23 Warm. Im Burgtheater „Häuslicher Zwist“, „Oberst“, „Vetter in Bremen“, im Kärntnertor-Theater „13. Mantel“, „Joko“, statt Mattis Therese Elsler; im Theater an der Wien „Soldaten“. Theodor beim Frühstück, Therese badete. Ich schrieb an Kirchmayer, warum die Kinder nicht kommen. Das reiche Messkleid gefällt sehr. Mittags mit Therese in der Hütte, abends mit Theodor gegen das Belvedere, die Straßenabgrabung zu sehen. Spät kam Herz mit Spann (?) vom Steueramte, Schäfer (?), dann Sprenger, Kugler; dem Reimann und Hoffmann schickten wir Billetts. Band 11 (XI.), Seite 121v
11674 1829 6 24 Ein heisser Tag. Im Burgtheater „Mündel“, im Kärntnertor-Theater Wild als „Otello“, im Theater an der Wien „Feindlicher Sohn“. Früh schrieb ich der Hruschka und Schwitzer durch Allemann, dass beide Mayer wegen Herz kommen möchten. Vor Tische die Fanny, dann Schuster (?) mit Tochter, brachten Therese ein Chemisette von der Toni. Mittags in der Grotte mit Diemann, Mutter, Fanny und Pauline, dann Kridl, abends Rohmann (?), Theodor, Werner, Kugler. Ich zeigte die Camera obscura, Tubus, schwarzen Spiegel; der längste Tag vorüber ! Band 11 (XI.), Seite 122r
11675 1829 6 25 Wie gestern. Im Burgtheater „Waffenbrüder“, im Kärntnertor-Theater „Otello“, im Theater an der Wien „Othellerl“. Theodor beim Frühstück und mittags in der Hütte. Gestern starb des Buchbinders Schmidt Frau Anna, 25 Jahre. Nach Tische Schenk und sie, dann große Gesellschaft wegen Herz, welcher uns vortrefflich unterhielt: Familie Reimann, Spuler, Schmirer, Rapf (?) mit Etzelt, Grünwald (?), Aigner (?), Werner, Spann (?), Herz, Einnehmer Mayer 6, Familie Mark, Kugler, Cespa und Mann, Weingarten 3, Ball, 2 Schenk mit Brendl (?), Braun, Herzenskron 3. Um 9 h kam Kirchmayer mit Toni, Pepi; sahen gut aus. Band 11 (XI.), Seite 122r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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