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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
11036 1827 9 24 Dichter Nebel. Im Burgtheater zum 1. Mal „Dame im Schleier“, Lustspiel in 4 Akten nach Federici von Vogel, gefiel so ziemlich. Im Kärntnertor-Theater 1 Akt von „Johann von Paris“, im Theater an der Wien Quintin Durward“. Im Garten, Schlosser Herz fängt an, die Galerie mit Eisenblech zu decken. Mit uns außer Louise speisten Raulino und Gned. Nachmittags alle zusammen in den Kirchhof. Raulino zeichnete für Therese Salieris Grab in Farben, für Fux schwarz. Abends Reimann und sie, schickten ein Quer-Pianoforte; dann die Kugler. Später Spiel mit den Kindern. Band 11 (XI.), Seite 62v
11037 1827 9 25 Stinkender Nebel. Im Burgtheater das Gestrige, Im Kärntnertor-Theater „Maurer und Schlosser“, im Josephstädter Theater „Das beste Los“, „Musikus (?)“. Im Garten; vor dem Frühstück brachte Gned den Zettel von der Wien, zum 1. Male Ferdinand Raimunds Zauberspiel „Moisasurs Zauberfluch“, Musik von Riotte; dann kam auch Mayer. Mit uns speisten Raulino, Fieglmüller Marie. Ich suchte Gesellschaft, gab Bouquets dem Mayer, Stummer (?), der Scheidlin, und Carl, Lembert übergab selbe. Ins Theater an der Wien, Loge No. 18, Parterre, die erste links. Das Stück gefiel sehr, besonders der 1. Akt, obwohl der 2. ernsthaft, aber auch meisterlich gearbeitet ist. Der Schluss ist nicht sehr ansprechend. Carl als österreichischer Bauer sprach nicht sehr an. Raimund, welcher öfter durch unsere Loge passierte, wurde oftmals gerufen, dankte sehr gewählt in Versen. Am Schluss wurden Rott, Kunst, Zeiner (?), Carl gerufen. Bei uns waren Werner, Raulino, Fritz Reimann. Band 11 (XI.), Seite 62v
11038 1827 9 26 Windig. Im Burgtheater „Schuld“, im Kärntnertor-Theater 1 Akt „Tancred“, die Töpfermann, miserabel; dann „Zögling der Natur“. Im Theater an der Wien das Gestrige. Im Garten, schrieb an Sutor wegen Schuldenmacherei der Schmid. Kridl, Raulino, Gned speisten mit uns. Nachmittags kam die Schwitzer mit Therese und Anhang, sprachen von den Exzessen der Fanny, den Unverträglichkeiten der Hauptmann. Abends mit Kridl Préférence. Band 11 (XI.), Seite 63r
11039 1827 9 27 Stürmisch. Im Burgtheater „Dame im Schleier“, im Kärntnertor-Theater „Freyschütze“, die Roser. Im Theater an der Wien das Gestrige, die Krieger mit ihrer Hedwig, den Tod in sich tragend, die Ärmste ! Im Garten; Kridl führte Louise ins Kaiserliche und Bürgerliche Zeughaus, speiste bei der Sepherl. Mit den Kindern im Salettl, zeichneten die Kettenbrücken-Partie. Raulino und Mayer speisten mit uns. Der Schlosser Herz endete die Deckung der Galerie; verwendete 102 Pfund Eisen, 40 fl., Arbeit 30 fl., Trinkgeld 5 fl., zusammen 75 fl.. Gegen Abend zur Fanny, da kamen Fechner, Frau und Ubald. Er war bei Bartenstein, abends Saunikel. Band 11 (XI.), Seite 63r
11040 1827 9 28 Stürmisch. Im Kärntnertor-Theater „Der gebesserte Lorenz“, „Zögling der Natur“, im Theater an der Wien das Gestrige, gefällt mehr dem gebildeten Publikum. Im Garten; der Toni 14. Geburtstag. Mit heilsamen Lehren gaben wir ihr ein Medaillon, 4 fl., an seidener Schnur, welche ihr Therese verfertigte, und das dunkel quadrillierte Kleid von der Schenk. Rosel, Saly, Franzel schenkten ihr Obst, Bäkkerei. Ich gab ihr 3 Zwanziger, der Pepi 10 x, für Sepherl 20 x. der Toni weiße Handschuhe. Mit der Rosel in die Stadt, Kridl führte sie in die Schatzkammer. Mittags aßen sie mit Therese samt Raulino. Ich suchte Gesellschaft, speiste zur Schönen Aussicht, hörte vom großen Manöver kanonieren. Zur Mayer, nicht zu Hause. Zur Hruschka, spielte in der „Reise nach der Stadt“; der Kaiser erschien, Jubel. Jause in Hietzing. Bei Therese Familie Reich, ließ mir alles erzählen. Band 11 (XI.), Seite 63r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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