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Lfd Nr Jahr Monat Tag Eintrag Namen Referenz
10741 1826 12 3 Regen. Im Burgtheater das Gestrige, im Kärntnertor-Theater „Klausner“ von Caraffa, macht keine Kassa; im Theater an der Wien „Pansalvyn“. Der Jude Carl hat sich mit Roller und Lebesnier überworfen. Mit Wasserb[urger ?] Konzertation wegen Grabstein der Moser. Die Ball speiste mit uns. Abends kam die Kramer, nahm Abschied, reist morgen mit dem Eilwagen nach Prag; dann kommt ihr Mann, um die Erbschaft der Mutter. abzugleichen. Therese gab ihr einen Papillon, um etwas Neues nach Prag zu bringen. Band 11 (XI.), Seite 33r
10742 1826 12 4 Abwechselnd Regen, teuflisches Wetter. Im Burgtheater „Manuskript“, im Kärntnertor-Theater „Glückliche Täuschung“, „Eroberung von Malacca“, im Theater an der Wien „Tell“. Am Vormittag musterte ich meine alten Schriften. Kridl inventierte den Keller; ist sehr geschmälert, auch durchs Feuer. Mit uns speiste Mayer, der mir auch über den Gärtner Fuhrmann klagte und leider wieder einen anderen suchen muss; jetzt liegt er. Abends waren die Reimann, Ball und Dehne da. Der Reimann und Dehne schenkte ich Perlbeuteln, 3 fl., spielten Préférence. Reich macht mit seiner Optik schlechte Einnahmen. Band 11 (XI.), Seite 33r
10743 1826 12 5 Schnee, Regen. Im Burgtheater wie am 2., im Kärntnertor-Theater „Klausner“, im Theater an der Wien „Staberl als Krampus“. Mit uns speisten Dräxler, Agnes, Schießl. Die Wertheimer Marie besuchte mich, Werner spielte mit uns; wie langweilig ! Band 11 (XI.), Seite 33r
10744 1826 12 6 Kalt, gefroren, heiter. Im Burgtheater „Bild“, im Kärntnertor-Theater „Gefangene“, „Eroberung von Malacca“, im Theater an der Wien das Gestrige. Mit uns aßen Krieghammer, Werner, Kridl, Morawa, Mayer. Neefe, Moreau besuchten uns, samt der Wohlfarth; sie brachte Bonbons. Reimann und Huber spielten Préférence, Therese unterhielt sich mit der Ball. Band 11 (XI.), Seite 33r
10745 1826 12 7 Gefroren, windig. Im Burgtheater „Welche ist die Braut ?“, im Kärntnertor-Theater „Maurer und Schlosser“, im Theater an der Wien das Gestrige. Stessel riet mir auszufahren; um 1 h fuhr ich mit Therese über den Graben in den Prater, sah die Kron-Apotheke, Wenkheims und andere neue Häuser, dann Danningers ominöse neue Auslage. Seit 3 ½ Monaten sah ich zum ersten Mal wieder Wien ! Mittags mit Therese allein, abends ganz allein; ich las. Band 11 (XI.), Seite 33r
Peter Prokop: Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum (ÖNB SN 194- 204) - eine Arbeitstransskription.

Die nachstehende Arbeitstransskription der in der Österreichischen Nationalbibliothek (Sammlung von Handschriften und Alten Drucken) in 11 Manuskriptbänden aufbewahrten Tagebücher des gräflich Esterházyschen Sekretärs Joseph Carl Rosenbaum (1757-1829) wurde vom Autor ursprünglich für private Zwecke als Findhilfe für architekturgeschichtliche Recherchen angefertigt, um das digitale Auffinden von Personen und Zusammenhängen zu erleichtern, die im Zusammenhang mit der Arbeit am „Architektenlexikon Wien 1770-1945“ relevant wurden. Es handelt sich demnach lediglich um eine Findhilfe, keineswegs aber um eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Edition. Diesem Primärzweck entsprechend, weicht die Transskription vom Originaltext in folgenden Details ab:

  • Rosenbaums biedermeierliche Schreibweise wurde modernisiert, seine Syntax jedoch weitgehend beibehalten; seine nicht immer eindeutige Interpunktation (mittels Bindestrichen) jedoch durch die heute gebräuchliche ersetzt.
  • Innerhalb der einzelnen Tageseintragungen wurden die gelegentlich vorkommenden Wiederholungen ein und desselben Sachverhaltes zusammengezogen.
  • Die von Rosenbaum ausgeschriebenen Wochentagsnamen wurden weggelassen, da mit dem Datum des jeweiligen Tageseintrags redundant. Dieses wurde im Format Jahr / Monat / Tag wiedergegeben. Die Bezeichnungen von Feiertagen wurden beibehalten. •Die ab etwa 1816 stereotyp wiederkehrenden Notizen zum täglichen Wetter und zum jeweiligen Programm der Hoftheater und des Theaters an der Wien wurden an den Beginn des jeweiligen Tageseintrages gerückt.
  • Bei Personennamen, deren Schreibweise bei Rosenbaum nicht selten variiert, wurde eine einheitliche und möglichst dokumentarisch belegte Schreibweise angewendet.
  • Fragliche Lesungen von Personen-, Ortsnamen u. dgl. wurden durch nachgestellte Fragezeichen (?) gekennzeichnet, Rosenbaumsche Abkürzungen entweder ausgeschrieben oder ihre wahrscheinliche Ergänzung in eckige Klammern gesetzt. Abgesehen davon wurde auf möglichste inhaltliche Vollständigkeit der Textwiedergabe geachtet. Kleinere Auslassungen und Tippfehler sind bei einer manuellen Eingabe von rund 9 Millionen Zeichen trotz aller Sorgfalt nicht ganz auszuschließen. Wem aber mit der raschen Auffindbarkeit von Personen, Orten, Sachbegriffen etc. gedient ist, ist eingeladen, sich dieser Ressource zu bedienen.

Der Autor ersucht lediglich um Einhaltung der üblichen Zitierungsusancen (siehe obenstehender Titel oder abgekürzt, z B. in Fußnoten Datum des zitierten Eintrages, bzw. bei Einträgen ohne Datum mit Band und pagina).


(†) Peter Prokop, Wien, im Februar 2016

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